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Diese Pokerbegriffe sind in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen

Archivmeldung vom 22.03.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Spielen, Poker
Spielen, Poker

Bild von Joachim Kirchner auf Pixabay

Das Kartenspiel Poker findet schon seit 150 Jahren seinen Platz in der Unterhaltungslandschaft. Doch erst die Verlagerung des Spiels in Netz sorgte dafür, dass es einen weiteren Popularitätsschub erfuhr. Das hat in Folge nicht nur zu seiner weltweiten Verbreitung geführt, sondern auch dazu, dass zahlreiche Fachbegriffe in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen sind.

Nicht umsonst bezeichnen Pokerspieler diesen Denksport als Spiegelbild des Lebens. Hier geht es nicht nur darum, die besten Karten zu haben, sondern das, was man erhält, zielgerichtet und punktgenau einzusetzen, um zu gewinnen. Die folgenden prägnanten Begriffe verwenden wir im Alltag, um bestimmte Situationen zu beschreiben.

All-in gehen

Einer jener Begriffe, die in den vergangenen Jahren immer stärker im allgemeinen Sprachgebrauch angekommen sind, lautet „All-in gehen“. Beim Pokern bezeichnet der Ausdruck eine Situation, in der ein Spieler alle seine verbliebenen Chips in die Mitte des Tisches schiebt. Dieser strategische Schachzug erfolgt entweder, um seinen Gegner aus der Hand zu vertreiben, oder um die eigene Stärke eindrucksvoll zu demonstrieren. Am Ende dieses Schachzugs kann dann der Erfolg stehen.

Doch „All-in“ wird längst auch dazu verwendet, um zu kommunizieren, dass jemand all seine Kraft und Energie einsetzt, um etwas zu riskieren. Das kann in der Wirtschaft ebenso sein, wie im Sport. Wie zahlreiche andere Poker Begriffe eignet sich auch „All-in“ ideal dazu, um eine komplexe Situation sprachlich auf den Punkt zu bringen. In diesem Fall symbolisiert es das volle Engagement für eine Sache mit der Aussicht auf reiche Belohnung.

Bluffen

Wer beim Pokern blufft, versucht seine Mitspieler davon überzeugen, dass er über eine starke Hand verfügt und weiterer Widerstand zwecklos ist. Zumeist untermauern die Spieler ihren Bluff mit einem entsprechenden Pokerface und zahlreichen Chips, die ihre Stärke zeigen sollen. Diesen Ablauf kann man auch im täglichen Leben bei zahlreichen Gelegenheiten finden. Sei es im Beruf, der Wirtschaft oder bei Verantwortungsträgern. Zu oft geben sie etwas vor, was sie nicht sind.

Doch wenn dies überzeugend geschieht, können die Betroffenen „den Braten nicht riechen“ und fallen auf diesen Bluff herein. Wer Selbstsicherheit und Wissen lediglich vortäuscht, kann damit einige Zeit durchkommen. Doch im Leben, wie beim Pokern, gilt: Wer zu oft blufft, dem glaubt man nicht mehr. Schließlich ist ein Bluff nur so lange erfolgreich, solange er nicht aufgedeckt wird.

Pokerface

In diesem Zusammenhang fällt immer wieder der Begriff Pokerface. Dieser ist eine Grundvoraussetzung beim Pokern, um seinen Gegner nicht zu verraten, über welche Hände man verfügt. Wer bei einer starken Hand zu grinsen beginnt, sobald er diese in Händen hält, verrät seinen Mitspielern viel mehr als er wollte. Das führt in Folge dazu, dass diese aus der Hand aussteigen und der Gewinn schmal bleibt. Doch ein Pokerface im täglichen Leben ist noch sehr viel mehr. Vor allem im Berufsleben oder bei Verhandlungen geht es darum, seine Emotionen zu verstecken und keine verräterischen Reaktionen zu zeigen. Wer sich und seine Mimik im Griff hat, kann besser auf Verhandlungsvorschläge reagieren, ohne dass sein Gegenüber weiß, wie die Vorschläge ankommen.

Ein Ass im Ärmel haben

Schließlich könnte es sein, dass man bei Verhandlungen noch ein Ass im Ärmel hat. Dieser Begriff beschreibt eine Situation, in der ein Spieler, wie ein Verhandler einen entscheidenden Vorteil vor seinem Gegenüber verbirgt. Er hält also einen verborgenen Trumpf, der für sein Gegenüber nicht sichtbar ist. Die Redewendung kommt noch aus der Urzeit des Pokerns, wo manche Spieler weniger auf ihr Glück oder ihr Können, sondern auf ein Ass im Ärmel ihrer Jacke vertrauten.

Auf dem River verlieren

Manchmal nutzen das umfassendste Wissen und größte Können nichts, wenn in letzter Sekunde etwas Entscheidendes passiert, dass dem Spiel eine unvorhergesehene Wendung gibt. Beim Pokern verliert ein Spieler, wenn er bis zur letzten Karte am Tisch führt, und dann mit der letzten Karte, gegen jede mathematische Wahrscheinlichkeit, verliert. Diese Situation kennen viele Menschen auch aus ihrem Alltag. Manchmal kommt etwas dazwischen, mit dem man nicht gerechnet hätte und doch passiert es. Das kennen viele aus ihrem Privatleben ebenso, wie von ihrem Beruf.

Gesicht, Topper, Kartenspielen, Glück

Bild: pixabay

Die Poker-Fachbegriffe haben vor allem deshalb Eingang in den täglichen Sprachgebrauch gefunden, weil sie komplexe Entwicklungen kurz und prägnant zusammenfassen. Sie zeigen, wie eng das Spielen und das Leben miteinander verknüpft sein können. Dies gilt vorwiegend für Entscheidungen, Interaktionen und die Psychologie.

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