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Kopp: „Formen ökumenischer Synodalität entwickeln“

Freigeschaltet am 11.11.2024 um 06:30 durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Bild: Eigenes Werk /SB

Vor dem Hintergrund der Diskussion um die mögliche Neufassung einer synodal geprägten Entscheidungsstruktur in der katholischen Kirche hat der Catholica-Beauftragte der VELKD, Landesbischof Christian Kopp (München), dafür plädiert, Formen zu entwickeln, „in denen ökumenische Synodalität Ausdruck gewinnt und Wirkung entfaltet“.

Das könne nur überzeugend gelingen, wenn dabei über die bilateralen Beziehungen von evangelischen Landeskirchen und römisch-katholischen Bistümern hinausgedacht werde. Die Suche nach einem „theologischen Verständnis von Synodalität“ sei beiden Kirchen aufgetragen. „Es wäre jedenfalls falsch zu glauben, dass evangelische Kirchen auf diesem Weg das Ziel vorgeben, auf das die katholische Kirche zugehen sollte.“

In seinem ersten Bericht vor dem gemeinsamen Catholica- und Ökumene-Plenum von VELKD und EKD ging Kopp auch auf den Vorschlag des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen ein, dem Papstamt eine repräsentative Rolle für alle christlichen Kirchen einzuräumen – unter Verzicht jeden jurisdiktionalen Anspruchs außerhalb des römischen Katholizismus. „Es wäre eine kühne Überlegung“, so Kopp, „wie im Anknüpfen an das ökumenische Konzil von Nicäa, dessen 1300. Jubiläum im kommenden Jahr begangen wird, eine synodale Zusammenkunft von christlichen Kirchen in kollegialer Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom gestaltet werden kann“.

Die „Gemeinsame Erklärung der Rechtfertigungslehre“, die vor 25 Jahren in Augsburg von Lutheranern und Katholiken unterzeichnet wurde, nannte Kopp „einen der größten Erfolge der ökumenischen Dialoge der Neuzeit“. Kopp ging auch auf die „Gemeinsame Erklärung zum Filioque“ ein, die im Mai 2024 vom Lutherischen Weltbund und der Orthodoxen Kirche verabschiedet wurde. Mit dem Vorschlag, beim Nicäno-Konstantinopolitanum auf das 809 gegen den Widerspruch der Ostkirchen eingefügte „filioque“ („und dem Sohn“) weglassen zu können, sei „keine Änderung des lutherischen Bekenntnisstandes“ intendiert, sondern solle „die ökumenisch verbindende Kraft dieses Textes als einziges von Orthodoxen, Katholik*innen und Lutheraner*innen geteilten Glaubens-bekenntnisses wieder zum Strahlen“ gebracht werden.

Nach Kopp stellte der evangelische Vorsitzende Sprecher des Kontaktgesprächskreises zwischen Deutscher Bischofskonferenz und EKD, Kirchenpräsident Volker Jung (Darmstadt), seinen letzten Bericht vor – er geht Ende des Jahres in den Ruhestand. Seine Funktion im Kontaktgesprächskreis übernimmt Christian Kopp, der damit der erste gemeinsame Beauftragte von VELKD und EKD für den Dialog mit der römisch-katholischen Kirche ist.

Volker Jung stellte den im März dieses Jahres von der DBK und dem Rat der EKD gemeinsam veröffentlichten Text „Mehr Sichtbarkeit in der Einheit und mehr Versöhnung in der Verschiedenheit“ vor. Er stellte dar, dass dieser Text die Sicht auf die Ökumene grundlegend ändere. Ökumene sei nicht der Weg zu einer irgendwann einmal zu erreichenden Einheit. „Ökumene wird gelebt und Einheit wird auch jetzt schon immer wieder erfahren – in den Gemeinden vor Ort und auf der Ebene der Kirchenleitung. Jetzt geht es darum, mehr Einheit und mehr Versöhnung in der Verschiedenheit anzustreben. Ökumene ist ein Prozess“, so Volker Jung. Er plädierte in seinem Bericht über die Catholica-Arbeit der EKD dafür, diesen Text breiter zu diskutieren. Es gehe unter anderem darum, die Ökumene zu einem festen Prinzip der Kirchenentwicklung zu machen. Beide Kirchen hätten sich mit dem Text deutlich zur Ökumene bekannt. So heißt es dort etwa: „Wir wollen nicht mehr ohne den Dialog mit Euch Kirche sein.“

Das Catholica- und Ökumene-Plenum von VELKD und EKD ist Bestandteil der verbundenen Tagung von Generalsynode der VELKD, Synode der EKD und Versammlung der Union Evangelischer Kirchen (UEK), die vom 8. bis zum 13. November 2024 in Würzburg stattfindet.

Quelle: EKD - Evangelische Kirche in Deutschland (ots)

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