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Was wäre, wenn? Probleme lösen durch Grübeln

Archivmeldung vom 14.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jeder Mensch kennt das: Wenn etwas schiefgelaufen ist, dann sucht man nach Erklärungen. Man grübelt, was wäre gewesen, wenn ich mehr für die Prüfung gelernt hätte? Wäre ich dann nicht durchgefallen? Oder hätte ich dieses Mädchen auf der Party kennenlernen können, wenn ich sie angelächelt hätte?

Früher ging man davon aus, dass Grübeln nichts bringt. Stattdessen hieß die Devise: Augen zu und durch. Doch Grübeln hat auch positive Seiten, berichtet die Apotheken Umschau. Chefredakteur Peter Kanzler:

"Gerade die Frage 'was wäre, wenn, was wäre gewesen?' zeigt, dass man sich zumindest mit den Ereignissen intensiv beschäftigt hat. Und dass man vielleicht aus eigenen Fehlern gelernt hat und dass man zu neuen Lösungen kommt. Deshalb ist Grübeln sicher ein richtiger Weg, um Probleme zu lösen."

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass man besonders Dinge bereut, die man im Leben unterlassen hat. Dabei gibt es einen eindeutigen Spitzenreiter:

"Es gibt eine Art Hitliste und auf dem ersten Platz steht Bildung und Beruf. Und zwar, viele bedauern, dass sie zu wenig Karriere gemacht haben. Auf dem zweiten Platz ist die Partnerschaft, da hat bei vielen das nicht so funktioniert, wie sie sich das erhofft haben. Und auf Rang drei ist, dass man sich zu wenig um seine Kinder gekümmert hat."

Grübeln kann sehr positiv sein, wenn man es als Anstoß nimmt, Dinge zu verändern und optimistisch in die Zukunft zu schauen. Peter Kanzler nennt ein Beispiel:

"Wenn man glaubt, dass man sich zu wenig um seine Kinder gekümmert hat, dann sollte man zumindest versuchen, das jetzt zu machen, selbst wenn die Kinder schon erwachsen sind. Und was auch hilft ist, dass man mit Außenstehenden, mit dritten Personen spricht, und dass man eventuell ein Problem aufschreibt, dass man vielleicht sogar ein Tagebuch führt."

Man sollte es mit dem Grübeln allerdings nicht übertreiben, empfiehlt die Apotheken Umschau. Wenn ein Schicksalsschlag nicht mehr zu verändern ist, sollte man ihn annehmen, anstatt ihn dauerhaft zu beklagen. Wenn es jedoch noch Spielraum gibt, Dinge zu verändern und Fehltritte geradezubiegen, sollte man handeln. Denn das hilft am meisten, um mit unangenehmen Situationen fertig zu werden.

Quelle: Wort und Bild Apotheken Umschau


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