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Invertierte Pressefreiheit in Deutschland: Stimme der schweigenden Mehrheit

Archivmeldung vom 23.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: STIMME RUSSLANDS
Bild: STIMME RUSSLANDS

Eines der wichtigsten Kriterien, nach denen ein Land, zumindest vom Westen, als demokratisch bezeichnet wird, ist die Pressefreiheit. Dies ist auch einer der wichtigsten Punkte in der deutschen Verfassung, heißt es im Beitrag von Alexander Sorkin bei Radio "Stimme Russlands". In der Bundesrepublik schreibt man, was man denkt. Aber um das Volk nicht aus der Spur zu bringen, werden die meisten Einwohner der Bundesrepublik eher schonend von den Mainstreammedien bedient, die „zensurfreie“ Informationen liefern. Das ist allerdings schade: diejenigen, die an den angebotenen Informationen zweifeln, werden umgehend entweder als Kommunisten oder als rechte Populisten bezeichnet.

Jürgen Elsässer kennt das nur zu gut. Seit Jahren arbeitet er als Journalist für Ausgaben, die eine andere Seite der Medaille zeigen. Seit Gründung des Magazins „Compact“ ist Jürgen Elsässer dort Chefredakteur. Im Interview mit Radio "Stimme Russlands" erklärt der Journalist, warum Querdenker in Deutschland kritisiert werden.

Die Ausrichtung des Magazins „Compact“ wird von den Mainstream-Medien unterschiedlich eingeschätzt. Im Artikel von Frau Langer vom September 2013 wird das Blatt bei Spiegel Online als rechtspopulistisch beschrieben. Was ist die Themenauswahl Ihres Magazins und warum reagieren manche Kollegen so harsch darauf?

"Die amerikanisch orientierte Presse, das ist die Mehrheit in unserem Land, reagiert nervös, weil wir diese pro-amerikanische Orientierung nicht mitmachen und versuchen, deutsche Interessen zu vertreten. Das wird als rechts abqualifiziert, ist aber Unsinn, denn meine Biografie ist eindeutig links geprägt, und die Kritik an Amerika habe ich damals in der Linken gelernt. Heute, da die Linke selbst sich mit Amerika angefreundet hat, wird es aber als rechts angesehen. Es ist eine typische Täuschung, eigentlich ist die Ausrichtung unserer Zeitung eine neue Mitte, das heißt, wir wollen die Stimme der schweigenden Mehrheit sein und wollen diese alten Kategorien rechts und links hinter uns lassen und einfach sachorientiert die besten Lösungen präsentieren und darüber auch kontrovers diskutieren. Aber da die andere Presse mehr oder weniger gleichgeschaltet ist, bekommen wir da Gegenwind."

Ist ihrer Meinung nach die Welt klar aufgeteilt, in pro-amerikanisch und anti-amerikanisch?

"So kann man das nicht sagen, aber Amerika ist natürlich die dominierende Macht, und in diesem Zusammenhang muss die andere Welt sich klar positionieren. Es gibt nur die Möglichkeit, sich allen amerikanischen Vorgaben zu unterwerfen oder aber einen eigenen Kurs zu finden. Das ist kein Anti-Amerikanismus, sondern das ist die Suche nach eigenen Wegen, wobei amerikanische Elemente ja weiter eingeschlossen sein können."

Eine grundsätzliche Frage: Was sind eigentlich die Kriterien in der deutschen Medienlandschaft, nach denen man dann als links oder rechts bezeichnet wird?

"Also, früher hat man gesagt, scherzhaft, kaum sagst du ein kluges Wort, schon giltst du als Kommunist, das war zu Zeiten der Bipolarität. Heute könnte man sagen, kaum sagst du ein kluges Wort, schon giltst du als rechts. Ja, es ist einfach eine Methode, missliebige, alternative Meinungen zu stigmatisieren, in eine Ecke zu manövrieren, weil der Mainstream sich am Ausspruch der Kanzlerin orientiert: „Es gibt keine Alternative!“ Und wer ausschert aus diesem alternativlosen Dogma, der wird abgeschoben, früher eher in die kommunistische Ecke, heute eher in die Nazi-Ecke, aber das war damals falsch und ist auch heute falsch und soll einfach das Suchen nach neuen Wegen verhindern. Die große Alternativlosigkeit und diese Nullideologie, die den Mainstream prägt, ist wirklich der Tod des Denkens."

