BUND: Die Landwirtschaftsminister müssen endlich die Agrarwende einleiten
Archivmeldung vom 27.09.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie EU-Agrarreform, der Umbau der Nutztierhaltung und die dringend notwendige Ackerbaustrategie sind aus Sicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zentrale Themen, die auf der Herbstkonferenz der Agrarministerkonferenz diskutiert werden müssen. "Die Bundesländer haben es in der Hand, die Agrarwende einzuleiten. Wir erwarten von der Agrarministerkonferenz zukunftsweisende Beschlüsse für eine umwelt- und tiergerechte Landwirtschaft", sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND, anlässlich der Tagung des Gremiums in Bad Sassendorf.
Weiger weiter: "Rekordsommer mit Trockenheit, geringen Wasserständen und Ernteausfällen werden nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel sein. Die Landwirtschaft muss sich umstellen, jetzt und nicht erst in zehn Jahren."Der Umbau der Nutztierhaltung sowie die Erarbeitung einer umfassenden Ackerbaustrategie sind Herkulesaufgaben für die Agrarpolitik. "Die Agrarwende darf nicht weiter verschleppt werden", betonte der BUND-Vorsitzende. "Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft müssen sich jetzt darauf verständigen, wie eine umwelt- und naturverträgliche sowie bäuerliche Landwirtschaft der Zukunft aussehen soll, die auch künftige Generationen mit genügend Nahrungsmitteln versorgt. Weder gentechnisch verändertes Saatgut, noch der Einsatz von immer mehr Ackergiften sind hier die Lösung. Vielmehr brauchen wir eine Landwirtschaft, die Fruchtfolgen, natürliche Schädlingsbekämpfung und angepasste Sorten wieder stärker ins Zentrum rückt."
Hubert Weiger weiter: "Große Sorgen bereitet uns die EU-Agrarreform. Die geplanten Kürzungen im Agrarhaushalt können in den Bundesländern zu Verlusten um bis zu 30 Prozent in der zweiten Säule führen. Dadurch werden landwirtschaftliche Umwelt-, Klima-, Natur- und Tierschutzmaßnahmen, die Ökolandbauförderung und der Vertragsnaturschutz gefährdet." Auch das Ziel der Bundesregierung, den Ökolandbau bis zum Jahr 2030 auf 20 Prozent der Fläche auszuweiten, könnte den Kürzungen zum Opfer fallen. "Die Bundesländer müssen Kürzungen der zweiten Säule verhindern", so Weiger. Die Bundesländer müssten sich nun für eine Ackerbaustrategie mit verbindlichen Zielen, konkreten Maßnahmen und Finanzierungsvorschlägen einsetzen. Dazu gehöre auch ein belastbarer Plan, wie der Ausbau des Ökolandbaus auf 20 Prozent im Jahr 2030 konkret finanziert werden könne.
Auch im Rahmen der Nutztierstrategie fehlen bisher ein klares Ziel und ein verbindlicher Zeitplan zum Umbau der Tierhaltung. "Benötigt werden definierte Bausteine und ein Konzept für die Förderung des notwendigen Umbaus der Tierhaltung", erklärte Weiger. "Auch die Milliarden der EU-Agrarpolitik sowie eine verbindliche staatliche Haltungskennzeichnung könnten zum Umbau beitragen. Voraussetzung ist, dass die Mittel für den Umbau der Nutztierhaltung eingesetzt werden."
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Quelle: BUND (ots)