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Social Media hat gewaltige politische Macht

Archivmeldung vom 25.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Twitter: große politische Macht geortet. Bild: flickr.com/trekkyandy
Twitter: große politische Macht geortet. Bild: flickr.com/trekkyandy

Soziale Medien haben nicht nur die Art und Weise verändert, wie kommuniziert wird, sondern auch einen politischen Wandel ausgelöst. Das sagt der renommierte Medientheoretiker Clay Shirky von der New York University http://nyu.edu , der im Rahmen des World Congress of Information Technologie in Motreal den Einfluss von neuen Medien auf die Gesellschaft analysiert hat.

"Die Menschen haben jetzt eine öffentliche Stimme. Jeder kann mit jedem kommunizieren. Diese verbundene Welt ist viel größer und dichter als je zuvor", sagt Shirky. Der Universitätsprofessor ist davon überzeugt, dass soziale Medien die Welt mit einem neuen Werkzeug ausgestattet haben, mit dem eine "gewaltige und beispiellose" politische Macht verbunden ist.

Als Beispiel führt der Medienforscher einen gewaltsamen Übergriff auf eine Frau in Bangladesch an, die am Valentinstag ohne männliche Begleitung unterwegs war. Frauen aus aller Welt haben sich auf Facebook vernetzt und mit einer Kampagne gegen die Misshandlung von Frauen in Bangladesch mobilisiert. Der öffentliche Protest führte dazu, dass die Täter verhaftet wurden und die Regierung das Verbrechen verurteilte.

US-Wahlkampf im Social-Media-Fieber

Als Barack Obama vor vier Jahren als Präsidentschaftskandidat antrat, revolutionierte sein Wahlkampf-Team durch die Nutzung von sozialen Medien die Art, wie Wahlkampf betrieben wurde. Die Republikaner haben den Trend verschlafen und wurden von einer Social-Media-Lawine des Herausforderers überrollt. Seitdem spielen Facebook und Twitter auch in der Politik eine zunehmend große Rolle und haben auch in die Berichterstattung von großen Medienhäusern Einzug gehalten.

Rund 90 Prozent aller US-Senatoren sind mittlerweile auf Twitter vertreten, sowie 42 Gouverneure und 35 Staatsoberhäupter. Obama und sein Wahlkampf-Team sind nach wie vor bemüht ,ihre potenziellen Wähler im Netz abzuholen. Ein Umstand, der laut Experten am 6. November eine entscheidende Rolle spielen könnte.

Erst am Anfang

Shirky ist der festen Überzeugung, dass wir erst am Anfang einer neuen Zeitrechnung stehen, die von sozialen Medien geprägt sein wird. "In Wikipedia wurden insgesamt rund 100 Mio. Stunden menschlicher Arbeit investiert. Das erscheint uns auf den ersten Blick sehr viel. Wenn wir aber bedenken, dass Amerikaner insgesamt 200 Mrd. Stunden mit dem Fernsehen verbringen, offenbart sich das große Potenzial von sozialen Medien", so Shirky.

Quelle: www.pressetext.com/Peter Oslak

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