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117 Polizeibeamte bei Krawallen in Hamburg verletzt

Archivmeldung vom 23.12.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Michael Hirschka / pixelio.de
Bild: Michael Hirschka / pixelio.de

Bei den Krawallen in der Hamburger Innenstadt und im Schanzenviertel sind nach Angaben der Polizei 117 Beamte verletzt worden. 16 von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden, darunter auch Frauen. Eine Polizistin wurde sogar stationär aufgenommen. Ob es Verletzte auf Seiten der Störer gab, wurde Feuerwehr und Polizei nach eigenen Angaben nicht gemeldet. 19 Personen wurden vorläufig festgenommen, teilte die Polizei weiter mit.

Gegen sie wird wegen Verdacht des Landfriedensbruchs ermittelt. "Ich habe die Geschehnisse vor Ort beobachtet. Betroffen bin ich über die offensichtliche Bereitschaft der Störer, die Gefährdung für die Gesundheit und das Leben von Unbeteiligten und Polizisten in Kauf zu nehmen", sagte Hamburgs Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch.

An dem Einsatz waren 3.168 Beamte beteiligt, davon 1.770 aus Bayern, Schleswig-Holstein, Hessen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Schleswig-Holstein und der Bundespolizei. Die Hamburger Feuerwehr fuhr 116 Einsätze und war mit 67 Einsatzkräften vor Ort. Den Krawallen vorausgegangen waren zwei für Samstagmittag angemeldete Veranstaltungen. Am Steindamm in der Innenstadt sollte für die Rechte der Flüchtlinge und Migrantinnen demonstriert werden.

Ab 14 Uhr kam eine Demo für den Erhalt des Kulturzentrums "Rote Flora" hinzu. Nach Angaben der Polizei nahmen an dieser Demo unter anderem auch über 4.000 gewaltbereite Personen teil, die kurz nach 14 Uhr angeblich unvermittelt damit begannen, Steine, Flaschen und Pyrotechnik gezielt auf Polizeibeamte zu werfen.

Die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Später kam es zu Sachbeschädigungen an Geschäften und Einrichtungen im Bereich des Schanzenviertels. Die Filiale eines Drogeriemarktes im Schulterblatt wurde mit Steinen beworfen. Anschließend zogen die Randalierer in Richtung St. Pauli, zur Reeperbahn und in die Nebenstraßen.

In der Reeperbahn wurde Baustellenmaterial auf die Fahrbahn gezogen, sodass die Straße für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden musste. Die Störergruppen entzündeten Fahrzeuge, warfen Schaufensterscheiben ein und beschädigten Einsatzfahrzeuge der Polizei. Die Versuche der Störergruppen, in die Hamburger Innenstadt zu gelangen, konnte von den Polizeikräften nach eigenen Angaben weitestgehend verhindert werden.

Nach Angaben der Polizei zogen die Randalierer in Gruppen durch St. Pauli und begingen zahlreiche Sachbeschädigungen sowie Brandlegungen an Müllcontainern. Etwa 300 Personen wurden in der Kastanienallee vorübergehend in Gewahrsam genommen. Gegen 21 Uhr wurden im Stadtteil Eimsbüttel erneut Einsatzfahrzeuge der Polizei mit Steinen beworfen. Später wurden Fensterscheiben im Bezirksamt Eimsbüttel eingeworfen. Die Glasscheiben der gegenüberliegende Filiale einer Supermarktkette wurden ebenfalls zerstört.

Bosbach warnt vor Überforderung der Sicherheitskräfte

Angesichts des gewalttätigen Protests linker Gruppen im Hamburger Schanzenviertel warnt der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach vor einer Überforderung der Sicherheitskräfte. "Für die Polizei ist es schwer, einerseits dem Recht Geltung zu verschaffen und andererseits dem berechtigen Wunsch nach Deeskalation Rechnung zu tragen", sagte der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag der "Welt". Mit dieser Eskalation sei zu rechnen gewesen, "da die Rote Flora und die Hafenstraße seit Jahrzehnten bundesweite Symbole von Autonomen und Linksradikalen im Kampf gegen den Rechtsstaat sind".

Bosbach verwiest auf eine grundsätzliche Problematik: "Gegen Rechtsextremismus gibt es zu Recht einen geschlossenen Widerstand in Staat und Gesellschaft. Bei Linksextremisten sprechen wir von "Aktivisten" und "Autonomen" und versuchen, über Gespräche einen rechtmäßigen Zustand herbeizuführen. Das könnte in dieser Szene als Schwäche des Staates missverstanden werden."

Die Hamburger FDP-Fraktionschefin Katja Suding zeigte sich "fassungslos, wie hier Themen, die eigentlich keinen inneren Zusammenhang haben, für Krawalle missbraucht werden. Auf diese Weise wird unser Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit ausgehebelt." Suding sagte weiter: "Wir brauchen gegen linke Gewalt ein besseres sicherheitspolitisches Konzept. Wir erleben in Hamburg regelmäßig linke Gewalt. Leider wird sie immer wieder verharmlost, was sich auch in den fehlenden Konzepten des Senats gegen linke Gewalt zeigt."

Krawalle in Hamburg: Piratenpartei kritisiert Polizei

Nach den schweren Krawallen im Umfeld von zwei angemeldeten Protestaktionen in Hamburg am Samstag hat sich die Piratenpartei auf die Seite der Demonstranten gestellt und die Polizei heftig für ihr Vorgehen kritisiert. Die Ausschreitungen stünden "sinnbildlich für polizeiliche Willkür und die wachsende soziale Schieflage in Deutschland", teilte die Partei am Sonntag mit.

"Das Vorgehen der Polizei gegenüber den Demonstranten vor der Roten Flora bewerten wir nicht nur als unverhältnismäßig, sondern als aktiven Grundrechtseingriff", sagte Carolin Mahn-Gauseweg, stellvertretende Vorsitzende der Piratenpartei Deutschland. Nach Darstellung der Polizei hatten an der Demo für den Erhalt des Kulturzentrums "Rote Flora" unter anderem auch mehrere tausend gewaltbereite Linksautonome teilgenommen, die völlig unvermittelt mit Steinwürfen und Pyrotechnik auf die Polizei losgingen und anschließend stundenlang für Krawalle sorgten. Über 100 Menschen wurden verletzt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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