Initiative Sicher im Schnee: Die größte Gefahr auf der Piste bist Du
Archivmeldung vom 05.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür über sieben Millionen Wintersportler in Deutschland passt in diesem Jahr endlich die Schneelage wieder zum Kalender. Viele sind jetzt in die Berge unterwegs. Auf stark befahrenen Pisten - besonders an Wochenenden - fragt sich mancher Skifahrer und Snowboarder, ob die Gefahr sich durch einen Zusammenstoß zu verletzen immer größer wird.
Neun von zehn Unfällen selbstverursacht
Die Experten der Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASU) bestätigen einen Rückgang der Verletzungen um 47 Prozent in rund 25 Jahren. Mit 10,5 Verletzen je 1000 Skifahrer wurde in der Saison 2005/06 die niedrigste Quote seit Beginn der Auswertung erreicht. Im gleichen Zeitraum sank auch die Zahl der Kollisionen auf der Piste um rund die Hälfte und lag im Winter 2005/06 bei statistischen 1,2 von 1000 Skifahrern. Demnach ist in rund neun von zehn Fällen eigenes Verschulden ursächlich für eine Verletzung.
Knie in Gefahr
Im Wintersport sind Verletzungen der Knie mit Abstand am häufigsten. Diese werden oft durch nicht oder falsch eingestellte Bindungen verursacht. 90 Prozent aller am Knie verletzten Skifahrer - Männer und Frauen gleichermaßen - geben an, dass ihr Unfall während der Fahrt und ohne Einwirkung anderer Sportler entstand. 22 Prozent aller weiblichen Skifahrer und 16 Prozent der Männer erkannten das Nichtauslösen ihrer Bindung als Ursache für Ihre Knieverletzung.(Quelle: Daten und Fakten zur Sicherheit im Wintersport, Zahlen und Trends 2005
/ 2006", Auswertungsstelle für Skiunfälle, Stiftung Sicherheit im
Skisport)
Nur eingestellte Bindungen sind sicher
Die Sicherheitsexperten der Initiative Sicher im Schnee raten aus diesen Gründen zur Überprüfung und Einstellung von Skibindungen durch einen Sportfachhändler: Regelmäßige Checks wären gut, mindestens einmal zu Beginn jeder Skisaison ist jedoch Pflicht. Für die Auslösung der Bindung bei der ersten Abfahrt der Wintersaison kann, durch die lange Lagerung, ein viel zu hohes Drehmoment erforderlich sein. Auch Änderungen des Körpergewichts oder der Fitness können durch fachkundige Einstellung der Bindungen berücksichtigt werden.
Selbst einstellen, besser nicht
Die genaueste Art der Bindungseinstellung ist die Tibiamethode. Diese ermittelt durch ein schnelles Messverfahren die Knochenfestigkeit des Wintersportlers. Bei der alternativen Gewichtsmethode werden individuelle Werte zum Einstellen der Skibindungen anhand von Gewicht und Körpergröße statistisch ermittelt. Beide Methoden erfordern Angaben über Alter und Geschlecht des Skifahrers. Außerdem wird die individuelle Fahrweise berücksichtigt. Auch auf beide Skischuhe werden die Bindungen abgestimmt. Im Anschluss an die Einstellung kann im Fachgeschäft eine Auslösemessung in einem Prüfgerät erfolgen. Zur eigenen Sicherheit sollte vom Selbsteinstellen und vom Anwenden grober Faustformeln unbedingt abgesehen werden. Und die eigene Sicherheit ist immer auch die der Anderen.
Infos, Tipps zur Auswahl und zum Sicherheitscheck von Ausrüstung sowie ein Forum für alle Fragen rund um das Thema Wintersport sind online unter www.sicher-im-schnee.de zu finden.
Quelle 1: "Daten und Fakten zur Sicherheit im Wintersport,
Quelle: Sicher im Schnee