Schmeckt Wein über den Wolken anders? Selbsttäuschung oder pysikalisches Phänomen?
Archivmeldung vom 08.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVielleicht liegt es am Plastikbecher, am Schraubverschluss oder einfach an der Höhe? Einige Experten behaupten: Im Flugzeug schmeckt Wein anders. Ein edler Tropfen mit intensivem Fruchtgeschmack und leicht süßer Note wirkt ihrer Meinung nach in der Höhenluft stumpf.
"Säure und Gerbstoffe kommen über den
Wolken stärker zur Geltung. Süße nicht", erläutert Markus del Monego,
1998er Sommelier-Weltmeister und Träger des Titels "Master of Wine".
GEO SAISON geht in der aktuellen Ausgabe dieser Streitfrage nach.
"Mir ist nicht bekannt, dass Wein für Höhe sensibel wäre", setzt
Monika Christmann, Professorin für Kellerwirtschaft an der hessischen
Forschungsanstalt Geisenheim, dagegen. Hanns Hatt, Professor für
Zellphysiologie an der Ruhr-Universität Bochum, sieht das anders. Er
macht die Luftfeuchtigkeit für den anderen Geschmack des Weins
verantwortlich. Die Nasenschleimhaut trocknet ein, und die
Riechzellen können die Duftmoleküle des Weins nicht mehr so gut
aufnehmen, so der Wissenschaftler.
Es ist also unklar, ob der Wein im Jet anders schmeckt als auf dem Boden. Aber einige Fluggesellschaften tragen diesem Phänomen bereits Rechnung. So lassen Singapore Airlines und Lufthansa Weine unter Flugbedingungen testen, berichtet GEO SAISON.
Quelle: Pressemitteilung GEO SAISON