Ab 1.9. gelten neue Richtlinien für die Ladungssicherung auf deutschen Straßen Polizei kontrolliert unmittelbar
Archivmeldung vom 02.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićTausende Unfälle jährlich werden durch mangelhaft gesicherte Ladung verursacht. Neben der großen Gefahr für die Verkehrsteilnehmer, entstehen so Sachschäden in Höhe von rund 500 Millionen Euro. Fachkundige Ladungssicherung ist essenziell für sichere Straßen. Jedoch unterscheiden sich die Anforderungen je nach Ladung wesentlich und verändern sich im Laufe der Zeit.
Darum wurden Teile der Richtlinie zur Ladungssicherung grundlegend überarbeitet und ergänzt. Am 1. September 2024 tritt die Neufassung der VDI 2700 Blatt 8, Blatt 8.1 sowie Blatt 8.2 in Kraft.
Diese Aktualisierung setzt neue Maßstäbe in der Ladungssicherung, insbesondere im Bereich des Transports von Fahrzeugen. Die Überarbeitung war notwendig, um den technologischen Entwicklungen und sich verändernde Transportbedingungen bei der Sicherung von Fahrzeugen gerecht zu werden. Insbesondere die Blätter 8.1 und 8.2 widmen sich detaillierten technischen Vorgaben und schließen bisherige Lücken in der Richtlinie. Ab 1. September stellen die drei Richtlinien den neuen Stand der Technik dar. Übergangsfristen gibt es nicht.
Hans-Josef Neunfinger von Spanset und Vorsitzender des VDI-Richtlinienausschusses betont die zentralen Neuerungen technischer Parameter, die in der alten Richtlinie fehlten. "Bei der Überarbeitung der alten Richtlinie haben wir festgestellt, dass technische Parameter fehlten. Dazu zählt unter anderem die Reibung zwischen Fahrbahnelement und Reifen", erklärt Neunfinger. Diese Aspekte sind besonders wichtig, da Radvorleger und Zurrgurte direkt mit den Fahrbahnelementen verbunden werden. "Was nutzt es, die Festigkeit eines Zurrgurtes zu definieren und nicht zu wissen, welche Kraft das Fahrbahnelement aufnehmen kann", fügt er hinzu. Diese Festigkeitswerte sind entscheidend, um eine sichere Verbindung zwischen Fahrzeug und Transporter zu gewährleisten.
E-Autos sind deutlich schwerer
Die neuen Richtlinien berücksichtigen auch die Tatsache, dass Fahrzeuge zunehmend gestapelt transportiert werden. Diese Stapelung führt zu anderen Kräften, die bei der Ladungssicherung beachtet werden müssen. Moderne Elektrofahrzeuge sind deutlich schwerer als herkömmliche Fahrzeuge, was zusätzliche Belastungen auf die Transportmittel und Sicherungssysteme ausübt.
Ladungssicherung: Übertragung auf Europa wichtig
Diese Richtlinien sind nicht nur theoretisch fundiert, sondern basieren auf umfangreichen Fahrversuchen und der Zusammenarbeit aller relevanten Fachkreise. Damit tragen sie maßgeblich zur Sicherheit im Straßenverkehr bei. Abschließend unterstreicht Neunfinger: "Ladungssicherung ist etabliert in Deutschland. Wichtig ist eine Übertragung auf Europa."
Weitere Informationen und die vollständigen Richtlinien finden Sie auf der Website des VDI unter www.vdi.de.
Quelle: VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. (ots)