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Schleusungskriminalität nimmt erneut deutlich zu

Archivmeldung vom 21.08.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Bild: Eigenes Werk /SB

Die Schleusungskriminalität in Deutschland hat im Jahr 2023 erneut deutlich zugenommen. Insgesamt seien 7.924 Fälle von Einschleusungen nach Deutschland polizeilich registriert worden, teilten das Bundeskriminalamt und die Bundespolizei am Mittwoch mit.

Das entspricht demnach einem Anstieg von 60,5 Prozent. Insgesamt konnten 4.404 Tatverdächtige festgestellt werden, was ein Plus 26,6 Prozent bedeutet.

Gegenüber dem Vorjahr wurden bei Schleusungen über die EU-/Schengen-Außengrenzen vermehrt Grenzübertritte auf der zentralmediterranen Route und der ostmediterranen Route verzeichnet, wohingegen die Westbalkanroute und die Ostroute seltener genutzt wurden. Trotz des Rückgangs von Migrationsbewegungen auf der Westbalkanroute wurden die an den südöstlichen Grenzen Deutschlands festgestellten Personen zuvor überwiegend durch die Balkanregion geschleust. Im Hinblick auf die Feststellungszahlen gelangte fast jeder zweite Geschleuste aus Polen (41,9 Prozent), etwa jeder dritte aus Österreich (29,4 Prozent) und etwa jeder fünfte Geschleuste aus Tschechien (22,5 Prozent) nach Deutschland.

Die festgestellten geschleusten Personen waren überwiegend zu Fuß (37,1 Prozent), in Kleintransportern (25,6 Prozent) oder in Pkw (24,3 Prozent) unterwegs. Die hohe Anzahl der statistisch erfassten Schleusungen zu Fuß deute oftmals auf den vorherigen Transport in Kraftfahrzeugen hin, sogenannte Absetzungen, so die Behörden. Das gelte auch in Verbindung mit sogenannten Behältnisschleusungen. Dabei handelt es sich um den Transport von Personen in Fahrzeugen mit einem hohen Lebensrisiko durch Sauerstoffmangel, Dehydrierung, Unterkühlung oder erhöhter Verletzungsgefahr bei Unfällen.

Im Berichtsjahr 2023 gab es einen deutlichen Anstieg dieser Behältnisschleusungen. Hier haben sich die erfassten Fallzahlen (etwa 1.200 Fälle) im Jahresvergleich 2022/2023 mehr als verdoppelt und die Zahl der hierbei geschleusten Personen (etwa 17.500 Personen) annähernd verfünffacht. Am häufigsten wurden dabei Kleintransporter genutzt, die sich leicht anmieten lassen und für die keine spezielle Fahrerlaubnis benötigt wird.

Ein großer Anteil der registrierten Tatverdächtigen bei Schleusungsdelikten stammte aus Syrien, Deutschland, der Türkei und der Ukraine. Wie schon im Vorjahr ist die Anzahl der festgestellten OK-Gruppierungen mit Hauptbetätigungsfeld im Bereich der Schleusungskriminalität weiter angestiegen, von 49 im Jahr 2022 auf nunmehr 58 Gruppierungen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur




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