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Skandal: künstlich hoher Strompreis – Dirk Müller: Ich bin vom Glauben abgefallen, als ich das gesehen habe!

Archivmeldung vom 05.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Glühbirne (Symbolbild)
Glühbirne (Symbolbild)

Bild: pixabay

Der Strompreis steigt und steigt und die Bürger wissen nicht mehr, wie sie die Gaspreise für die Heizung, die Heizölpreise, den Kraftstoff für’s Auto und die Lebensmittelkosten bezahlen sollen. Mehr dazu schreibt Niki Vogt im nachfolgenden Artikel.

Weiter schreibt sie dazu folgendes beim Schildverlag: "Dabei wäre das Ganze durchaus beherrschbar. Das Problem bei den Strompreisen heißt „merit order“. Was das ist? Im Prinzip kann man sagen, das teuerste Kraftwerk setzt den Strompreis fest. Das geht so: Diese „merit order“ ist ein Begriff der beschreibt, dass es eine bestimmte Reihenfolge gibt, nach der Strom eingekauft wird. Die Energiebranche hat diese Reihenfolge festgelegt, in der die Stromerzeuger ihren Strom an der Strombörse in Leipzig verkaufen können. Das ist etwas ähnliches, wie Wertpapierbörse, nur eben, dass nicht Wertpapiere zum minutenaktuellen Kurs ge- und verkauft werden, sondern Strom, also elektrische Energie. Und hier geht es nicht wild durcheinander, sondern die billigen Erzeuger kommen zuerst dran und erst, wenn das nicht reicht, kommen der Reihe nach die teureren dran.

Der Gesamtpreis des gerade gehandelten Stroms richtet sich aber nicht nach dem Durchschnitt aller an der Stromproduktion beteiligten Kraftwerke, sondern immer nach dem, der zuletzt verkauft hat und daher den höchsten Preis hat.

Erneuerbare Energien, wie Solar, Wasser und Wind sind die billigsten Anbieter und kommen zuerst dran. Danach ist es die Atomkraft. Die Teuren, das sind Kohle, Erdgas und Erdöl.

Könnten die Solar, Wind und Wasser den Energiebedarf decken, wäre der Preis niedrig. Da das aber sehr schwankende Stromquellen sind, die entweder zuviel oder viel zu wenig Strom produzieren, muss dazugekauft werden, als nächstes eben Atomstrom. Der ist auch noch recht preiswert, aber wegen des Ausstiegs aus der Kernkraft gibt es nur noch wenige AKWs. Das ist schnell ausgereizt – und meist noch nicht genug, also müssen die bösen und mit CO2 Strafen verteuerten „fossilen Brennstoffe“, das teure Gas Gas, Kohle und Öl heran. Diese Stromanbieter sind damit das „letzte Angebot“ – oder besser „das letzte Aufgebot“ und deren Preis ist dann der sogenannte „Market-Clearing-Price“ und das Vorgehen heißt „uniform pricing“ – einheitliche Bepreisung. Der Rekord-Endpreis gilt dann auch für die Solar-, Wind- und Wasserkraftwerke.

Dadurch verdienen diese billig produzierenden Kraftwerke enorm viel Geld. Sie bekommen zur Zeit genau denselben Preis für ihren Strom, den das Gaswerk nehmen muss, weil Gas unglaublich teuer geworden ist. So können sie enorme Gewinne erzielen. Genau das ist grüne Energiepolitik: Man will damit den erneuerbaren Energien ein sehr großes Stück vom Kuchen geben, damit die „Energiewende“ auch im Turboverfahren durchgezogen wird. Was die grünen Träumer sich vorstellen ist, dass man dann keine Kohle- oder Gaskraftwerke mehr braucht, weil alles aus den „Erneuerbaren“ (Sonne, Wind und Wasser) kommt und dann gaaanz dolle billig wird.

Das wird aber nicht funktionieren, denn bei Windstille und ohne Sonne, also bei der berüchtigten Dunkelflaute gibt es dann keinen Strom. Punkt. Wenn man nun soviele Kapazitäten aufbauen will, dass man damit unter günstigen Bedingungen soviel in Speichermedien für die dunklen und windstillen Tage bunkern kann, muss man erst einmal eine solche effiziente Speichertechnik entwickeln. die heute modernsten Batterien sind zu teuer und zu ineffektiv und fordern so viele seltene und teure Materialien („Kobold“, Lithium etc.), dass der Strom unbezahlbar wird.

