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Geburtsstunde “Be Tempelhof“ für das Wunder von Berlin

Archivmeldung vom 13.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Sommermärchen 2006: Die WM-Fussballmanschaft landet in Berlin-Tempelhof. Bild: Aktionsbündnis „be-4-tempelhof.de“
Sommermärchen 2006: Die WM-Fussballmanschaft landet in Berlin-Tempelhof. Bild: Aktionsbündnis „be-4-tempelhof.de“

Tempelhof war 1923 der erste Verkehrsflughafen der Welt und ist damit die Geburtstätte eines neuen Flugwesens. Weil drei von vier Berlinern dagegen sind den Flughafen Tempelhof zu schließen, nistet immer mehr Widerstand in der Hauptstadt.

Die Initiatoren von „Pro Tempelhof“, „Tempelhof soll Weltkulturerbe werden“ und die Initiative „SPD-Wähler für den Flughafen Tempelhof!“ haben jetzt zusammen das „Aktionsbündnis be-4-tempelhof.de“ gegründet.

Die aufgeheizte Debatte über die Zukunft des Flughafens Tempelhof lässt Berlin brodeln. Das neu gegründete Bündnis „be-4-tempelhof“ will die Gründe für die Offenhaltung Tempelhofs deshalb nun auf sachlicher Ebene darstellen: braucht Berlin Tempelhof als Luftbrücke? Brauchen wir Tempelhof für die Erinnerung an eine glanzvolle Vergangenheit oder für eine glanzvolle Zukunft?
Die Schließung des Flughafens sei eine sachpolitische Frage, dessen Auswirkungen alle Berliner in Ost und West betreffen, glauben die Initiatoren des Aktionsbündnisses. So kämpfen zahlreiche Bürger Berlins mit Leidenschaft und Ideologie gegen die Schließung während die Politik ihn aus Ideologie zusperren möchte.

„Deshalb haben auch viele SPD-Wähler für Tempelhof unterschrieben“, erklärte Michael Paul von der Initiative „SPD-Wähler für den Flughafen Tempelhof!“ Für das Bündnis zählt nicht die Vergangenheit, sondern der Blick in die Zukunft und ob Tempelhof in das Wirtschaftsprofil der Zukunft passen könnte: „Wir sind nicht rückwärtsgewandt, wir handeln zukunftsorientiert“. Es sei im hohen Maße verantwortungslos, einen bundesweit einmaligen Standortvorteil ohne Not aufzugeben. „Klaus Wowereit und sein Senat verbauen durch Sturheit und ideologische Verblendung Zukunftschancen für Berlin“, sagt Paul weiter. Wenn der Senat Investoren abweise und Vertreter der Regierungsparteien Geschäftsreisende als „Bonzen“ und „Steuerflüchtlinge“ bezeichne, verprelle er nicht nur Interessenten - auch der Steuerzahler kann diese Haltung nicht verstehen.

„Unsere Stadt braucht einen handlungsfähigen Regierenden Bürgermeister - auch in Hinblick auf die Flughäfen. Es scheint im Moment so, dass die Politik in diesem Punkt die Interessen des Bundeslandes Brandenburg besser vertritt, als die Belange Berlins. Die Hauptstadt Berlin hätte - vorausgesetzt BBI wird pünktlich fertigt - ab 2011 keinen eigenen Flughafen mehr“, stellt Paul fest.

„Der Flughafen Tempelhof könnte mit einer sinnvollen Nutzung rentabel arbeiten. Wird er geschlossen, kommen auf den Steuerzahler horrende Summen zu. Allein ein Umbau des Flughafengebäudes für Büronutzung wird vom Bund auf 450 Mio. geschätzt. Sollte eine Grünfläche entstehen, werden Bodensanierungen und Entsorgung von Altlasten in dreistelliger Millionenhöhe erforderlich. Berlin braucht das Geld für Kinder- und Jugendeinrichtungen, für den Erhalt und Ausbau unserer Schulen - nicht jedoch für ein weiteres - wie auch immer gestaltetes - Projekt von Wohnen und Gewerbe. Berlin hat genügend Leerstand auf dem Wohnungsmarkt und bei Gewerbeflächen. Außerdem sollte nicht vergessen werden, dass mit einer Bebauung des Flugfeldes der für die Innenstadt wichtige Klimafaktor ‚Luftaustausch’ zerstört wird", so Eva Hornig, Mitglied bei be-4-tempelhof.de.

