Faszination "Channel-Medien": Kontakt mit dem Jenseits
Archivmeldung vom 12.08.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Vorstellung, dass man mit den Toten kommunizieren könnte, ist für viele ein Anlass für Hoffnung und Schrecken zugleich. Unzählige Filme haben sich dem Thema gewidmet - einige wollen wir hier vorstellen. Nicht zuletzt spielen Horrorklassiker wie "Poltergeist" mit der Vorstellung von der Passage zwischen der Welt der Lebenden und der Toten. Und auch die aktuell beliebte Serie "Stranger Things" nimmt sich der Frage an, ob die Toten mit uns sprechen können und Übernatürliche Ereignisse möglich sind.
Horrorfilm: Gruselgrüße aus dem TV
Viele Filme dieses Genres beschäftigen sich mit dem Einfluss von Technologien auf unsere Kommunikation mit den Toten bzw. ihren Geistern. In White Noise â Schreie aus dem Jenseits (2005) lernt der Hauptcharakter einen Mann kennen, der ihm ermöglicht, mittels des real existierenden "Electronic Voice Phenomenons" - beim weißen Rauschen des Fernsehbildschirms - seine tote Frau zu erreichen. Mithilfe ihrer Warnungen versucht er, andere Menschen vor dem Tod zu retten. Bei dem bekannten Gruselschocker The Ring wiederum ist ein verfluchtes Videotape die Quelle allen Übels: Nach dem Anschauen folgt der Anruf mit der Todesbotschaft. Ein Grund für viele unruhige Nächte bei allen Zuschauern, die einen Fernseher in ihrem Schlafzimmer zu stehen haben. Noch in diesem Jahr wird von dem Film und seiner Fortsetzung ein weiteres Sequel erscheinen. Da hilft nur noch, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass alles bloß Fiktion und Unterhaltung ist.
Found Footage: Strengstens dokumentiert
Allerdings macht es auch einen Teil des Nervenkitzels aus, sich auszumalen, die Ereignisse hätten sich so und nicht anders zugetragen. Um diesen Effekt zu perfektionieren, hat sich sogar ein eigenes Genre im dokumentarischen Stil mit dem Namen "Found Footage" etabliert. Angefangen beim Blair Witch Project (1999), welches von vielen Kinogängern tatsächlich für eine authentische Videoaufnahme gehalten wurde. In diesem Jahr wird der Klassiker mit einer Fortsetzung beehrt, die in Deutschland ab dem 6. Oktober im Kino zu sehen sein wird. In diesem Teil findet der Bruder von Heather Donahue, der Protagonistin aus Teil I, das Videoband mit ihren Aufnahmen und macht sich auf die Suche nach ihr. Ein Riesenerfolg wurde das Genre in den 2000ern durch die Paranormal-Activity-Reihe, in der nächtliche Geisteraktivitäten mit dem Camcorder aufgezeichnet werden.
Medien in der echten Welt?
Doch auch abseits des Films gibt es Menschen, die versuchen, mit den Verstorbenen Kontakt aufzunehmen. Diese "Channel-Medien" können, etwa bei Questico, per Telefon angerufen oder auch besucht werden. Sie wollen für Menschen, die jemanden verloren haben, eine Verbindung herstellen - ganz ohne Gruselfaktor. "Niemand muss sich vor einer Begegnung mit dem Jenseits fürchten", schreibt das Medium Marita Lautenschläger auf ihrer Website. Das Angebot lautet vielmehr, die Verstorbenen nach dem Gespräch besser loslassen und mit der eigenen Trauer umgehen zu können. Lautenschläger teilt den Kunden spezifische Informationen der Verstorbenen mit, die sie nicht selber wissen kann. Aber ist das nicht alles Hokuspokus? Nun, ob man es ausprobiert, muss jeder für sich entscheiden. Und dann heißt es warten auf die Kontaktaufnahme.