So unverzichtbar sind Fahrassistenzsysteme
Wer im Straßenverkehr sicher unterwegs sein und Unfälle sowie Stress vermeiden möchte, sollte die geltenden Verkehrsregeln kennen und einhalten. Dabei spielen Fahrassistenzsysteme eine immer größere Rolle. Sie helfen Autofahrern, Gefahrensituationen zu vermeiden und das Fahrverhalten zu optimieren. In einer vom Kfz-Versicherer InShared beauftragten YouGov-Studie stehen deutsche Autofahrer den digitalen Helfern bislang jedoch eher skeptisch gegenüber. Scheinbar zu Unrecht: Die Studie zeigt, dass vielen Autofahrern trotz jahrelanger Fahrerfahrung maßgebliches Wissen über wichtige Verkehrsregeln fehlt. Können sie Fahrassistenzsysteme also doch gut gebrauchen?
Klaffende Wissenslücken bei Verkehrsregeln
Bremsweg richtig berechnen, Verkehrszeichen erkennen oder beim Überholen genügend Abstand einhalten? Diese und weitere klassischen Bestandteile der theoretischen Fahrprüfung müssen Autofahrer in Deutschland wissen, um den Führerschein zu erhalten. Besonders gut erinnern sich Autofahrer nach bestandener Prüfung aber nicht mehr an diese Regeln. Lediglich 21 % der Befragten wissen beispielsweise, mit welcher Faustformel man den Bremsweg berechnet. Nur 47 % der Befragten können korrekt benennen, worauf das Verkehrszeichen für Schnee- oder Eisglätte hinweist und etwa die Hälfte (56 %) weiß, welche Voraussetzungen man beim Überholen hinsichtlich des Abstandes beachten muss. Auch wenn es um die korrekte Verwendung, besonders das Abblenden, des Fernlichts geht, handeln 4 von 10 (41 %) der deutschen Autofahrer falsch.
Über den korrekten Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen sind deutsche Autofahrer besser informiert: Ganze 92 % kennen die simple Regel, außerorts den halben Tachostand in Metern Abstand zu halten. Die Voraussetzungen für das Ausscheren zum Überholen kennen zudem ganze 80 % der befragten Autofahrer.
Einfluss von Erfahrung und Nutzung auf Verkehrswissen
Beim Wissen über die geltenden Verkehrsregeln ist es irrelevant, wie häufig die Befragten Auto fahren. Personen, die täglich Auto fahren, scheinen die Verkehrsregeln durchschnittlich nicht besser zu kennen als solche, die nur ein paarmal pro Jahr fahren. Dafür scheint die Fahrerfahrung einen Unterschied zu machen. So schneiden Fahrer mit mehr Erfahrung besser ab als Fahrer, die frisch aus der Fahrschule kommen. Besonders bei der Verkehrszeichenerkennung und dem Handling des Fernlichts schneiden die Befragten, die ihren Führerschein kürzer als ein Jahr haben, maßgeblich schlechter ab als solche, die ihren Führerschein am längsten haben (über 10 Jahre): So konnten lediglich 29 % der frischen Führerscheinbesitzer korrekt benennen, worauf das Verkehrszeichen für Schnee- oder Eisglätte hinweist, während es 50 % der Langzeitfahrer konnten. Wann man das Fernlicht abblenden muss, wissen ebenfalls nur 29 % der Fahranfänger, während sich die erfahrenen Fahrer mit 61 % weitaus besser auskennen.
Lieblingsassistenz Einparkhilfe
Deutsche Autofahrer stehen technischen Hilfsmitteln wie Fahrassistenzsystemen noch skeptisch gegenüber. Laut einer Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 2.500 Personen ab 16 Jahren haben ganze 43 % der Befragten nur geringes oder gar kein Vertrauen in die Zuverlässigkeit von Assistenzsystemen.
Laut InShared-Studie verwenden 44 % der deutschen Autofahrer bereits mindestens eines der populärsten Fahrassistenzsysteme: Abstandsregelautomat, Fernlichtassistent, Notbremsassistent, Spurwechselassistent, Verkehrszeichenerkennung und Einparkhilfe. Davon sind die Befragten am zufriedensten mit der Einparkhilfe. 46 % geben an, dass sie dieses Fahrassistenzsystem am besten im Straßenverkehr unterstützt. Etwa ein Drittel der Befragten empfindet zudem den Abstandsregelautomat (33 %), den Fernlichtassistent (32 %) und den Notbremsassistent (31 %) als hilfreich. Die Verkehrszeichenerkennung (25 %) und der Spurwechselassistent (20 %) gehören zu den eher unbeliebteren Assistenzsystemen.
Besonders interessant und gegen etwaige Klischees: Männer verwenden Fahrassistenzsysteme insgesamt deutlich häufiger als Frauen. So nutzen beispielsweise ganze 41 % der Männer eine Einparkhilfe. Bei den Frauen sind es hingegen 29 %.
Fahrassistenzsysteme für mehr Sicherheit
Fakt ist: Je weniger Deutsche die geltenden Verkehrsregeln kennen, desto mehr steigt die Unfallgefahr. Fahrassistenzsysteme können kritische Situationen rechtzeitig erkennen und Fahrende warnen oder sogar aktiv eingreifen. "Die Wissenslücken zu den hiesigen Verkehrsregeln zeigen, wie wichtig ergänzende Technologien sind - auch für uns als Versicherer. Selbstverständlich ersetzen die digitalen Helfer nicht die Verantwortung der Fahrer, ihr Wissen über die Straßenverkehrsordnung regelmäßig aufzufrischen, und so Unfällen vorzubeugen. Sie bieten jedoch eine wertvolle Unterstützung und erhöhen die Verkehrssicherheit erheblich. Das macht sich dann nicht nur in der Unfallstatistik, sondern auch in der Versicherungsprämie positiv bemerkbar", so Roland van de Klippe, Managing Director bei InShared.
Quelle: InShared (ots)