Blackout-Gefahr: Jetzt warnt der Branchenverband der Deutschen Versicherer
Archivmeldung vom 14.02.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićEin großflächiger Stromausfall wäre eine Katastrophe. Während einige Experten bereits seit längerer Zeit vor einem solchen Szenario warnen – auch das Österreichische Bundesheer schätzt die Gefahr für einen Blackout in den kommenden Jahren als sehr hoch ein – sehen andere keinen Grund zur Panik. Nun warnen in Deutschland Versicherer vor dem Fall der Fälle. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".
Weiter berichtet das Magazin: "Im Jänner 2021 schrammte Europa knapp an einem Blackout vorbei (Wochenblick berichtete).
Doch häufig wird die Gefahr immer noch verkannt. Wenn nicht von
Verschwörungstheorien, so ist dich sehr häufig zumindest von Panikmache
die Rede. Sehr häufig von jenen Medien, die in Zuge der Corona-Pandemie
an erster Stelle standen, wenn es galt Panik und Angst zu verbreiten.
Und wie auch in der Pandemie gibt es eine Vielzahl von „Expertinnen und Experten“, deren Meinungen sich teils diametral widersprechen. So sah erklärte Ende November 2021 der Umweltökonom Andreas Löschel gegenüber der Tagesschau, dass er Blackout-Warnungen für Panikmache halte und in naher Zukunft keine Gefahr sehe. Entgegen den Risikoeinschätzungen des Österreichischen Bundesheeres oder des Blackout-Experten Herbert Saurugg, hält der deutsche Umweltökonom großflächige Stromausfälle in den nächsten fünf Jahren für unwahrscheinlich.
Jetzt warnen Versicherer
Anders nun ein Bericht auf der Seite des Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Dort warnt Wolfram Geier, Abteilungsleiter für Risikomanagement und Internationale Angelegenheiten im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK): „Ein Blackout gehört aktuell zu den größten Risiken für unser Land.“ Und seiner Meinung nach wächst die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Blackout kommt. Zudem sieht er auch, wie schon in der Pandemie, dass Deutschland auf einen solchen Ernstfall schlecht vorbereitet ist. Und er muss es eigentlich wissen. Denn während in Österreich und speziell in Oberösterreich die FPÖ schon seit Jahren an Strategien für den Krisenfall arbeitet und zuletzt auch die ÖVP-Verteidigungsministerin das Thema – zumindest vorübergehend – medial für sich entdeckte, ist anscheinend die Sensibilität für diese Gefahr in Deutschland weder in der Bevölkerung noch in der Politik wirklich vorhanden.
Hackerangriff, Energiewende, Unglücksfall
Dabei ist die Energieversorgung alles andere als sicher. Da das europäische Stromsystem eng miteinander vernetzt ist, könnte schon ein Ausfall wie 2021 in Rumänien auch die Stromversorgung in Österreich, Deutschland oder weiten Teilen Europas lahmlegen. Menschliches Versagen, Störungen durch Unwetter oder schlichten Unglücksfällen und technischen Versagen könnten den Ausschlag geben. Der Präsident des Technischen Hilfswerks (THW) in Deutschland Albrecht Broemme hält zudem einen Hackerangriff für die größte Gefahr. Denn in den letzten Jahren stieg die Cyberkriminalität rasant an und hat auch immer stärker kritische Infrastruktur zum Ziel. Daneben ist aber auch die Energiewende ein immer stärkerer Faktor, der das Stromnetz zunehmend an seine Belastungsgrenzen bringt. War die bisherige Stromproduktion von Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken flexibel und exakt steuerbar, sind Wind- und Solarstrom stark schwankungsanfällig. Und der Netz-Ausbau für die Verteilung von Strom kommt nur schleppend voran. Zudem sind auch die Speichermöglichkeiten begrenzt. So könnten zwar Stromspeicher helfen, vorübergehenden Strommangel durch Windflauten abzufedern, aber laut Experten reichen diese derzeit nicht einmal für eine Nacht."
Quelle: Wochenblick