Protestaktion gegen das Blutbad auf den Färöern
Archivmeldung vom 15.01.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJedes Jahr wiederholt sich auf den zu Dänemark gehörenden Färöern ein barbarisches Relikt, das eigentlich längst der Vergangenheit angehören sollte. In einer Art Volksfestcharakter werden auf brutalste Weise hunderte von Grindwalen abgeschlachtet.
Früher diente den Inselbewohnern die Jagd auf die bis zu knapp acht Meter langen Grindwale (Globicephala melas) der Nahrungsbeschaffung, jedoch müsste heutzutage zum Überleben kein Wal- und Delfinfleisch mehr auf deren Speisekarte stehen. Noch dazu, wenn man sieht, wie brutal und grausam die Tiere getötet werden.
Die Jäger treiben die Tiere zunächst in enge Buchten, wo sie ihnen Eisenhaken ins Blasloch rammen, um sie orientierungslos zu machen und an Land zu ziehen. anschließend wird mit einem Messer das Rückgrat und die Kopfarterien durchgeschnitten. Lebend am Strand liegend verbluten die Grindwale langsam.
Indem sie hunderte Tiere auf einmal töten, löschen die Färinger ganze Familien und soziale Gruppen aus. Abgesehen von der Grausamkeit dieser Methode vernichten sie damit Bausteine des Genpools und zerstören die genetische Vielfalt dieser Art. Die Regierung warnt inzwischen sogar vor dem Verzehr des durch die Verschmutzung der Meere hochgradig mit Umweltgiften verseuchten Wal- und Delfinfleischs, doch die Jagd geht bis jetzt weiter.
Die Populationsgröße der Nordatlantischen Grindwale ist unbekannt. Sie sind durch internationale Abkommen, wie die Berner Konvention zum Erhalt der europäischen wild lebenden Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume sowie die Bonner Konvention zum Schutz wandernder Arten streng geschützt. Beide Abkommen wurden auch von Dänemark, zu dem die Inselgruppe der Färöer gehört, unterzeichnet und ratifiziert. Dänemark entzieht sich aber der Verantwortung, indem es auf den autonomen Status der Färöer unter der dänischen Krone hinweist. Doch ist Dänemark für das färöische Justizsystem zuständig, repräsentiert die Färöer auf internationaler Ebene und stellt jährlich Millionen von Kronen als Subventionen zur Verfügung.
Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) appelliert an die Verbraucher, keine Produkte der Färöer zu kaufen und die Inseln als Reiseziel zu meiden, damit des Blutbad bald ein Ende hat.