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Verführerischer Frühjahrsduft: Das Maiglöckchen

Archivmeldung vom 02.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Maiglöckchen ist ein allseits bekannter Frühjahrsblüher. Von Anfang Mai bis in den späten Juni bildet die Pflanze die charakteristischen glockenförmigen Blüten aus. Der von den Blüten ausgehende süßliche Duft ist meist so intensiv, dass man ihn schon aus weiter Entfernung wahrnimmt.

Aufgrund der großen Beliebtheit dieses Dufts wird das ätherische Blütenöl des Maiglöckchens schon seit Jahrhunderten für die Parfumherstellung verwendet. Doch Convallaria majalis - so der lateinische Name des Maiglöckchens - ist nicht nur Duftpflanze. Auch als Arzneipflanze kommt dem Gewächs eine große Bedeutung zu. Die in der Pflanze enthaltenen Glykoside wirken wie die des Roten Fingerhuts gegen Herzkrankheiten.

Das bei uns einheimische Maiglöckchen kommt natürlicherweise in lichten Laubwäldern vor und bildet dort häufig dichte Bestände aus. Die bis zu 20 Zentimeter hoch werdende, winterharte Staude kann man aber auch gut im Garten kultivieren. Am besten gedeiht das Maiglöckchen im Halbschatten unter Bäumen. Es kann einige Jahre dauern, bis sich ein in den Garten gepflanztes Maiglöckchen vermehrt. Fühlt es sich dort jedoch wohl, kann es sich dank unterirdischer Überdauerungsorgane (Rhizome) sehr rasch ausbreiten. Einmal im Garten etabliert, treibt das Maiglöckchen dann jedes Jahr wieder aus, um uns im Frühling mit seinem Duft zu erfreuen. Neben den bekannten, weiß blühenden Arten gibt es solche mit rosa Blüten (Convallaria majalis "rosea"). Darüber hinaus unterscheiden sich die Arten in der Blattfärbung. So hat Convallaria majalis "Variegata" weiß-gestreifte, Convallaria majalis "Lineata" gelb-gestreifte Blätter. Doch so schön und wohlriechend das Maiglöckchen auch ist: In Gärten mit kleinen Kindern, ist es nicht zu empfehlen. Alle Pflanzenteile, vor allem aber die im Juli oder August gebildeten roten Beeren enthalten giftige Glykoside, die bei Verschlucken schwere Vergiftungserscheinungen auslösen können. Häufig kommt es auch zu Verwechslungen zwischen dem genießbaren Bärlauch und dem giftigen Maiglöckchen. Ohne Blüte sehen sich diese zum Verwechseln ähnlich.

Quelle: aid, Jörg Planer

 

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