Und fühlen Sie sich in der Ecke, bzw. fühlt sich das Magazin „Compact“ in der Ecke, in die das Blatt gedrängt wird, wohl?

"Die tonangebenden Medien, die von den Amerikanern dominiert oder beeinflusst sind, schieben uns nach rechts ab, natürlich gehören wir da nicht hin, da fühlen wir uns auch nicht wohl."

Fühlen Sie sich mehr links?

"Mein Herz schlägt immer noch links."

Was ist denn eigentlich links, Ihrer Meinung nach?

"Links heißt, für die Ausgebeuteten und Unterdrückten einzutreten. Links sein heißt aber auch, für die nationale Souveränität einzustehen - denn der Gedanke der Nation entsteht in der französischen Revolution und richtete sich gegen die supranationalen Adelsdynastien, und in diesem historischen Moment hat man gesagt: wir bauen jetzt einen Nationalstaat, in dem alle Bürger gleich sind und alle Bürger politisch die gleichen Rechte haben sollen, das ist ein emanzipatorischer Gedanke. Das heißt, der nationale Gedanke wird heute fälschlicherweise mit rechts in Verbindung gebracht, ist aber eigentlich links, und wenn wir zurückschauen auf die großen Vertreter der linken Politik, finden wir immer wieder den nationalen Gedanken. Sei es bei Che Guevara, der gesagt hat: „Patria O Muerte“, oder sei es auch bei Willy Brandt, der 1972 den größten Wahlerfolg für die SPD in ihrer Geschichte bis heute eingefahren hat, mit dem Slogan: „Deutsche, wir können stolz sein auf unser Land!“

Würde so eine Behauptung stimmen: jeder Querdenker in Deutschland, besonders wenn derjenige journalistisch tätig ist, wird von den Vertretern des Mainstream entweder in die rechte oder in die linke Ecke geschoben?

"Absolut. Das ist der Zustand der Meinungsfreiheit in diesem Land, es ist im Grunde eine gelenkte Demokratie, eine gelenkte Öffentlichkeit. Und was wir als Meinungsfreiheit bezeichnen, ist, die Meinung von fünf oder sechs großen Konzernfamilien zu vertreten."

Eine grundsätzliche und wichtige Frage. Wie finanziert sich eigentlich so ein Magazin, das nicht so verbreitet ist wie beispielsweise der Spiegel, wer steht hinter der Ausgabe?

"Das fragen viele Leute, und viele Leute denken, wir bekommen Geld von woanders her, aber das stimmt nicht. Die Ökonomie vom „Compact“-Magazin stellt sich so dar, dass drei Leute, ich war einer davon, privates Geld zusammengelegt haben und eine Firma gegründet haben, eine GmbH, und mit der Zeitung begonnen haben. Das haben andere natürlich auch gemacht, aber denen ging schnell das Geld aus…
Aber „Compact“ hat sich von der ersten Ausgabe an so gut verkauft, und die Leute haben so schnell begonnen, Abonnements abzuschließen, dass wir den Finanzstock nicht aufgebraucht haben. Das heißt: wir verkaufen uns rein über die Anzahl der Abonnements und den Verkauf der Zeitung."

Damit wollen Sie sagen, sie sind unabhängig?

"Wir sind vollkommen unabhängig - hinter „Compact“ Magazin GmbH steht niemand, und die „Compact“ Magazin GmbH sind insgesamt drei Personen."

Seit 2010 erscheint das „Compact“ Magazin, darüber hinaus organisiert der Verlag auch verschiedene Veranstaltungen. Was waren die letzten Veranstaltungen, worum ging es?

"Wir machen einmal im Monat in Berlin eine Veranstaltung - die nennt sich „Compact live“, wie wir sagen, ein Projekt mit dem Mut zur Wahrheit muss zum Anfassen sein. Unsere Leser sollen wissen, wer diese Zeitung macht, sie sollen uns zuhören können, die sollen uns in die Augen schauen können, die sollen uns kritisieren können von Person zu Person. Deshalb sind diese Live-Veranstaltungen ein wichtiger Teil unseres Konzepts. Natürlich werden die auch gefilmt und dann ins Netz gestellt. Wir haben jetzt zuletzt was gemacht über die NSA-Affäre, das war im August, dann haben wir etwas über Syrien gemacht und über die amerikanischen Kriegslügen im Allgemeinen, wozu wir auch ein Sonderheft gemacht haben. „Compact“ Spezial nennt sich das und erscheint zwei Mal im Jahr. Jetzt haben wir eine Veranstaltung zum Thema: was heißt Souveränität im europäischen Konzert, was sind die Grundlagen der Souveränität philosophisch oder staatsrechtlich gesehen, und dazu hat der bekannte Staatsrechtler Professor Schachtschneider gesprochen."

