Beratung bei der Deutschen Post oft mangelhaft
Archivmeldung vom 09.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOb am Postschalter oder bei der Hotline: Kunden erhalten bei der Deutschen Post häufig falsche Informationen. Knapp 200 Mall stellten die Tester der WDR2-Quintessenz Fragen zum Versand, in 53 Prozent der Fälle war die Antwort falsch oder unvollständig.
So wollten die Tester wissen, wie man eine Armbanduhr im Wert von
750 Euro am besten nach Österreich verschickt. Nur bei jeder fünften
Beratung gab es die richtige Antwort: der versiegelte Brief mit
Wertangabe für 12,55 Euro. Keine einzige korrekte Auskunft erhielten
die Tester auf die - zugegebenermaßen ausgefallene - Frage, wie sich
mit Airbrush bemalte Motorradteile am besten nach England verschicken
lassen. Sieben verschiedene Preise wurden genannt, auch über die Höhe
der Haftung wusste kein Berater Bescheid.
Wie am besten verschicken?
So lautete auch die Frage bei rund 200
Euro teuren Tickets für das Kölner Rolling-Stones-Konzert. Nur jede
dritte Beratung ergab hier das optimale Ergebnis: Expressbrief oder
Paket. Denn bei diesen Versandformen ist die Versicherung
ausreichend. Nur bis zu 25 Euro haftet die Post beim häufig
empfohlenen Einschreiben.
Bei der Frage, wie man ein defektes Handy am besten verschickt,
wussten immerhin sechs von zehn Beratern die richtige Antwort: Den
Originalkarton in Packpapier einwickeln oder in einen größeren Karton
stecken. Nur so lässt sich das Dilemma lösen, dass der Hersteller auf
dem Versand im Originalkarton besteht, die Post aber bei Verlust
unter Umständen nur dann haftet, wenn vom Paket nicht auf den Inhalt
geschlossen werden kann.
Allein gelassen fühlten sich die Quintessenz-Tester auch bei der
Frage, wie man die Wohnung am besten kündigt. In fast jeder Beratung
gab es zwar die richtige Antwort "per Einschreiben". Welches der
insgesamt vier Einschreibe-Arten die richtige ist, konnten die
Postberater aber nicht plausibel machen.
Auch die Versandinformationen auf der Internetseite der Deutschen
Post - unter www.post.de - enttäuschten die Tester der
WDR2-Quintessenz: So waren die beim Motorradteileversand genannten
Tarife zwar teilweise korrekt, aber unvollständig. Beim Uhrenversand
muss der Kunde bereits wissen, dass der Brief die richtige Versandart
ist. Auch die spezielle Internetseite www.versandberater.de war nur
geringfügig besser.
Quelle: Pressemitteilung WDR 2 Quintessenz