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Selbst-Verbrenner: Versicherungswirtschaft reagiert auf Elektroauto-Brände

Archivmeldung vom 05.10.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.10.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: AUF1 / Eigenes Werk
Bild: AUF1 / Eigenes Werk

Elektroautos brennen nicht häufiger als solche mit Verbrennungsmotor, aber heftiger und gefährlicher. Die Versicherungswirtschaft, an Profit und nicht an politischen Programmen interessiert, hebt nun die Prämien heftig an oder lehnt Kunden mit E-Auto ab. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".

Weiter berichtet das Portal: " Selbstverbrenner gegen Verbrenner

Echte Autos mit Diesel- oder Benzinmotor können durch defekte Elektronik oder defekte Treibstoffschläuche ab und zu einmal Feuer fangen, sind aber von der Feuerwehr mit simplem Wasser leicht zu löschen. Grund: Das Löschwasser trennt den Sprit vom Luftsauerstoff. Elektroautos hingegen brauchen keine Luft – der Akku wird extrem heiß und kann höchstens gekühlt werden.

Tiefgaragenbetreiber verbietet E-Autos

In  Kulmbach/ Franken brannte vor einigen Jahren ein gewöhnlicher Golf in der Tiefgarage. Nach Millionensanierung verlangte die Versicherung wohl eine höhere Prämie und schloss E-Autos aus. Zumindest legt diesen Schluss die Entscheidung der Stadtverwaltung nahe, die Autos mit Lithium-Akku die Einfahrt versagt. Logisch – wenn ein Benzin-Golf schon gewaltige Brandschäden anrichten kann, würde ein Selbstverbrenner von Tesla ein Inferno anrichten.

Immer wieder brennende Lithium-Akkumulatoren

Die Schwachstelle der Selbstverbrenner ist nicht der Motor, sondern der Lithium-Akku, der die gespeicherte Energie spontan ohne äußere Einflüsse freisetzen kann. Die schlagartig freiwerdende Hitze entzündet häufig daneben parkende Wagen, und zudem läuft aus dem explodierten Akku eine giftige Elektrolyt-Lithium-Flüssigkeit aus, die, in den Gully gelangt, das Grundwasser oder Bäche und Flüsse kontaminiert.

Oder gleich den Ozean: Ende Juli brannte vor Ameland der Autofrachter „Fremantle Highway“, weil sich einige, oder auch nur ein einziges E-Auto entzündet hatte. Auch Tote sind zu beklagen: Eine Fahrerin starb vor drei Jahren in der Nähe von Potsdam, weil die Lithiumbatterie unter ihrem Sitz eine Stichflamme erzeugte.

Rote Karte der Versicherungsgesellschaft

Der britische Versicherer  „John Lewis Financial Services“ hat angesichts des hohen Risikos mit enormen Schäden und Lebensgefahr die Reißleine gezogen: Alte Verträge mit E-Auto-Besitzern werden zunächst nicht verlängert, und neue bis auf weiteres nicht abgeschlossen.

Ein Grund: Reparaturen an Selbstverbrennern sind meist deutlich teurer – rund 25%.

Höhere Prämie deckt höheres Risiko: 5.000 Pfund per anno!

Ebenfalls in Großbritannien will die Versicherung „Aviva“ nun erheblich mehr für ihre Police haben. Ein Tesla-Modell Y-Fahrer wurde beim Neuabschluss seines Vertrages mit einer saftigen Erhöhung überrascht: 5.000 Pfund Sterling statt 1.300 wie bisher – das sind rund 5.800 Euro!

Der Betroffene sagte dem „Guardian“ :

"Mein Versicherer war von Juli 2022 bis Juli 2023 'Aviva', aber als der Vertrag erneuert werden sollte, erhielt ich einen Brief, in dem stand, dass sie das Tesla-Modell Y nicht mehr versichern würden.“

Der „Guardian“ dazu: „In der Facebook-Gruppe berichten die Mitglieder von horrenden Preiserhöhungen, die von 60 % (bis zu 1.100 Pfund) bis zu unglaublichen 940 % reichen (ein Sprung von 447 Pfund auf 4.661 Pfund, wie aus einem Screenshot hervorgeht, der von einem Fahrer geteilt wurde).“

Eine intensive Recherche des Tesla-Fahrers ergab, dass auch die Konkurrenz von „Aviva“ nicht billiger ist. Die Briten sind seit 200 Jahren Vorreiter des Versicherungswesens, offenbar nicht grundlos."

Quelle: AUF1.info

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