Höheres Sitzplatzangebot bei Flügen im Sommer
Von Ende März 2025 bis zum Ende der Feriensaison werden auf allen Flügen von, nach und in Deutschland 137,7 Millionen Sitzplätze angeboten und damit fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus dem Sommerflugplan 2025 hervor, der am Freitag vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) veröffentlicht wurde.
Allerdings: Für den Wirtschaftsstandort Deutschland wichtige
Verbindungen leiden nach wie vor unter einer schleppenden Erholung. Mit
einer Erholungsrate von insgesamt nur 90 Prozent wird das
Vor-Corona-Niveau von 2019 weiterhin nicht erreicht.
Als
zugkräftig erweisen sich touristisch geprägte Gebiete im Mittelmeerraum
sowie in Ost- und Südosteuropa. Die touristischen Airlines überschreiten
das Vor-Corona-Niveau mit einer Recovery von 131 Prozent deutlich. Ihr
Marktanteil von 16 Prozent ist aber zu klein, um entscheidenden Einfluss
auf die Gesamtentwicklung zu haben.
Das Angebot für die
Anbindung des Wirtschaftsstandorts Deutschland in Richtung West- und
Nordeuropa stagniert oder sinkt hingegen. Die Langstrecke wächst nur
gering mit zwei Prozent und erreicht 96 Prozent des Vorkrisenniveaus.
Auf
den Strecken, auf denen viele Fluggäste an Drehkreuzen außerhalb
Europas in Richtung Asien umsteigen, ist die Recovery-Rate mit 103
Prozent ausgeprägt. Das bestätige einmal mehr, dass diese
Flugverbindungen gefragt seien, weil sie günstiger seien als europäische
Drehkreuze, so die BDL. "Klimapolitische Regularien der EU, die
einseitig zulasten europäischer Airlines gehen, verteuern hingegen
Umstiege an europäischen Luftdrehkreuzen."
Beim innerdeutschen
Luftverkehr läuft die Erholung nach wie vor schleppend und konzentriert
sich fast ausschließlich auf die Zubringerfunktion zu den Drehkreuzen
Frankfurt und München. Der innerdeutsche Verkehr liegt bei 53 Prozent
des Vor-Corona-Niveaus. Besonders das Angebot auf den dezentralen
Strecken, die nicht die Drehkreuze Frankfurt oder München als Start oder
Ziel haben, erholt sich lediglich auf 20 Prozent des Niveaus von 2019.
Gegenüber dem Vorjahr gehen diese Verkehre sogar noch um zwölf Prozent
zurück.
BDL-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang sagte: "Wir sind
europaweit immer noch eines der Schlusslichter bei den Erholungsraten.
Die politisch bedingten Kosten müssen dringend auf ein europäisches Maß
reduziert werden, wenn wir wieder auf einen guten wirtschaftlichen
Wachstumspfad und zu einer stärkeren Wettbewerbsfähigkeit zurückkommen
wollen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur