Verkehrsverlagerung verringert Umwelt- und Klimabelastungen deutlich
Archivmeldung vom 22.12.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTechnische Maßnahmen an Fahrzeug und Motor reichen nicht aus, um das Klimaschutzziel der Bundesregierung im Verkehrssektor zu erreichen. Vielmehr ist es notwendig, dass die Politik Rahmenbedingungen schafft, die zu einer stärkeren Nutzung umweltgerechterer Verkehrsträger führen.
Dies ist das Ergebnis eines Workshops des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie, der Technischen Universität Dresden und des Umweltbundesamtes (UBA).
„Der Verkehrsbereich hat wegen seines starken Wachstums bisher nicht zur CO2-Reduzierung beigetragen. Ohne Emissionsminderungen im Verkehr lassen sich jedoch die Klimaschutzziele Deutschlands nicht erreichen“, sagte der Vizepräsident des UBA, Dr. Thomas Holzmann. „Die Verlagerung von Fahrten und Transporten auf umweltgerechtere Verkehrsträger muss stärker in den Vordergrund rücken“, so Holzmann. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass sich der Güterverkehr Deutschlands gegenüber heute bis zum Jahr 2050 verdoppelt. Zudem ist seit den 60er Jahren der Anteil weniger umweltgerechter Verkehrsträger wie Auto, Lkw und Flugzeug stark gestiegen.
Der Verkehr belastet mit dem Ausstoß von Treibhausgasen nicht nur das Klima, sondern mit Stickoxiden, Rußpartikeln und Lärm auch die Gesundheit der Menschen und beeinträchtigt die Lebensqualität in den Städten. Diese Belastungen würden durch die Verlagerung auf umweltgerechtere Verkehrsträger abnehmen. Die Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft waren sich einig, dass weitergehende Maßnahmen im Güterverkehr, städtischen Nahverkehr und Flugverkehr notwendig sind, um Erfolge bei der Verlagerung zu erzielen.
Durch die Verlagerung der Kaffeetransporte einer Rösterei von der Straße auf die Schiene ließ sich beispielsweise der CO2-Ausstoß um zwei Drittel reduzieren. Die Lkw-Maut unterstützt solche Prozesse, führte aber bisher hauptsächlich zur effizienteren Verkehrsabwicklung und emissionsärmeren Fahrzeugen. Eine größere Wirkung, wie etwa in der Schweiz, tritt erst bei höheren Gebühren auf.
Städte wie Freiburg, die durch stärker kundenorientierte Angebote Bus und Bahn sowie Fußgänger- und Fahrradverkehr fördern und gleichzeitig den Autoverkehr beschränken, leiden weniger unter verkehrsbedingten Umweltbelastungen. Dabei muss umweltfreundlichere Mobilität nicht viel kosten: Die Einrichtung eines flächendeckenden Fahrradroutennetzes ist volkswirtschaftlich weitaus günstiger als der Ausbau von Straßen.
Als wirksames Instrument zur Minderung der Emissionen gilt die steuerliche Gleichbehandlung der Verkehrsträger: Im Gegensatz zur Bahn sind Flugzeuge derzeit von der Mineralölsteuer und im internationalen Verkehr von der Mehrwertsteuer befreit.
Das Wuppertal Institut stellt die Präsentationen und Ergebnisse des Workshops unter www.wupperinst.org/de/info/entwd/index.html?&beitrag_id=688 zur Verfügung.
Quelle: UBA