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Ehemalige US-Häftlinge beschuldigen Gefängnis-Aufseher regelmäßiger Gewalt

Archivmeldung vom 22.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Flickr.com/ Prisoner 159753 /cc-by-nc-sa 3.0 - Stimme Russlands
Bild: Flickr.com/ Prisoner 159753 /cc-by-nc-sa 3.0 - Stimme Russlands

Am föderalen Gerichtshof im Bundesstaat Texas wurde eine Klage erhoben, die schon jetzt die Aufmerksamkeit der Presse auf sich zieht. Zwei Frauen, die in einem Gefängnis dieser Region saßen, beschuldigen drei Aufseher regelmäßiger sexueller Gewalt. Die Klägerinnen fordern eine Entschädigung. Die Beklagten wurden, wie Roman Mamonow bei Radio "Stimme Russlands" berichtet bereits verhaftet, ebenfalls im Zusammenhang mit sexueller Gewalt.

Weiter heißt es: "Die Einzelheiten dieses Rechtsfalls sind schockierend. Zwei ehemalige Gefangene der Frauen-Haftanstalt Live Oak erhoben Klage. Beklagte sind die Behörden des Bezirks Live Oak und die drei ehemaligen Aufseher Vincent Aguilar, Jaime Smith und Israel Charles Jr. Die Frauen behaupten, dass diese Aufseher über längere Zeit sexuelle Gewalt an ihnen ausgeübt haben. Rechtsanwalt Ronald W. Amstrong II. spricht in einem Exklusivnterview für „Stimme Russlands“ über die Einzelheiten dieses Falls:

„Meine Klientinnen hatten ausgesagt, dass diese Aufseher ihnen regelmäßig das Essen wegnahmen, ihre Freiheit begrenzten und sexuelle Dienstleistungen forderten. Die Untersuchung zeigte, dass diese Situation in dem Gefängnis nicht nur Wochen oder Monate, sondern einige Jahre andauerte. Das ist bereits das zweite Verfahren. Die erste Zivilklage wurde im August 2012 erhoben. Die Klägerinnen.“

Alle drei Aufseher wurden bereits verhaftet. Gegen sie wurde noch 2010 ein Verfahren eingeleitet, als ein Opfer der Gewalttäter ärztliche Hilfe brauchte und die ungeheuerlichen Vorgänge in diesem Gefängnis aufgedeckt wurden. Die Untersuchungsführer nehmen an, dass „das Lager der Vergewaltigungen“ drei Jahre – von 2007 bis 2010 – funktionierte. Wenn sich der Verdacht erhärtet, wird man die Gefängniswärter selbst zu lebenslanger Haft verurteilen.

Vertreter des Gefängnisses und die Behörden des Bundesstaates kommentieren die Klage nicht und verzichten überhaupt auf Kontakte mit Journalisten. Der Rechtsanwalt erzählte „Stimme Russlands“, dass seine Klientinnen eine Entschädigung für die moralischen Leiden und für die Ausgaben für den Juristen fordern. Die Summe dieser Entschädigung wird dem Ermessen der Geschworenenjury überlassen und kann Millionen Dollar betragen.

Das ist übrigens nur einer von vielen Fällen von Gewalt in Haftanstalten. Man kann nur vermuten, wie viele solche Verbrechen nicht untersucht wurden. Auf der Grundlage eines Berichts des Justizministeriums, dem die Gefängnisse unterstellt sind, kann man indirekte Schlussfolgerungen ziehen. Das Ministerium veröffentlichte die Angaben einer Studie über die Gewalt in Gefängnissen 2011-2012. Entsprechend diesem Dokument wurde in dieser Zeitspanne gegenüber mehr als 80.000 Häftlingen sexuelle Gewalt ausgeübt. Dabei erlebten mindestens 47.000 Häftlinge – sowohl Männer als auch Frauen – Ausfälle seitens der Gefängniswärter. Es wird nicht berichtet, wie viele Aufseher bestraft wurden."

Quelle: Text Roman Mamonow - „Stimme Russlands"

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