Studie: 83% der Muslime in Deutschland für Selbstbestimmung und Gleichberechtigung in Partnerschaft
Archivmeldung vom 13.04.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićWie ticken eigentlich die jungen Muslime in Deutschland? Wie sieht ihre Familien- und Lebensplanung heute aus? Eine Frage, die viel zu selten untersucht wird. Immerhin leben circa 4,7 Mio. Muslime in Deutschland, sie sind häufig hier zur Schule gegangen und wurden somit von unterschiedlichen Kulturen geprägt.
Die Matchmaking-App Hawaya, welche speziell für moderne Muslime entwickelt wurde, die eine langfristige Beziehung finden möchten, untersucht in einer aktuellen Umfrage deren Vorstellungen und Wünsche zum Thema Partnerschaft.
Die Umfrage zeigt, dass nur wenige Muslime der jungen Generation eine konservative Haltung favorisieren und gerade Frauen sich mehr Selbstbestimmung und Toleranz wünschen. Dennoch setzen junge Muslimas in Deutschland bei der Partnersuche auch weiterhin auf traditionelle Werte wie Treue und Verlässlichkeit. Ganz weit oben steht zudem die Erfüllung des gemeinsamen Kinderwunsches. Am deutlichsten zeigt das Ergebnis der Umfrage, dass die Mehrheit der jungen Muslime ihren Lebenspartner selbstbestimmt wählen und das eigene Schicksal selbst in die Hand nehmen. Die Zustimmung der Familie zum auserwählten Partner bleibt jedoch nach wie vor für die meisten wichtig. Die Matchmaking App Hawaya wurde daher so entwickelt, dass muslimische Traditionen und Werte berücksichtigt werden - und das mit Erfolg: HAWAYA hat bereits über 4 Millionen User weltweit und tausende Paare zusammengebracht.
An der im Winter 2020 durchgeführten Umfrage nahmen rund 300 Frauen und Männer verschiedener muslimischer Glaubensrichtungen im Alter von 18 bis 45 Jahren teil. Die Mehrheit der befragten Personen wurde in Deutschland geboren oder hat einen Großteil ihres Lebens in Deutschland verbracht. Entsprechend scheint die Partnersuche immer stärker westlich geprägt zu sein. Bei der Eheschließung spielt noch immer die familiäre Entscheidung eine große Rolle: Rund ein Drittel der Befragten gab an, dass die Familie in die Partnersuche involviert ist oder ihre Beziehung arrangiert wurde. Die Macher von HAWAYA nehmen auf diese Tradition Rücksicht und haben dafür die "Guardian"-Funktion geschaffen. Hiermit können Familienangehörige oder beste Freunde beim näheren Kennenlernen des Paares im Chat als stiller Berater dabei sein - das schafft Sicherheit und Vertrauen, besonders für die weiblichen Nutzer bei HAWAYA.
Das Kennenlernen kam bei der Mehrheit der Befragten durch gemeinsame Freunde zustande oder man lernt den/die Liebste*n bei der Arbeit, beim Sport oder anderen Freizeitaktivitäten kennen. Eine Dating-App zur Partnersuche auf eigene Faust haben bereits 33 Prozent aller Befragten genutzt - Tendenz steigend. Gerade in Zeiten der Kontaktbeschränkung sind Dating Apps eine große Hilfe um neue Menschen kennenzulernen. Hawaya ist dabei die Matchmaking-App für moderne Muslime, durch die sich bereits tausende glückliche Liebespaare gefunden haben.
Selbstbewusst und selbstbestimmt
Die Hawaya-Umfrage zeigt auf, dass der Großteil der Umfrageteilnehmer (83%) sich den künftigen Partner selbst aussuchen möchte. Rund die Hälfte gab hierbei an, dass es kein Ausschlusskriterium für sie ist, wenn die Familie mit dem Partner nicht einverstanden ist und 22 Prozent wäre die Meinung der Familie zur Partnerwahl sogar egal.
Sich Zeit lassen: Mehrere Beziehungen vor der großen Entscheidung
Früh unter die Haube? Von wegen: Über die Hälfte der Befragten gab an, bereits ein bis drei Beziehungen geführt zu haben, sowohl Frauen als auch Männer. Beim Daten möchten sich aber die meisten (60%) ausschließlich auf eine Person konzentrieren und würden nicht mehrere Kandidaten zeitgleich kennenlernen. Nach dem Kennenlernen wird erst einmal geprüft, ob es auf etwas Ernsthaftes hinausläuft, bevor die Familie einbezogen wird. HAWAYA legt großen Wert auf einen fairen, transparenten und exklusiven Austausch bei der Partnersuche und nicht auf paralleles Dating. Sobald ein Bewerber in der näheren Auswahl ist, kann man den "Exklusive-Chat" wählen, so dass romantische Konversationen mit anderen ruhen.
Den gemeinsamen Kinderwunsch erfüllen
Eine Heirat ist den meisten Befragten sehr wichtig oder wichtig und knapp die Hälfte findet, dass das beste Alter dafür 25 bis 29 Jahre ist. Familienzuwachs gehört für 91 Prozent aller Umfrageteilnehmer zur Zukunftsplanung ganz klar dazu. Wenn der neue Partner vorab schon Beziehungen hatte, stört das die meisten jungen Muslime nicht, jedoch ist der Großteil der Meinung, dass diese in der Vergangenheit ruhen sollten: Kontakt zu Verflossenen würden nur rund 24 Prozent tolerieren. HAWAYA macht es möglich, dass grundsätzliche Einstellungen zum Leben sowie Träume und Wünsche vor dem näheren Kennenlernen definiert werden und so unpassende Partner von vornherein ausgeschlossen werden.
Spagat zwischen klassischen Werten und modernen Beziehungsmodellen
Am wichtigsten in einer Beziehung sind den Umfrage-Teilnehmern mit 80 Prozent die Treue ihres Partners, aber auch Werte wie Verlässlichkeit (74%), derselbe Humor (54%) und Gleichberechtigung (43%) stehen hoch im Kurs. Gemeinsame Interessen sind für 57 Prozent wichtig und die meisten tolerieren es, wenn der Partner allein seinen Hobbys nachgeht (48 % der Männer, 52 % der Frauen). Als offen für Neues zeigen sich fast die Hälfte der Befragten: Eine Beziehung zu einem Partner mit einer anderen Konfession können sich 39 Prozent der Umfrageteilnehmer durchaus vorstellen oder sie führen bereits eine solche (11%).
Selbstbewusste Partnersuche
Das klassische Rollenbild wackelt: Den ersten Schritt bei der Partnersuche können Männer sowie Frauen machen, findet rund die Hälfte der Befragten. In der Beziehung sollen später Aufgaben wie Haushalt, Beruf und Erziehung der Kinder zwischen den Partnern möglichst nach persönlicher Präferenz oder gleichberechtigt aufgeteilt werden. Nur noch 20 Prozent der befragten Muslime ist eine klassische Rollenverteilung wichtig.
Quelle: Hawaya (ots)