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Sturmgewehr G36: Bundeswehr sucht Nachfolgelösung

Archivmeldung vom 11.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
G36K mit zwei zusammengesteckten Magazinen
G36K mit zwei zusammengesteckten Magazinen

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Probleme mit dem Standardsturmgewehr G36 sind offenbar so groß, dass bei der Bundeswehr auch die Beschaffung eines neuen Gewehrs nicht mehr ausgeschlossen wird. In einem Sitzungsprotokoll des Bundesamtes für Ausrüstung und Informationstechnik der Bundeswehr (BAAINBw), das "Bild am Sonntag" vorliegt, werden zahlreiche Schwierigkeiten mit dem Gewehr genannt.

Insbesondere wird die mangelnde Zielgenauigkeit genannt: "Streukreisaufweitung und Verlegung des Haltepunktes bei Temperaturänderungen (durch Erhitzen bei Verschuss oder durch äußere Temperatureinflüsse)". Laut dem Protokoll ist auch "die Option zur Ablösung durch ein neues Sturmgewehr in die Betrachtungen mit einzubeziehen."

Die Herstellerfirma Heckler & Koch sieht keine Probleme bei dem Gewehr: "Wie bereits vom Bundesministerium der Verteidigung bestätigt, weist das G36 keinerlei Mängel auf. Aus Sicht von Heckler & Koch ist die Neubeschaffung eines Sturmgewehres im Kaliber 5.56mmx45 NATO bei der Bundeswehr nicht erforderlich."

Das BAAINBw relativiert die Aussage des Herstellers. In einer Stellungnahme heißt es lediglich, dass keine Mängel im rechtlichen Sinne am Gewehr bestehen würden. Zwar ist es nicht beschlossene Sache, das G36 zu ersetzen ("aktuell keine Planung, das G36 zu ersetzen"), aber für die Zukunft sucht das Amt offenbar dennoch nach einem Nachfolgegewehr: "Im Hinblick auf das prognostizierte Nutzungsende des G36 werden derzeit in den Streitkräften ergebnisoffene Vorstellungen zu zukünftigen Langwaffen (System Sturmgewehr) entwickelt."

Bundeswehr will neue Sturmgewehre anschaffen

Die Bundeswehr reagiert auf Probleme ihres Standardsturmgewehrs G36 und hält nach einem Nachfolgemodell Ausschau. Einem internen Vermerk aus dem August zufolge soll das Kommando Heer klären, ob der Hersteller "Heckler&Koch" ein verbessertes Produkt liefern kann oder ob gleich ein ganz neues Gewehr entwickelt werden muss, berichtet der "Spiegel".

Der General des Heeres Rainer Korff ist mit Anbietern von Sturmgewehren im Gespräch, um sich eine Marktübersicht zu verschaffen. Laut Vermerk sind die Defizite des G36, von dem bislang 180.000 Exemplare für 180 Millionen Euro angeschafft wurden, noch größer als bekannt. Bislang wusste man, dass das G36 nicht mehr präzise trifft, sobald es in der Sonne oder durch Dauerfeuer heiß wird. "Im Einsatz ist es dem deutschen Infanteristen nicht sicher möglich, ein intensives Feuergefecht auf Kampfentfernungen über 100 m erfolgreich zu führen", heißt es in dem internen Bericht. Dies sei "nicht hinnehmbar".

Zudem habe man beobachtet, dass sich bei "extrem feuchter Umgebung" die Treffsicherheit auch schon bei Raumtemperatur verschlechtert. Das wirft die Frage auf, ob das G36 überhaupt bei Einsätzen wie am Horn von Afrika verwendet werden kann. Das Bundesverteidigungsministerium hingegen behauptet, man habe das G36 "im Rahmen der Einführung in Kochsalznebel" erfolgreich getestet. Es sei "auch für die Einsätze der Marine geeignet".

Westerwelle: Deutschland soll sich militärisch zurückhalten

Deutschland sollte sich nach Ansicht des amtierenden Außenministers Guido Westerwelle (FDP) auch in Zukunft internationalen Militär-Interventionen verweigern. "Wir sollten bei der Kultur der militärischen Zurückhaltung bleiben", sagte Westerwelle der "Welt am Sonntag". Deutsche Außenpolitik sei Friedenspolitik. "Die Pickelhaube steht uns nicht", so der FDP-Politiker.

Er könne nicht sehen, warum eine politische Reifung des wiedervereinigten Deutschlands mit mehr militärischen Interventionen einhergehen müsse. "Politische und diplomatische Lösungen haben für mich Vorrang", betonte der Minister. Auch in Syrien gebe es keine Alternative zu einer Verhandlungslösung. Westerwelle rechnet damit, kurz vor Weihnachten das Amt des Außenministers abzugeben. Ein politisches Comeback hält er sich offen. "Was die Zukunft angeht: Schauen wir mal", sagte er.

Sein liberaler Kompass hänge nicht von Ämtern ab. "Wir Liberale haben eine Wahl verloren, aber nicht unsere Überzeugungen." Zunächst habe er sich einen ausgiebigen, politikarmen Weihnachtsurlaub auf Mallorca vorgenommen. Mit dem gewonnenen Abstand werde er weitere Schritte entscheiden, kündigte er an.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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