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Gazprom-Mittel für eine Zeitmaschine ‒ Kunstkammer von Peter dem Großen in 3D nachgebaut

Archivmeldung vom 24.06.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.06.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Im Bild: Das Gebäude der Petersburger Kunstkammer (russisch: "Kunstkamera"), erbaut von Zar Peter dem Großen. Bild: Sputnik / RIA Nowosti / Wladimir Wjatkin
Im Bild: Das Gebäude der Petersburger Kunstkammer (russisch: "Kunstkamera"), erbaut von Zar Peter dem Großen. Bild: Sputnik / RIA Nowosti / Wladimir Wjatkin

Ein neues, von Gazprom finanziertes Online-Projekt bietet die Möglichkeit, die Kunstkammer, das erste Museum Russlands, und ihre Exponate mit den Augen der Zeitgenossen Peters des Großen zu sehen und Räume zu besuchen, die nicht zugänglich sind. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Wie die Fachzeitung The Art Newspaper berichtet, wurde mit Unterstützung des Gazprom-Konzerns ein einzigartiges Multimedia-Projekt ins Leben gerufen, das die Möglichkeit bietet, einen Blick auf die Fassade des historischen Kunstkammer-Gebäudes zu werfen sowie auf die Innenräume des Museums in ihrer ursprünglichen Form.

Die multimediale "Digitale Kunstkammer" zeigt das Gebäude selbst, die Ansichten aus den Fenstern und die Säle, wie sie vor Jahrhunderten gewesen sind, so die Zeitung. "Jetzt kann jeder selbst sehen, wie die Kunstkammer zur Zeit Peters des Großen aussah, und sich mit den bedeutenden Kapiteln der Geschichte Russlands und Sankt Petersburgs vertraut machen", kommentierte der Vorstandsvorsitzende von Gazprom, Alexei Miller, das Projekt auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg.

Die berühmte Sankt Petersburger Kunstkammer war ein Prestigeprojekt des reformorientierten Zaren Peter des Großen. Er nahm sich die Kunstkammern der europäischen Monarchen und Aristokraten zum Vorbild und sah es als seine persönliche Aufgabe an, sie in ein öffentliches Museum zu verwandeln ‒ das erste in Russland. Er wollte die Russen so sehr in die Kunstkammer locken, dass er anordnete, dass jedem, der die seltsamen Artefakte des Museums besichtigen wollte, Wodka oder Kaffee eingeschenkt wurde ‒ auf Kosten der Staatskasse.

In den ersten Jahren enthielt die Kunstkammer nicht nur unbelebte, sondern auch lebende Exponate, von denen einige jahrelang in den Räumlichkeiten des Museums wohnten. Manche der Exponate sind legendär und haben ein mystisches Flair, zum Beispiel die Flöte aus Menschenknochen, die Uhr, die rückwärts läuft, das zweiköpfige Kalb oder das Skelett eines Riesenmenschen.

Viele der von Peter dem Großen gesammelten Kuriositäten überlebten Brände, Revolutionen und Kriege nicht ‒ und so kann die Kunstkammer, in ihrer ursprünglichen Form wiederhergestellt, jetzt in einer 3D-Rekonstruktion besichtigt werden. Wie The Art Newspaper erzählt:

"Dank der digitalen Kunstkammer ist es nun möglich, die akademische Bibliothek und das anatomische Theater mit einem Amphitheater für Studenten und 'neugierige Zuschauer', das berühmte zweiköpfige Kalb, den Naturalien-Saal im ersten Stock und das allererste astronomische Theater mit dem Gottorfer Riesenglobus in seiner ursprünglichen Form zu besichtigen. Um all dies zu veranschaulichen, haben die Experten des Museums eine spezielle wissenschaftliche, historische, architektonische und museologische Studie durchgeführt ‒ sie haben zahlreiche Archivquellen aus dem 18. Jahrhundert studiert, darunter Stiche von Innenräumen und über 2.000 Aquarellzeichnungen von Objekten, die in der Kunstkammer gesammelt wurden."

Quelle: RT DE

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