Allroundtalent der Luftwaffe erreicht 5000 Flugstunden
Archivmeldung vom 09.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittErstmals hat ein Tornado-Kampfflugzeug der Luftwaffe die 5.000 Flugstunde überschritten. Seit knapp 29 Jahren im Einsatz, hat sich das Flugzeugmuster Tornado bereits in mehreren Einsätzen bewährt, so beispielsweise über Afghanistan. Ob im Einsatz als Aufklärer, als Jagdbomber oder in der so genannten ECR-Version (Electronic Combat Reconnaissance).
Das Event kommt zu einer Zeit, zu der das Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ (AG 51 „I“) selbst gar nicht in Kropp/Jagel fliegt, sondern wegen Arbeiten an der hauseigenen Startbahn seinen Dienstbetrieb nach Hohn verlegt hat, wo das Lufttransportgeschwaders 63 – nun als Gastgeber der Aufklärungstornados – stationiert ist.
Ehrung für ein Allroundtalent
Techniker, Piloten, Waffensystemoffizieren und Gäste hatten sich eingefunden, um das Jubiläum zu feiern. Die Luftwaffe hatte das allwetterfähige, zweisitzige Kampfflugzeug Tornado 1981 in Dienst gestellt, damals war es ihr wirklich erstes Mehrzweckflugzeug. Ursprünglich war für das Muster eine Nutzungsdauer von rund 4.000 Flugstunden vorgesehen. Doch schon 1983 wurde beschlossen, die Nutzungsdauer auf 8.000 Flugstunden zu verlängern. Diejenigen Jets, die bereits 4.000 Flugstunden erreicht hatten, wurden zwischenzeitlich generalüberholt. Alle Tornados werden zudem nach 300 Flugstunden einer kleinen- und alle 600 Flugstunden einer großen Wartungsmaßnahme unterzogen.
Schließlich werden alle 300 Flugstunden die Hydraulikkomponenten erneuert. „Der Tornado ist ein bewährtes Flugzeug, das sich bereits in mehreren Einsätzen, beispielsweise über dem ehemaligen Jugoslawien oder in Afghanistan, als technisch sehr zuverlässig gezeigt hat“, so Major Frank Immer, Chef der Instandsetzungsstaffel der „Immelmänner“. Mit dieser Meinung steht er als Technischer Ingenieur sicher nicht alleine dar, denn das Muster hat sich auch als Jagdbomber oder in der ECR-Version bewährt. Ob im Einsatz als Aufklärer in Afghanistan oder bei aktuellen NATO-Übungen: Der Tornado untermauert immer wieder, dass er - obschon aerodynamisch nicht mit Kampfjets der vierten Generation vergleichbar - für seinen gegebenen Auftrag immer noch auf der Höhe der Zeit ist und mit seinem Geländerfolgeradar immer noch eine Sonderstellung unter den Mehrzweckflugzeugen der NATO darstellt.
150 Stunden Galgenfrist
Bei der Jubiläumsmaschine
mit der Kennung 43+35 handelt es sich um eine Trainer-Version, die von
1982 bis 2000 auf dem Fliegerhorst in Jever - beim mittlerweile
aufgelösten Jagdbombergeschwader 38 - stationiert war und seit Oktober
2000 in Jagel zum Einsatz kam – ebenfalls in der Trainerrolle.
Kommodore
Oberstleutnant Hans-Jürgen Knittlmeier, der gleichzeitig seine 2000.
Flugstunde auf strahlgetriebenen Flugzeugen absolvierte, ist von der
Zuverlässigkeit des Tornados überzeugt.
Der
Jubiläums-Tornado hat im übrigen noch 150 Flugstunden vor sich, dann
wird der Jet ausgemustert und der Hochwertteilegewinnung zugeführt. Die
Luftwaffe plant, rund ein Viertel der ursprünglich beschafften
Tornado-Flotte bis über das Jahr 2020 zu nutzen.
Quelle: Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe