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"Phantom"-Ermittler täuschten monatelang die Öffentlichkeit

Archivmeldung vom 14.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch HB

Um eine der größten Ermittlungspannen in der deutschen Kriminalgeschichte zu vertuschen, haben baden-württembergische Polizeichefs monatelang die Öffentlichkeit und den Stuttgarter Landtag getäuscht. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe.

Im Fall des "Phantoms von Heilbronn", einer wegen Mordes an einer jungen Polizistin gesuchten unbekannten Frau, habe es schon im Dezember 2008 und Anfang 2009 drei an verschiedenen Tatorten gesicherte DNA-Spuren gegeben, die mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht vom "Phantom" stammen konnten. Die Existenz dieser Spuren, schreibt der stern, habe die Polizei jedoch unter der Decke gehalten. Auf einer Pressekonferenz am 11. Februar dieses Jahres behaupteten dagegen Klaus Hiller, Chef des Landeskriminalamtes (LKA) Baden-Württemberg, und Landespolizeipräsident Erwin Hetger, das Netz um die angebliche Schwerverbrecherin ziehe sich immer enger zusammen.

Als der stern am 25. März dieses Jahres über seine Online-Ausgabe stern.de meldete, dass es das "Phantom" gar nicht gibt und die DNA-Spuren an mindestens 40 Tatorten von schon vorher verunreinigten Wattestäbchen stammten, erklärten dagegen Hiller und der baden-württembergische Innenminister Heribert Rech, man habe bereits seit einem Jahr erhebliche Zweifel an der Existenz der Gesuchten gehabt.

"Das 'Phantom'", zitiert das Magazin jetzt Stuttgarter Landtagsabgeordnete, "sollte offenbar so lange wie nur irgend möglich weiterexistieren". Zwei Tage nach der stern.de-Meldung hatte der LKA-Chef dann verkündet: "Wir haben eine Frau gesucht, und wir haben eine Frau gefunden." In einem bayerischen Medizinalbetrieb - ein Wattestäbchen-Zulieferer der Firma Greiner Bio-One, von der die verunreinigten Tupfer stammen sollen - hatten mehrere Mitarbeiterinnen und Ex-Mitarbeiterinnen freiwillig Speichelproben abgegeben, deren DNA-Muster mit dem des "Phantoms" abgeglichen worden waren. Ergebnis der Auswertung laut Hiller: "Ein Rückschluss ... auf konkrete Personen ist uns nicht möglich."

Dennoch waren Ermittler in Österreich, die ebenfalls "Phantom"-Spuren nachgegangen waren, Ende März laut stern von deutscher Seite informiert worden, dass es sich um eine 71-Jährige handele. Ihr DNA-Profil sei angeblich mit dem des "Phantoms" identisch. Auch die "Bild"-Zeitung veröffentlichte den Hinweis aus "Polizeikreisen". Das Opfer der behördlichen Indiskretion sei seitdem "am Boden zerstört", schreibt das Magazin. Vorübergehend sei die Frau sogar in eine Klinik eingeliefert worden.

Quelle: Stern

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