Was kostet eigentlich der Eintritt zu so einer Veranstaltung?

"Die normalen Veranstaltungen, die wir in Berlin machen, sind kostenfrei für die Abonnenten, die sind ein Teil der „Compact“ Familie, wenn man Abonnent ist, daher nehmen sie kostenfrei teil."

Das heißt, wenn man kein Abonnent ist, wird man ausgeschlossen?

"Nein, Nicht-Abonnenten kommen auch rein, 12 Euro und ermäßigt 8 Euro an der Abendkasse und 10 Euro, bzw. 6 Euro, wenn man vorher im Internet bucht und wenn man sich dann auf der Veranstaltung entschließt, ein Abonnement abzuschließen, bekommt man das Eintrittsgeld erstattet."

Und gibt es auch eine Möglichkeit, ärmeren Menschen den Zugang zu gewähren?

"Es gibt viele Leute, die sich mit diesem Wunsch an uns wenden, und wenn dieser Wunsch ehrlich gemeint ist und nicht von "störenden Elementen" vorgebracht wird, dann sind wir da immer kulant."

Wer oder was sind denn störende Elemente?

"Es gab schon den Versuch, Veranstaltungen zu stören, also sogenannte autonome oder antideutsche Gruppen, also Aktivisten der extremen Linken, die uns angegriffen haben, weil wir Israel oder die USA kritisiert haben, und solche Leute wollen wir natürlich nicht dabei haben."

Also, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, die ganz links Linken haben sie attackiert?

"Ja, weil wir die USA und Israel kritisiert haben - was ja absurd ist, weil früher hätte die Linke auch Israel und die USA kritisiert, aber mittlerweile ist es so, dass die extreme Linke, also diese sogenannten autonomen Gruppen oder antideutschen Gruppen, dass die sich pro-amerikanisch und pro-israelisch gebärden, und deshalb versuchen sie, uns dazwischen zu funken, aber es hat noch nie geklappt."

Deswegen ist auch keine Adresse der Redaktion auf dem „Compact“ Magazin zu finden?

"Ja, das haben wir vermieden, weil wir keinen Besuch bekommen wollen."

Aber letztendlich machen Sie ja so auch Werbung…

"Indem wir die Adresse preisgeben?"

Nein, weil Sie angegriffen werden.

"Ja, natürlich. Wir haben den Mut zur Wahrheit. Und wir wissen, wer den Mut zur Wahrheit hat, wird in diesem Land angegriffen. Ich würde mir größere Sorgen machen, wenn wir nicht angegriffen werden würden, dann hätten wir was falsch gemacht. Denn dass wir angegriffen werden, zeigt uns, dass wir einigen Leuten sehr unbequem sind, und das macht uns auch zufrieden."

Am 23. November wird zum zweiten Mal die Veranstaltung für Souveränität stattfinden, wie lautet der Titel dieser Veranstaltung?

"Das Magazin für Souveränität, also „Compact“, macht eine Konferenz für Souveränität. Wir haben letztes Jahr damit angefangen, an der Freien Universität, da sind 750 Besucher gekommen. Jetzt machen wir in Leipzig weiter und denken, dass wir wieder eine ähnliche Zahl bekommen werden wie letztes Jahr. Um die staatstheoretischen und deutschlandpolitischen Fragen im Zusammenhang mit der Souveränität haben wir uns damals gekümmert, dieses Jahr geht es um Familienpolitik. "Für die Zukunft der Familie" lautet der Titel der Konferenz am 23. November in Leipzig, und der Zusammenhang ist logisch, man kann souveräne Nationen nicht auf einem absterbenden demografischen Fundament errichten. Wenn eine Nation ausstirbt, weil es keine Kinder mehr gibt, weil die Familien erodieren, dann wird sich diese Nation auch nicht souverän behaupten können im Konzert der Mächte."

Quelle: Text Alexander Sorkin - „Stimme Russlands"

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