Bill Gates und WHO: Globales Gen-Mücken-Programm gegen Dengue-Fieber
Archivmeldung vom 30.09.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićGemeinsam mit dem von Bill Gates großzügig unterstützten Welt-Moskito-Programm lässt die WHO in über einem Dutzend Ländern den Einsatz genveränderter Moskitos zur Bekämpfung des viralen Dengue-Fiebers testen. Dabei werden Mücken mit dem Bakterium „Wolbachia“ infiziert, die eine Fortpflanzung wild lebender Moskito-Populationen unterbinden und diese durch eine neue, Wolbachia-tragende Mückengemeinschaft ersetzen. Man spricht von „Ersatzstrategie“. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".
Weiter berichtet das Portal: "Wie sich Wolbachia auf Menschen auswirkt, ist dabei kein Thema. Obwohl schon 2008 eine Studie über die Ursachen menschliche Filariose (entzündliche Wurmkrankheit) einen Zusammenhang mit Wolbachia-Bakterien herstellte.
Unbekanntes Terrain
Das Welt-Moskito-Programm (WMP) beschreibt sein Mücken-Experiment so: Mit Wolbachia infizierte Mücken sind „weniger in der Lage, Viren auf Menschen zu übertragen, was das Risiko von Dengue-, Zika- und Chikungunya-Fieber-Ausbrüchen verringere. Laut WMP haben Wissenschaftler Wolbachia-Mücken mit dem Dengue-Virus infiziert und festgestellt: Das Virus wuchs kaum in dieser Mücke. Wenn aber das Virus nicht wachsen könne, so das WMP – könne es auch nicht weitergegeben werden. Interessant ist auch, dass die Wolbachia-Mücken laut US-Gesundheitsbehörde nicht „genmanipuliert“ sind und das Bakterium Menschen und Tiere (z.B. Fische, Vögel, Haustiere) nicht krank machen könne. Dem widerspricht eine Studie, die 2010 in der „National Library of Medicine“ veröffentlicht wurde. Dort heißt es: Das Bakterium könne zu entzündlichen Reaktionen bei Katzen und Hunden führen.
Studie warnt
Zu einer bedenklichen Schlussfolgerung kam schon 2008 eine Studie über Entzündungen bei menschlicher Filariose. Filariose ist eine Infektion mit parasitischen Fadenwürmern (Filarien) und führt zur Wurmkrankheit, etwa in den Augen. Das Schlimme dabei: Filarien leben in Symbiose mit Bakterien der Gattung Wolbachia, die für die Existenz der Würmer lebensnotwendig sind. In der Studie wird festgestellt, menschliche Filariose verursache schwerste Tropenkrankheiten und man gehe davon aus, Wolbachia-Bakterien seien die Ursache.
Bill Gates ist begeistert
Wenig überraschend ist auch Bill Gates mit im Boot. Er unterstützte das Projekt bisher mit hunderten Millionen US-Dollar. Begeistert präsentiert er das Programm unter Bezugnahme auf positive Studien auf „Gatesnotes“. Das Moskito-Programm startete vor einem Jahrzehnt. Es wird aktuell in 13 Ländern Asiens, Lateinamerikas und des westlichen Pazifiks durchgeführt und mit großem Interesse von der WHO beobachtet. Bei Erfolg will die UNO-Organisation diese Strategie weltweit promoten. Bis dahin dient die betroffene Bevölkerung als Versuchskaninchen. Versuche laufen in Brasilien, Mexiko, Vietnam, Australien, Fidschi, Kiribati, Neukaledonien, Vanuatu und jüngst auch in Honduras.
Zuchtstätte in Kolumbien
Die Wolbachia-Mücken werden zum großen Teil in Lagerhäusern in Medellín/Kolumbien gezüchtet, wo das Welt-Moskito-Programm eine eigene Fabrik betreibt. Brutausbeute pro Woche: 30 Millionen Insekten. Bill Gates postete vor rund einem Jahr ein Video, in dem die Fabrik vorgestellt wird. Sie importiert getrocknete Moskito-Eier aus verschiedenen Teilen der Welt, um eine „einheitliche Qualität“ der Brut zu gewährleisten. Sobald die Eier der Weibchen geschlüpft sind, dürfen sie sich mit der „Mutterkolonie“ fortpflanzen – einer Abstammungslinie, die Wolbachia trägt. Deren Eier werden getrocknet und in Kapseln gefüllt, um sie an die Freisetzungsstellen zu schicken.
„Ärzte ohne Grenzen“ helfen mit
Das
Wolbachia-Bakterium findet sich in 50 Prozent aller Insektenarten der
Erde. Unter anderem in Fruchtfliegen, Motten, Libellen, Schmetterlingen,
etc. Bei Moskitos – in diesem Fall die Aedes aegypti, die ihren
Ursprung in Afrika hat – beeinträchtigt Wolbachia deren
Fortpflanzungsfähigkeit. In einem Video erklärt das WMP
wie das funktioniert. Kürzlich startete auch ein Feldversuch in
Honduras. Freiwillige lassen dort Mücken frei. Auch „Ärzte ohne Grenzen“
wirken mit. Sie gehen von Haus zu Haus und ersuchen um Mitwirkung bei
der Freisetzung der Moskitos. Auch Bandenführer und -mitglieder werden
mit eingebunden. Sie kontrollieren ganze Landstriche und ohne ihre
Erlaubnis geht dort gar nichts. Etwaiges Misstrauen in der Bevölkerung
wird zerstreut. Projekt-Mitarbeiter zeigen stolz ihre von Mücken zerstochenen Arme, um zu demonstrieren, wie harmlos sie sind."
Quelle: AUF1.info