Feuerwehr-Präsident Banse: Hilfsbereitschaft deutscher Feuerwehren für Ukraine überwältigend
Archivmeldung vom 11.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Karl-Heinz Banse, ist beeindruckt von den Hilfen deutscher Wehren für die Ukraine. Banse sagte der "Heilbronner Stimme": "Die Hilfsbereitschaft der Feuerwehrangehörigen auch in den Landesverbänden ist überwältigend. Viele Feuerwehren organisieren Transporte in Richtung Ukraine. Einige Freiwillige Feuerwehren haben ganze Lkw-Kolonnen auf den Weg gebracht." Er betonte: "Wir geben Material ab, ohne dass unsere eigene Einsatzbereitschaft darunter leidet."
Banse fügte hinzu: Wir können uns die Lage der ukrainischen Feuerwehr vorstellen, wenn sie selbst unter Beschuss steht. In großen Städten brennen Gebäude, Feuer müssen gelöscht, Menschen gerettet werden."
Der Feuerwehrpräsident erläuterte: "Unsere Feuerwehren geben, soweit sie es erübrigen können, Ausrüstung ab, wie Stiefel, Hosen, Schläuche, Helme. Manches Material wird auch mit Flugzeugen transportiert."Er betonte mit Blick auf Deutschland: "Die Solidarität mit den Feuerwehren ist groß. Wir erhalten Unterstützung aus der Zivilgesellschaft, von Unternehmen. Es gebe auch Spenden, mit denen Ausrüstung beschafft werde: "Wenn die Ukrainer uns sagen, dass sie Schere und Spreizer, Schutzbekleidung oder Atemgeräte benötigen, wissen wir, wo man solche Spezialwerkzeuge beschaffen kann. Wir helfen also auch hier mit unserer Expertise. Es wird nachgefragtes Material gekauft, es wird kein Geld übergeben. Die Feuerwehren sind in der Ukraine anders organisiert als in Deutschland, sie unterstehen dort dem Innenministerium. Und wir möchten schon die Garantie haben, dass die Ausrüstung der Feuerwehr zugute kommt."
Banse sagte weiter: "Für unsere Feuerwehren ist dies die dritte große Krise innerhalb von zwei Jahren. Die Pandemie ist noch nicht beendet, im Ahrtal und in NRW helfen wir weiterhin beim Aufbau nach der Flutkatastrophe - die Feuerwehren sind hier lokal verbunden und eben immer da. Eine größere Anhäufung von Herausforderungen für die Feuerwehren gab es über Jahrzehnte hinweg nicht. Aber die Bereitschaft zu helfen ist groß, die Motivation ist hoch."
Zur Flüchtlingswelle sagte er: "Wir greifen nun auf unsere Erfahrungen der Flüchtlingswelle 2015 zurück. Das war damals eine große, plötzliche Krise. Damals haben Feuerwehren beispielsweise dabei geholfen, in einer großen Messehalle in Hannover ein Zeltlager aufzubauen. Nun steht dort wieder eine Zeltstadt, mit mehr als 1100 Schlafplätzen. Der Aufbau ging innerhalb von nur drei Tagen über die Bühne, eine starke Leistung von Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehren. Noch können wir solche Einsätze stemmen. Wenn die Zahl der Flüchtlinge exorbitant ansteigt, so wie es die UN vorhersagt, dann werden sicher noch mehr örtliche Feuerwehren, THW und ähnliche Hilfsorganisationen eingebunden. Die Feuerwehr ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, und Sie sehen, dass die Gesellschaft insgesamt sehr hilfsbereit ist."
Quelle: Heilbronner Stimme (ots)