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Olympische Augenringe - wenn die Spiele die Nacht zum Tag machen

Archivmeldung vom 06.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

"Eine Welt, ein Traum" ist das Motto der diesjährigen Olympischen Sommerspiele in Peking. Aufgrund der Zeitverschiebung von sechs Stunden könnte das Motto für Olympiafans schnell Realität werden. Da die Wettbewerbe zum Teil schon um drei Uhr morgens mitteleuropäischer Zeit laufen, droht den Sportfans ein Fernseh-Lag.

"Wer über eine längere Zeit mitten in der Nacht aufsteht, um vor dem Fernseher zu sitzen, bringt seinen Schlaf-Wach-Rhythmus aus dem Tritt", sagt York Scheller, Psychologe bei der Techniker Krankenkasse (TK). Er rät deshalb davon ab, den gewohnten Schlafrhythmus wegen der Spiele komplett auf den Kopf zu stellen. Besser sei stattdessen, den Fernseher gezielt nur zu den Höhepunkten anzustellen oder die Lieblingswettbewerbe, die nachts stattfinden, aufzuzeichnen.

Bekommt der Mensch über längere Zeit zu wenig Schlaf, kann er sich immer schlechter konzentrieren, wird weniger leistungsfähig und anfälliger für Krankheiten, da sein Immunsystem geschwächt ist. "Insgesamt sind mindestens sieben Stunden Schlaf nötig, um auf Dauer konzentriert und leistungsfähig zu bleiben", so Scheller. Deshalb rät er auch davon ab, das natürliche Schlafbedürfnis in der Olympia-Zeit zu übergehen. "Wer Urlaub hat, kann versuchen, seinen Lebensrhythmus während der gesamten Spiele leicht zu verschieben und in dieser Zeit früher schlafen zu gehen - auch wenn es bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen sicher nicht leicht fällt", sagt Scheller. Ein Schlafrhythmus lasse sich zwar nicht vollständig umstellen, ihn aber um ein paar Stunden zu verschieben, sei nach einigen Tagen der Eingewöhnung für die meisten Menschen kein Problem. Wichtig für einen gesunden Schlaf - auch in der Olympia-Zeit - ist, regelmäßig zur selben Zeit ins Bett zu gehen und morgens den Wecker immer auf die gleiche Uhrzeit zu stellen. "Am frühen Abend noch etwas Leichtes zu essen und danach etwas früher als gewohnt schlafen zu gehen, kann unangenehmen Fernseh-Lag-Symptomen während der Olympischen Spiele vorbeugen", so Scheller. Neben dem regelmäßigen Schlafrhythmus sollte das Schlafzimmer gut verdunkelt sein, damit man zu der ungewohnten Zeit besser in den Schlaf findet. Außerdem sollte das Zimmer gut gelüftet und möglichst kühl sein - soweit die Außentemperaturen dies zulassen.

Seinen Schlaftakt wegen der Spiele aus dem Rhythmus zu bringen, kommt jedoch sicherlich nur für die wenigsten in Frage. Denn nicht jeder hat Zeit und Lust, während der Sommerspiele seinen gesamten Lebensrhythmus umzustellen, um vor der Flimmerkiste zu sitzen. Und auch der Versuch vor- oder nachzuschlafen ist zum Scheitern verurteilt: "Während ein kurzes Nickerchen von maximal einer halben Stunde durchaus zu neuer Energie verhelfen kann, hat ein langer Mittagsschlaf meist den Effekt, dass man im Anschluss Mühe hat, wieder richtig wach zu werden", erklärt der Psychologe.

Doch zum Glück gibt es noch eine andere Alternative zum nächtlichen Kampf gegen schwere Augen: "Egal ob mit modernem Festplatten- oder guten, altem Videorekorder - spannende Wettkämpfe, die nachts stattfinden, machen auch aufgezeichnet am nächsten Tag noch Spaß", sagt Scheller. Außerdem empfiehlt er Olympiafans, nach dem Mitfiebern vor dem Fernseher die Beine in die Hand zu nehmen und sich selbst draußen an der frischen Luft zu bewegen. "Nichts fördert die Nachtruhe so gut, wie tagsüber Sport zu treiben. So kann man beim entspannten Walken oder Joggen auch noch einmal die sportlichen Olympia-Highlights des Tages Revue passieren lassen", so York Scheller.

Quelle: Techniker Krankenkasse (TK)

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