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Hass gegen Russen schlägt hohe Wellen: Jetzt helfen mutige Bürger gestrandeten Truckern!

Archivmeldung vom 10.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Freepik / WB / Eigenes Werk
Bild: Freepik / WB / Eigenes Werk

Wie Wochenblick berichtete sind viele russische Lkw-Fahrer ohne Essen und Geld auf Rastplätzen gestrandet. Aus Angst vor Anfeindungen und Übergriffen verstecken sie sich in ihren Lkw’s, schrauben sogar ihre Kennzeichen ab. Hilfsbereite Bürger organisieren Hilfsgüter. Aber nicht nur Trucker werden offen angefeindet. Berichte über Diskriminierung und den offenen Hass gegen Russen werden immer mehr. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Die russische Botschaft in Deutschland hat bereits eine eigene Email-Adresse für ihre Landsleute für Hass-Meldungen eingerichtet. Es ist beängstigend, wie sich angeblich zivilisierte Menschen ihren Mitmenschen gegenüber verhalten!

Es handelt sich hier mit Sicherheit um eine weitreichende humanitäre Katastrophe. In den nächsten Wochen werden noch weitere Lkw-Fahrer hinzu kommen. Niemand weiß, wie lange sie festsitzen werden. Kreditkarten und Tankkarten sind gesperrt, sie haben kein Geld, keinen Sprit und keine Lebensmittel. Sie hungern und haben Angst vor Übergriffen. Sie sind auf die Hilfe von anderen Truckern oder Bürgern angewiesen. Laut einem Bericht fahren Helfer des deutschen Vereins Doc Stop einigeRastplätze an und versorgen die gestrandeten Fahrer mit Brot und Konservendosen. Aber eben auch hilfsbereite Menschen organisieren sich und verteilen Lebensmittel auf manchen Rastplätzen an die gestrandeten Fahrer.

Russische Botschaft: Meldung von Hass und Diskriminierung

Offene Diskriminierung und die Verfolgung der russischsprachigen Bevölkerung dürfte in Deutschland mittlerweile aus dem Ruder laufen. So richtete die russische Botschaft eigens eine Email-Adresse für derartige Meldungen ein. Alleine in den ersten drei Tagen gingen dort hunderte Meldungen ein. Es weigerte sich beispielsweise eine München Klinikdirektorin in einer internen Mail, Russen zu behandeln. Nachdem die Mail öffentlich wurde, mussten Klinikum und Direktorin zurückrudern.

Ein weitere Klinik schreckt ebenso nicht vor offener Diskriminierung zurück. So teilte eine Münchner Privatklinik in einem Schreiben mit, keine russischen und weißrussischen Patienten mehr behandeln zu wollen. “Sie können sich die Anmeldung sparen!”, heißt es in dem Schreiben. Man mache keine Ausnahmen und werde diese “im Zweifel am OP-Tag absetzen”. Das gelte auch für bereits vereinbarte Termine.

Wie salonfähig ist Ausgrenzung bereits?

Als unerwünscht erklärte auch ein Restaurant in Baden-Württemberg Menschen mit russischem Pass. Der Eintrag auf der Homepage sei nach einem Shitstorm mittlerweile geändert worden. Auch einen Shitstorm erntete eine deutsche Bäckerei, nachdem sie kurzerhand den russischen Zupfkuchen umbenannte. Für einige Zeit hieß die Mehlspeise – eigentlich ein deutsches Rezept – nur mehr Zupfkuchen (Wochenblick berichtete). In Berlin fanden bereits Demonstrationen gegen die Diskriminierung der russischsprachigen Bevölkerung statt.

Schikanen gegen Russen auf allen Ebenen

Nicht nur der normale russische Bürger ist von diesen Feindseligkeiten betroffen. Die bekannte Sopranistin Anna Netrebko und der russische Dirigent Valery Gergiev wurden Opfer von Kündigungen. Wochenblick berichtete. Aber auch der Sport bleibt vor offener Diskriminierung nicht verschont. So wird der russische Rennfahrer Nikita Masepin offenbar in Sippenhaftung genommen. Der US-Rennstall Haas trennt sich von ihm und gar auch von seinem russischen Hauptsponsor, dem Bergbauunternehmen Uralkali. Masepins Vater ist in diesem Unternehmen Mehrheitsaktionär. Nikita Masepin erwägt nun Klage gegen Haas, wie der “Spiegel” berichtet.

Diskriminierung ist offenbar salonfähig geworden. Innerhalb weniger Wochen hat man hier anscheinend ein Feindbild generiert und die Menschen stürzen sich darauf. Sie lassen ihrem Hass freien Lauf – in der angeblich so zivilisierten westlichen Welt! Dabei überschreitet man auch schon einmal jede Grenze des guten Geschmacks. Zwei Ex-Staatsfunk-Moderatoren fantasierten in sozialen Medien darüber, Personen vor der russischen Botschaft in Berlin mit Hundekot zu bewerfen. Dass es für manche Zeitgenossen nicht nur bei Gedankenspielen bleibt, zeigen Angriffe auf russische Botschaften in Wien, Paris und Dublin. So mancher heimischer Chefredakteur verharmlost solche Taten dann auch noch…

Quelle: Wochenblick

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