Hier der fassungslose Dirk Müller:


Das einzige, was „merit order“ gebracht hat ist, dass in dem Moment wo die bösen „fossilen Energien“ eben nicht mehr billig und unbegrenzt zu haben sind, die ganze Schose vor die Wand knallt und das System kurz vor dem Zusammenbruch steht. Möglicherweise sei das ja auch gewollt, vermuten viele.

Eigentlich war diese „merit order“ dazu gedacht, die Preisfindung zu vereinfachen und die Stromversorgung stabil zu halten. Denn „das Netz“ ist keinesfalls „der Speicher“, wie Frau Außenminister Baerbock so ahnungslos, wie eine Erstklässlerin zwitscherte. Im Gegenteil: Die Stromfrequenz im Stromnetz MUSS immer 50 Hertz betragen, schon eine kleine Abweichung nach oben oder unten führt zum Zusammenbruch des Stromnetzes. Wird zuviel Strom entnommen von den Verbrauchern, bricht es genauso zusammen, wie wenn „zuviel Strom“ im Netz ist, der nicht abgerufen wird.

Es ist ein bisschen, wie mit dem Blutdruck beim Menschen ein zu hoher Blutdruck lässt ihn zusammenbrechen, meist mit einem hochrot-lilafarbenen Kopf, dagegen ein zu niedriger Blutdruck, lässt ihn leichenblass umkippen. In beiden Fälle bricht derjenige zusammen. Und beide Fälle können schwere Schäden nach sich ziehen.

Die Stromversorger müssen also sehr genau dosieren und wenn sich abzeichnet, dass die Belastung des Netzes zu hoch ist, dann muss sofort wieder ein Einspeiser vom Netz genommen werden. „Blutet“ das Netz gerade aus, muss ebenfalls binnen Sekunden reagiert werden und auf der Stelle eine Menge Strom eingespeist werden. „Merit order“ sollte die Versorgungssicherheit bereitstellen, dass immer eine weitere Quelle je nach Anforderung aufgerufen oder abgeworfen werden konnte.

Dass dann alle immer den höchsten aufgerufenen Preis als Gegenwert erhielten, fiel offenbar so lange nicht auf, bis die Gaspreise explodierten. Den Stromerzeugern war das nur recht:

Bild: Screenshot Twitter (Momentum Institut (@mom_inst) July 28, 2022)

Nur hat diese sprudelnde Geldquelle für die Energieunternehmen eine Inflationsspirale in Gang gesetzt, die nicht mehr einzufangen ist. Durch die abschießenden Energiepreise kommen die produzierenden Unternehmen, die auf diese Energie angewiesen sind, wie die Metallbranche, Bäckereien, Düngemittelhersteller usw. in Existenznot. Schrauben sie die Preise entsprechend hoch, können die Bürger, die schon kaum mehr ihre Strom- und Heizkosten stemmen können, ebenfalls an die Grenze zum Bankrott und können nur noch mit Müh und Not das Allernötigste zum Leben kaufen, während sich die Stromproduzenten die Taschen füllen – die produzierenden Unternehmen dagegen horrende Energiepreise zahlen und keine Käufer mehr finden. Die Folge ist ein Wirtschaftszusammenbruch.

Das ist offenbar auch der Grund, warum die Regierung plötzlich auf die Idee kam, eine Übergewinnsteuer zu planen. Man merkte – huch! – dass die CO2-Zertifikate, die schon im September 21 (also längst vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine) schon dafür sorgten, dass die Gas- und Energiepreise ständig weiter nach oben kletterten, jetzt an einem Punkt angekommen sind, wo tatsächlich das ganze System kollabieren kann – und wird, wenn nicht dagegen gesteuert wird. Jetzt will man plötzlich doch einen Energiepreis-Deckel einführen.

Den Grünen wird ihre Agenda um die Ohren fliegen. Denn das Thema Nordstream 1 und 2 ist töter als tot. Darauf können wir nicht mehr hoffen. Das Unheil wird seinen Lauf nehmen. und während sich die Energieriesen die Milliarden in die Tasche schieben, friert und hungert Europa in kalten Wohnungen. Danke, rotgrüngelbe Ampel-Politik!

DAS wäre doch mal ein Thema, das entweder die Linke oder die AfD als einzige echte Oppositionsparteien sich auf die Fahne schreiben könnten!"

Quellen: Niki Vogt (www.schildverlag.de)

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