Ikone, damals wie heute
Archivmeldung vom 25.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVor 40 Jahren stellte Maserati den Ghibli als Coupe vor. Der elegante Sportwagen brillierte nicht nur durch seine außergewöhnlichen Fahrleistungen, sondern auch durch seine zeitlos schöne Linienführung - schließlich spielt von jeher auch Design eine tragende Rolle bei Maserati.
Mitte der sechziger Jahre boomte erstmals das Geschäft mit den Sportwagen. Namhafte Hersteller, vornehmlich aus Italien und England, buhlten mit vergleichsweise ähnlichen Konzepten um die Gunst der Käufer: Die Motoren saßen vorne und hatten "unendlich viel Kraft", und die Karosserieformen waren flach und lang. In genau jene Zeit fiel das Debüt des Maserati Ghibli, der 1966 erstmals auf dem Turiner Automobilsalon vorgestellt wurde und dessen Serienproduktion ein Jahr später anlief. Namensgeber für den Ghibli war, wie so oft bei Maserati, ein Wind: ein afrikanischer Wüstensturm.
Auch der Maserati Ghibli setzte auf das Erfolgskonzept jener Zeit - und war trotzdem so anders, dass er sich von der Konkurrenz abhob und bis heute als eines der atemberaubendsten Automobile aller Zeiten gilt. Seine Linienführung wurde in den Studios von Ghia unter der Leitung von Giorgio Giugiaro entworfen. Das Design war eine perfekte Mixtur aus Eleganz und Aggressivität, die in jeder Perspektive zur Geltung kam. Der Maserati Ghibli hatte nicht nur lauter "Schokoladenseiten", sondern auch jene raffinierten Styling-Extras, die ein Design auch noch auf den zweiten Blick interessant machen.
Nebenbei verfügte der zweisitzige Sportwagen (ganz dem Zeitgeist entsprechend waren zwei Notsitze nur Ablagen) über einen kraftvollen V8-Motor. Das Maserati Triebwerk besaß zunächst 4,7 Liter Hubraum (exakt: 4.719 cm3) und leistete rund 330 PS, die für über 270 km/h reichten. Später war alternativ auch eine 4,9-Liter-Version (exakt: 4.930 cm3) erhältlich. Kein Wunder, dass diese Kombination aus Design und Kraft viele Freunde fand. Der Maserati Ghibli war einfach "in", wie schon seinerzeit das deutsche Fachmagazin auto motor sport befand und wie sich auch tatsächlich in den Verkaufszahlen zeigte. Zwischen 1967 und 1973 wurden 1.149 Coupés in Handarbeit produziert. Später kam dann auch ein Spyder hinzu.
Giorgio Giugiaro, der Schöpfer des Ghibli-Designs, trennte sich alsbald von
Ghia und machte sich mit dem eigenen Designstudio Italdesign selbstständig. Der
Kontakt zu Maserati riss deswegen aber nicht ab. Zu seinen Schöpfungen gehören
unter anderem der Maserati Bora (1971), der Maserati Merak (1972) und der
Maserati Quattroporte III (1979). Aber auch das aktuelle Maserati Coupé, der
Maserati GranSport und der Maserati GranSport Spyder sind Schöpfungen von
Giugiaro. Doch anders als seinerzeit beim Maserati Ghibli hatte er nicht nur die
Aufgabe, ein elegant-sportliches Design zu schaffen: Auch funktionale Aspekte,
wie reisetaugliche Sitze im Fond, ein ausreichend großes Kofferraumvolumen und
die allgemeine Bedienbarkeit standen im Lastenheft des Meisters.
Quelle: Pressemitteilung Maserati