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Die deutsche Pokershow (Teil 1)

Archivmeldung vom 12.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Helge Schneider Foto: GoMoPa GmbH
Helge Schneider Foto: GoMoPa GmbH

Pokern ist ein Glücksspiel und in Deutschland nur in staatlichen Casinos erlaubt. Dennoch klickt sich jeden Tag eine wachsende Schar von Pokerspielern im Internet in Casinos ein, die ihren Sitz im Ausland haben. Die Online-Turniere haben oft kein Limit. Man kann alles gewinnen oder alles verlieren.

Auf Turnieren locken Preisgelder in Millionenhöhe. Weltweit entsteht eine Unterhaltungs-Industrie rund ums Pokern, in der man kaum weniger als im Profifußball, Tennis oder der Formel I verdient.

In einer Serie über das Wirtschaftswunder Online-Poker geht der Finanznachrichtendienst www.gomopa.net allen Fragen rund um das große Bieten und Bluffen im Internet auf den Grund. Im ersten Teil erklärt GoMoPa, warum Deutschland so verrückt nach dem Kartenspiel ist, und wo man das Spiel kostenlos erlernen und ausprobieren kann. So fing die Pokerstory an.

Im James-Bond-Kinohit Casino Royale rettete Darsteller Daniel Craig am Pokertisch in Montenegro die ganze Welt vor dem Terroristenfinancier Le Chiffre. Als der Streifen im November 2006 in die Kinos kam, löste er einen bis heute ungebrochenen weltweiten Run auf ein fast vergessenes Kartenspiel aus Wild-West aus: das Pokerspiel Texas Hold them.

Man hat zwei geheime Karten in der Hand, fünf Karten aus dem 52er Blatt liegen offen auf dem Tisch, und jeder kämpft gegen die anderen Spieler für sich allein. Einsatz und Gewinn sind häufig ohne Limits. Das höchste Blatt ist ein Royal Flash, alle fünf hohen Karten von einer Farbe.

Es ist ein Kartenspiel, bei dem man Glück und starken Nerven braucht. „Beim Pokern spielt man nicht die Karten aus, sondern den Gegner“, spricht 007-Agent Craig das Geheimnis in Casino Royale aus.

Online-Casinos meldeten nach dem Kinostart bis zu 300.000 Spieler gleichzeitig an. In den amerikanischen Spielerparadiesen Las Vegas und Reno schossen Pokerräume wie Pilze aus dem Boden. Ein Turnier jagt das nächste. Und das Fernsehen ist immer live dabei, in Deutschland überträgt der Sender Eurosport.

Die deutsche Fangemeinschaft wuchs rasant. Der Altenburger Kartenspielhersteller ASS sprang als erster auf den Zug auf und brachte zum Film Casino Royale ein eigenes Pokerset 007 heraus. Seit die Pokerpartien außerdem im Fernsehen übertragen werden, hat sich unser Umsatz in einem Jahr verzehnfacht, sagte der Geschäftsführer der Thüringer Spielkartenfabrik, Peter Warms, der FAZ. Für das neue internationale Poker-Business musste er allerdings die alten Buchstaben austauschen. Der Bube heißt jetzt Jack, die Dame ab sofort Queen.

Und Alt-Tennisprofi Boris Becker aus dem badischen Leimen (verdiente im Tennis 25 Millionen Dollar) vergoldete im November 2007 sein altes Pokerspiel-Hobby (ich spielte schon immer zwischendurch Poker, um meine Konzentration zu trainieren) und schwang sich zur Gallionsfigur des größten Online-Pokerraums der Welt auf: dem Internetportal PokerStars.de bzw. PokerStars.com.

10 Millionen Spieler aus aller Welt haben sich dort bereits angemeldet und zocken dort nur mit Spielgeld. Zur Übung für echte große Turniere. Das Internetcasino (täglich 1000 Pokerräume mit mehr als 30.000 aktiven Spielern) gehört der Rational Poker School mit Sitz auf Isle of Man. Als einziger Online-Poker-Raum der Welt besitzt PokerStars ein Sicherheitssiegel, das der TÜV Rheinland am 7. Juli 2008 verlieh.

Becker wirbt für PokerStars in drei verschiedenen Fernseh-Spots und jettet mit den Profispielern von PokerStars von einem Turnier zum nächsten. Im Januar diesen Jahres spielte er in der Königsklasse beim Poker Caribbean Adventure (PCA) auf den Bahamas mit.

Die Turnier-Preisgelder von bis zu 1,5 Millionen Dollar greift Becker nicht mehr ab. Ich bin ein Amateur, gibt Spieler Becker im Fernsehinterview zu. Mir geht es um den Spaß, sagt er. Und seine Freundin, das holländische Model Lilly Kerssenberg, ergänzt: Aber Boris ist ein guter Verlierer. Wir spielen häufig gegeneinander Poker, und ich schlage ihn immer.

Das bewies die Becker-Freundin auch im letzten Fernseh-Duell bei ProSieben-Entertainer Stefan Raab. Vor laufender Kamera schmiss Lilly Kerssenberg in der Pokernacht von TV Total am 3. Februar 2009 zuerst Boris Becker, dann den Ex-Nationalspieler und heutigen Eintracht-Trier-Trainer Mario Basler, dann die Silbermond-Frontfrau Sefanie Kloß und schließlich Stefan Raab aus dem Rennen und erpokerte sich die Siegerprämie von 50.000 Euro. Boris Becker ging mit dem Trostpreis von immerhin noch 5.000 Euro heim.

Das nächste Prominentenduell mit Stefan Raab strahlt ProSieben am 17. März 2009 aus. Der Clou: Am Zocken um den Pokerpott von insgesamt 100.000 Euro kann auch ein Online-Spieler aus dem Publikum mitmachen. Dazu braucht man sich nur bei den kostenlosen Qualifikationsspielen täglich ab 21 Uhr auf PokerStars.de einloggen und mitbluffen, was das Zeug hält.

Bei der Poker-Nacht von Stefan Raab steht inzwischen die deutsche Show-Prominenz Schlange. Im Dezember 2008 erwies sich Volksmusikstar Florian Silbereisen als großer Zocker und besiegte in einem dramatischen Duell Ulknudel Helge Schneider. Silbereisen schnappte sich den Koffer mit den 50.000 Euro für den Siegerplatz. Helge Schneider bekam 20.000 Euro für den zweiten Platz.

Auch DJ Bobo, Rapper Sido, Blödelbarde Mike Krüger und Kabarettist Karl Dall ließen sich von den Fernsehkameras in die Karten gucken und räumten bei Raab ein paar Tausender zum Vergnügen der Zuschauer ab.

Boris Becker erklärt das Poker-Phänomen in seinem Spot so: Wie habe ich das vermisst. Das Adrenalin. Den Kampf. Den Spaß. I am back. Pokern ist wie großes Tennis. Weck den Spieler in Dir. 

Quelle: GoMaPa

 

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