Die so genannten Nachnutzungskonzepte könnten deshalb nicht ernst genommen werden, sie bestehen im Wesentlichen aus wagen Aussichten und grünen Schwärmereien. Über die erheblichen Kosten des Nachnutzungskonzeptes, schweigen sich der Senat und die Gegner des Flugshafens gänzlich aus. Die Rechnung wird den Bürgern, vergleichbar mit dem Verkauf der Berliner Wasserbetriebe, nachträglich präsentiert.

Andreas Donati, von der „Initiative „Pro-Tempelhof“: „In den letzten Monaten ist deutlich geworden, dass das Ziel Tempelhof zu schließen rein ideologisch gesteuert ist und mit Hilfe von Scheinargumenten verfolgt wird. Die Rechtslage scheint so eindeutig nicht zu sein und daher ist die Berliner Landespolitik längst aufgefordert, endlich auf die veränderten Rahmenbedingungen seit 1996 zu reagieren“.

Die herbeigesehnte Länderfusion ist nicht erfolgt und wird von Brandenburg auch weiterhin abgelehnt. Des Weiteren sind die Fluggastzahlen entgegen jeder Berechnung „explodiert“ und Experten weisen heute schon daraufhin, dass der BBI einen Ergänzungsflughafen nötig haben wird. Dieser sollte vernünftiger Weise in der Hauptstadt dieser Republik liegen, eben mit kurzen Wegen in die Entscheidungszentren der Stadt.

Natürlich gibt es unterschiedliche „Denkmodelle“ für solch eine Ergänzungsfunktion für den BBI – z.B. als eingeschränkter Verkehrsflughafen oder als reiner Geschäftsflughafen – selbst eine Zukunft als Sonderflughafen (Lauder/Langhammer-Konzept) würde eine sinnvolle und zweckmäßige Nutzung dieses einzigartigen Standorts darstellen. Daher in aller Deutlichkeit: Nur durch einen Erfolg des anstehenden Volksentscheids werde von dem Berliner Senat die gebotene Sachlichkeit in der Angelegenheit einzufordern sein. Und nur dann werde für den Wirtschaftsstandort Berlin und dem Flughafen Tempelhof die beste und nicht nur die einfachste Lösung erreicht werden können.

Tempelhof ist mit 85 Jahren ununterbrochenem Betrieb der älteste Verkehrsflughafen der Welt. Darüber hinaus steht er wie kaum ein anderes Bauwerk für die wechselvolle Geschichte des 20. Jahrhunderts. Aufkommen der Luftfahrt, Nationalsozialismus, Krieg, Kalter Krieg und Überwindung der Teilung Europas – Tempelhof war ein Spiegelbild dieser Geschichte. "Etwas so authentisches muss man der Nachwelt erhalten“, fordert Michael Paul. Die Anlage steht unter Denkmalschutz. Mit der Schließung des Flughafens droht dem Gebäude Verwahrlosung und Verfall. Dafür gebe es in Berlin ausreichend Beispiele. Deshalb ist der ideale und wirkungsvollste Denkmalschutz, die Beibehaltung der ursprünglichen Nutzung, meint Volker Perplies von der Initiative "Tempelhof soll lebendiges Weltkulturerbe werden".

be-4-tempelhof.de: Beim kommenden Volksentscheid können die Berlinerinnen und Berliner über die Zukunft ihres Zentralflughafens entscheiden. Es ist eine parteiübergreifende Angelegenheit aller Berliner. Die Berliner sollten sich dabei nicht von dem Getöse der Parteien instrumentalisieren lassen. Stimmen Sie deshalb für Tempelhof, stimmen Sie für Berlin! Das Aktionsbündnis unterstützt die Initiatorin des Volksentscheids, die Interessengemeinschaft City Airport e.V. – ICAT.

Quelle: Aktionsbündnis „be-4-tempelhof.de“


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