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Moskau spricht bei vergiftetem Nawalny von „Verfolgungswahn“

Archivmeldung vom 22.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Alexei Nawalny (2017)
Alexei Nawalny (2017)

Foto: Evgeny Feldman
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Kreml hat dem vergifteten russischen Oppositionellen Alexej Nawalny „Größenwahn“ und „Verfolgungswahn“ vorgeworfen, nachdem dieser Anschuldigungen gegen den Inlandsgeheimdienst FSB erhoben hatte. „So muss man sich wahrscheinlich dazu verhalten“, wurde Präsidentensprecher Dmitri Peskow am Dienstag von Medien zitiert.

Weiter ist auf der deutschen Webseite des russischen online Magazins "SNA News " zu lesen: "Nawalny hatte FSB-Agenten zur Last gelegt, ihn jahrelang verfolgt und im vergangenen August in Tomsk (Sibirien) mit einem international geächteten Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet zu haben.

Gespräch mit eigenem "Mörder"?

Nawalny hatte zudem am Montag ein Telefonat veröffentlicht, in dem er nach eigener Darstellung mit einem FSB-Agenten über den Mordanschlag spricht. Der Deutschen Presse-Agentur zufolge räumte der mutmaßliche Agent die Tat ein und nannte auch Details des Verbrechens. Der FSB habe den Mitschnitt als eine „Fälschung“ abgetan, hieß es.

Peskow sagte ferner, Nawalny wolle mit seinen Veröffentlichungen dem Ansehen des FSB schaden, der laut Verfassung eine sehr wichtige Rolle erfüllt: „Er schützt uns vor Terrorismus, vor Extremismus und vor verschiedenen tödlichen Gefahren“. Dagegen stuften Politologen Nawalnys Veröffentlichungen als eine beispiellose Bloßstellung des FSB ein.

Putin weist Mordvorwürfe zurück

Präsident Wladimir Putin hatte in der vergangenen Woche zu den Mordvorwürfen gesagt:

„Wenn das jemand gewollt hätte, dann hätte er das auch zu Ende geführt.“

Dabei hatte Putin mehrfach darauf hingewiesen, dass er selbst Nawalnys Rettungsflug nach Deutschland genehmigt hatte.

Berlin hält Moskau für den Anschlag verantwortlich. Dagegen sagte Kremlsprecher Peskow, dass Nawalnys Vergiftung bislang nicht belegt wurde.

„Niemand kann eindeutig von einer Vergiftung sprechen“, sagte er. Hingegen sprachen mehrere Speziallabore, darunter in der Bundeswehr, von einem „zweifelsfreien Nachweis“ einer Vergiftung mit einem Kampfstoff der Nowitschok-Gruppe.

Die EU hat im Fall Nawalny Sanktionen gegen Russland verhängt."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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