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Befragung zur Ladesäulenverordnung: Verbraucher wollen Wahlfreiheit beim Bezahlen an der Ladesäule

Archivmeldung vom 15.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. Fotograf: Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.
Bild: Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. Fotograf: Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.

Vor der Entscheidung des Bundesrats über die Novelle der Ladesäulenverordnung am 17. September diskutieren Wirtschaft und Politik heiß über Kartenakzeptanz an der E-Ladesäule. Konkret geht es darum, dass Verbraucher durch die Integration von Terminals für Debit- und Kreditkarten beim Ad-hoc-Laden ihrer Elektroautos Wahlfreiheit beim Bezahlen bekommen.

Dabei sind sich die Bürger schon längst einig: Sie wollen auch an der Ladesäule mit Karte bezahlen - so wie sie es im Alltag gewohnt sind. Das ist das Ergebnis einer online-repräsentativen Umfrage von infas quo im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme vom vergangenen Wochenende unter 1.058 Autobesitzern. Immerhin überlegen knapp sechs von zehn Befragten (56 Prozent), sich in Zukunft ein E-Auto anzuschaffen. 79 Prozent dieser zukünftigen E-Mobilisten präferieren dabei zum Bezahlen an der E-Ladesäule ihre gewohnte girocard oder Kreditkarte - physisch oder digital auf dem Smartphone hinterlegt.

Die Wahlfreiheit beim Bezahlen ist für 78 Prozent der befragten zukünftigen E-Autofahrer wichtig bis sehr wichtig. Kein Wunder, denn nur mit einer Akzeptanz von Debit- und Kreditkarten an der Ladesäule kann gewährleistet werden, dass Verbraucher immer und überall auch spontan laden können. Sie ermöglicht ein bequemes und sicheres Begleichen der Tankrechnung fürs Elektroauto mit transparenten Preisen - ganz so, wie Autofahrer es bisher von der Tankstelle kennen. Die Öffnung der Bezahlinfrastruktur an der E-Ladesäule für Karten hat die Bundesregierung eigentlich am 12. Mai 2021 mit einer neuen Ladesäulenverordnung beschlossen. 60 Prozent der E-Mobilisten in spe finden diesen Schritt gut und erwarten ihn auch. Zusätzliche 30 Prozent finden das nicht nur wichtig und richtig, sondern es würde sie sogar begeistern.

Status quo versus Verbraucherwunsch und Komfort

Für den Ausbau der E-Mobilität ist die Berücksichtigung des Verbraucherwunsches nach einem offenen System ein wichtiger Schritt zum Ausbau der alternativen Antriebstechnologie. Dennoch unterstützen nicht alle Bundesländer die Novelle. Diesen Freitag müssen sich die Länder entscheiden, ob sie das Interesse der Verbraucher an einfachen und gängigen Bezahloptionen berücksichtigen, indem Kartenzahlung mit Debit- und Kreditkarten an den Ladesäulen integriert wird. Oder ob sie den für die E-Mobilfahrer komplizierten Status quo (viele unterschiedliche geschlossene und kundenunfreundliche Spezialsysteme) beibehalten wollen, der oftmals eine gesonderte Registrierung und Hinterlegung sensibelster Kundendaten erfordert und damit gerade spontanes Laden nicht im Sinne des Verbrauchers ermöglicht.

Wie wichtig die Weiterentwicklung der Ladesäuleninfrastruktur ist, wird deutlich, wenn nach der Beliebtheit des aktuellen Status quo beim Bezahlen an der Ladesäule gefragt wird: Nur acht Prozent der zukünftigen E-Autofahrer finden das Begleichen der Rechnung mit der RFID-Karte oder Lade-App mit vorheriger Anmeldung und Abrechnung per Rechnung eines Stromanbieters attraktiv. Lediglich weitere neun Prozent wollen durch Scannen eines QR-Codes mit dem Smartphone und Eingabe der Zahlungsdaten über eine mobile Website an der E-Ladesäule bezahlen. Aber genau diesen beiden Optionen begegnen Konsumenten aktuell an der E-Ladesäule. Die herkömmliche Kartenzahlung schneidet in der Konsumentengunst deutlich besser ab: Mit Abstand an erster Stelle steht die girocard mit 38 Prozent. Sie ist auch die in Deutschland mit über 100 Millionen ausgegebenen Exemplaren die am weitesten verbreitete Debitkarte. Kreditkarten folgen in der Beliebtheitsskala an zweiter Stelle mit 21 Prozent. Direkt dahinter stehen die digitalen Varianten der girocard oder der Kreditkarten mit 20 Prozent. Die Beliebtheit der klassischen Karten hat ihre Gründe: Verbraucher haben sie immer in der Tasche und zücken sie täglich, ob beim Bäcker oder der Supermarktkasse, am ÖPNV- oder Snackautomaten wie auch an der Tankstelle.

Breites Bündnis unterstützt Novelle der Bundesregierung

Genau aus dieser Vielzahl an nachweisbaren und guten Gründen setzt sich ein breites Bündnis aus kommunalen Spitzenverbänden, Verbrauchervertretern wie dem ADAC, der Deutschen Kreditwirtschaft, Ladesäulenherstellern und der Initiative Deutsche Zahlungssysteme für die Wahlfreiheit und für die Akzeptanz von möglichst vielen alternativen Bezahlverfahren an den E-Ladesäulen ein. Im Sinne der Verbraucher ist es wichtig, dass der Bundesrat die Ladesäulenverordnung in der vom Bundeskabinett verabschiedeten Fassung mit der verbindlichen Kartenakzeptanz an allen E-Ladesäulen annimmt. Nur mit dieser Maßnahme sorgt die Bundesregierung dafür, dass die Akzeptanz für die E-Mobilität bei den angehenden Nutzern sofort sichergestellt wird. Denn die Kartenzahlung ist das beliebteste Bezahlverfahren im Hier und Jetzt.

Zur Studie

Repräsentative Online-Umfrage von infas quo im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme unter KFZ-Besitzern nach Alter, Geschlecht und Bundesland im September 2021 unter 1.058 Personen zwischen 18 und 69 Jahren.

Quelle: Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. (ots)

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