Brasilien: Eine Weltmeisterschaft der Superlative
Archivmeldung vom 12.06.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Jahr 2007 hat Brasilien den Zuschlag als Austragungsort für die Fußballweltmeisterschaft erhalten. Damit ist das Land zum zweiten Mal nach 1950 Gastgeber für die größte Sportveranstaltung der Welt. Im Jahr 2016 finden in Rio die Olympischen Spiele statt. Die Fußballweltmeisterschaft ist ein Ereignis der Extreme, Superlativen und Gegensätze. Die Veranstaltung polarisiert die Gesellschaft. Die TAZ schreibt dazu, dass lediglich 58 Prozent der Brasilianer an einen positiven Effekt durch die WM glauben.
Es wird die teuerste WM aller Zeiten. In einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung werden die Kosten für die Stadien, Infrastruktur und Sicherheitsmaßnahmen auf zehn Milliarden Euro geschätzt.
Die Ausgaben für Sicherheitsmaßnahmen belaufen sich auf 628 Millionen Euro. Dafür werden 100.000 Polizisten und 57.000 Soldaten an die zwölf WM-Stadien beordert. Für die Sicherheit dürfte also gesorgt sein. Dass ein sportliches Event, ein solches Aufgebot an Sicherheitskräften benötigt, muss in der Gesellschaft kritisch diskutiert werden.
Erwartete Einnahmen durch die Weltmeisterschaft
Brasilien rechnet für die Tourismusbranche mit Einnahmen von 5,5 Milliarden US-Dollar. Die Weltmeisterschaft in Deutschland brachte 2,3 Milliarden US-Dollar ein. Das entspricht einer Steigerung von 110 Prozent. Aus der WM in Südafrika konnten Einnahmen von 3,7 Milliarden US-Dollar generiert werden. Die Erwartungen an Brasilien liegen um 36 Prozent höher.
Der BDO-Sprecher Pedro Daniel meint: "Der WM Markt wächst weiter, und dieser Trend wird sich sehr wahrscheinlich bei den folgenden Weltmeisterschaften in Russland (2018) und Katar (2022) fortsetzen."
Eine Unternehmensberatung beziffert die gesamten Einnahmen für das Land auf 24 Milliarden Euro.
Hat die WM einen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum?
Ein Teil der brasilianischen Bevölkerung demonstriert gegen die Zustände im Land. Vollkommen zu Recht, dennoch ist die Wirtschaft in den letzten zehn Jahren um 70 Prozent gewachsen. Es wurden 20 Millionen Arbeitsplätze geschaffen. Das Bruttoinlandprodukt soll im Zuge der Weltmeisterschaft um einen Prozent wachsen. In Deutschland konnte die Wirtschaftsleistung 2006 um 0,4 Prozent gesteigert werden.
Neue Rekorde bei den Besucherzahlen
Insgesamt finden 64 Spiele statt. Den Großteil der Zuschauer machen mit drei Millionen die Brasilianer aus. Aus dem Ausland sollen rund 600.000 Besucher nach Brasilien strömen. Das sind mehr als doppelt so viele wie 2010 in Südafrika.
Ein hohes Preisgeld für den Sieger
Beim Fußball geht es nicht ausschließlich um die Sache, sondern auch um eine Menge Geld. Der Gewinner von 2014 wird eine Siegerprämie von 40 Millionen US-Dollar erhalten: REKORD.
Ronaldinho vermietet sein Haus
An dieser WM nimmt der Weltfußballer Ronaldinho nicht teil. Wegen der mangelnden Verfügbarkeit von Wohnraum und Hotelzimmern stellt er allerdings sein Haus für 11.000 Euro pro Nacht zur Verfügung. Dafür kann der Gast auch fünf Schlafzimmer, sechs Bäder, einen Swimmingpool und eine Bühne nutzen. Wer die Preise für ein Zimmer gerne vergleichen möchte, der ist mit der Plattform wimdu gut beraten. Egal für welche Vergleichsseite sie sich entscheiden, sparen können Sie in jedem Fall. Der Vorteil dieser Seiten besteht unter anderem darin, dass Sie private Zimmer ganz in der Nähe der Stadien buchen können.
Fernsehrechte gehen an die ARD und das ZDF
Die öffentlich rechtlichen Versehanstalten haben in diesem Jahr für die Übertragungsrechte 150 Millionen Euro bezahlt. Für die Rechte an der WM 2006 in Deutschland und 2010 in Südafrika bezahlten die ARD und das ZDF nach Informationen der Süddeutschen Zeitung jeweils 180 Millionen Euro.
Es wird eine grandiose WM
Im Vorfeld zu den Olympischen Winterspielen in Sotschi hagelte es eine Menge Kritik für Staatspräsident Putin. Am Ende war alles halb so schlimm und es war eine wunderbare Zeit. Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien wird das nicht anders sein. Für das deutsche Team heißt es also: Daumen drücken.