Die Jagd im Wandel der Zeit
Archivmeldung vom 13.09.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittDie Jagd ist bei vielen Menschen im Zeitalter von Tierschutz, Veganismus und Ökologie umstrittener denn je. Doch nicht nur die Pro- und die Anti-Fraktion der Jagd streiten miteinander, sondern auch die Jäger unter sich und dass seit Jahrzehnten. Hier geht es meist um Traditionen und das Verwenden von neumodischen Methoden beziehungsweise das Nutzen von modernen Waffen.
Die Gegenwehr gegen die neuen Gewehre
Moderne Waffen bringen durchaus Nachteile mit sich, welche sich vor allem durch ihr Aussehen äußern. Eine moderne, zielgenaue und extrem tödliche Waffe sieht auch genauso aus. Gefährlich und angsteinflößend. Das liegt daran, dass die Entwicklung der Jagd eng mit den Neuentwicklungen des Militärs verbunden ist.
Sieht man also einen stämmigen Mann mit konzentrierten Augen und mit einer halbautomatischen Waffe durch den Wald stapfen, kann man es schnell mit panischer Angst zu tun bekommen. Vor allem in den USA, welche nicht gerade mit ihrer Waffenpolitik und den daraus resultierenden Vorfälle glänzen können, wird dieses Problem besonders deutlich.
Ein Jäger sieht somit nicht mehr so aus, wie man ihn sich vorstellt und ist schwer von gefährlichen Menschen zu unterscheiden.
Diese Vorteile bringen neuartige Waffen mit sich
Bei der Jagd geht es allerdings um viel mehr, als um das bloße Töten von Tieren. Die Jagd ist ein Sport und Beruf und ohne diesen könnten wir viele beliebte Gerichte, vor allem die mit Wild, von unserer Speisekarte streichen. Dessen sind sich die Jäger bewusst, was dazu führt, dass jedes Tier ausnahmslos so schmerzfrei und schnell wie möglich erlegt werden soll. Das ist für die Jäger und für die Frage der Ethik von besonders wichtiger Bedeutung.
Moderne Waffen helfen hier bei der Umsetzung. Weiterentwickelte Waffen erhöhen die Präzision, weshalb man den Schuss genauer setzen kann und somit auch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit kein Tier mehr leiden lässt. Auch die Ladedaten zum Wiederladen verbessern sich. Ein einfacheres Handling der Waffe ist zusätzlich gegeben.
Eine Diskussion, die nicht neu ist
Auch diese Diskussion wird sich legen oder sich wenigstens mit der Zeit verändern, da es sie schon seit Ewigkeiten gibt. Seit der Entwicklung von Schusswaffen, geht es unter Jägern immer um den Konflikt zwischen "Die Tradition beibehalten" und "Die Jagd effizienter machen". Die moderne Auslegung der Jagd hat sich übrigens stets durchgesetzt. Beispiel: Zielrohr.
Als Zielrohre noch neu waren, galten diese als feige. Aus hunderten Metern auf ein ahnungsloses Tier zu schießen, ist dazu noch unfair und nicht "ehrlich". Die Traditionalisten des Jagdsports sahen ihre Riten und Regeln beschmutzt.
Doch auch hier ging es darum, Tiere schneller und schmerzfreier zu töten, was durch ein Zielrohr möglich war, da es die Trefferquote und Präzision erhöhte. Heutzutage findet man kaum einen Jäger, der ohne Zielrohr einen Schuss abgibt.
Hinzu kommt, dass viele Jäger sich nicht als Soldaten sehen wollen, was sie durch das Tragen von modernen Kriegswaffen tun, sondern lediglich als reine Jäger. Doch auch die "klassische" Waffe eines Jägers aus Stahl und Holz, wie man sie aus alten Filmen kennt, ist eine waschechte Waffe des Krieges. Die "98er" kennt man nämlich nicht nur aus Krimis und Naturdokumentationen, sondern auch aus Reportagen über den zweiten Weltkrieg: Als Waffe der Deutschen Armee. Ein Blick in die Vergangenheit kann also helfen, eine faktisch nachvollziehbare Position für die Zukunft einzunehmen. Jagd ist und bleibt somit modern und im Wandel der Zeit.
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