Abzocke beim Tele-Shopping
Archivmeldung vom 15.03.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEinkaufen kann so schön sein: Auf dem Sofa Platz nehmen, Fernseher einschalten und zu einem Shoppingsender zappen. Dort gibt es ständig Angebote aller Art – von der Bratpfanne bis zum Computer.
Bestellt wird per Telefon oder Internet. Doch diese Bequemlichkeit wird
im schlimmsten Fall teuer bezahlt, wie die Zeitschrift COMPUTERBILD in
ihrer am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet. Die Experten haben
Technik-Angebote der Teleshopping-Sender untersucht. Ergebnis: Käufer
müssen mit lückenhafter und meist sogar falscher Beratung, veralteten
Geräten und oft viel zu hohen Preisen rechnen.
Untersucht wurden Angebote von RTLShop, QVC, HSE24 und 1-2-3-TV. Die Experten haben mehr als 1200 Minuten Teleshopping-Sendungen angesehen und die Technik-Angebote analysiert. Dabei fiel auf, dass die Verkaufsmoderatoren häufig mit geschickten Maschen in die Irre führten. So wurde etwa bei QVC ein veraltetes Fujitsu-Siemens Amilo LI1705-Notebook mit den Worten „am besten man nimmt ’ne Marke, dann hat man die Garantie, dass das vom Feinsten ist“ beworben. Manchmal gingen die Moderatoren bei ihren Kaufdruck-Maschen zu weit, wie die COMPUTERBILD-Tester bei HSE24 sahen: „Keinen PC zu Hause? Dann haben Sie wohl auch kein fließend Wasser, keinen Strom.“
Neben dem „Markentrick“ war bei den Verkäufern der „Ausverkauft-Trick“
sehr beliebt: Dem Zuschauer wurde vorgespielt, dass ein Produkt fast
ausverkauft sei und er sofort zuschlagen müsse. Auch waschechte
Falschaussagen wurden von den COMPUTERBILD-Experten entlarvt. So wurde
etwa bei einem Handy die Kamera mit Autofokus angepriesen – obwohl es
gar keinen Autofokus hat. Außerdem sollte das Handy „normalerweise 600
Euro“ kosten. Dabei ist es schon für die Hälfte zu haben.
Wichtig: Auch für alle Teleshopping-Kunden gilt ein 14-tägiges Rückgaberecht. Außerdem werden die Aussagen der Moderatoren zum Vertragsbestandteil. Hält ein Produkt solche Versprechen nicht ein, kann der Kunde vom Kaufvertrag zurücktreten oder den Kaufpreis mindern.
Quelle: Computerbild