Ostdeutsche CDU-Landesverbände stellen "neuen Aufbruch Ost" vor

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Die fünf ostdeutschen Landesverbände der CDU haben eine Agenda für Ostdeutschland nach der Bundestagswahl vorgelegt. Im Mittelpunkt des Papiers mit dem Titel "Für einen neuen Aufbruch Ost", aus dem die "Welt" zitiert, stehen Thesen und Forderungen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit sowie zum Ausbau der Verkehrsachsen und der Infrastruktur.
Offiziell vorgestellt wird das Papier laut Zeitung am Dienstag bei einer
CDU-Wahlkampfveranstaltung in Halle (Saale) mit Unions-Kanzlerkandidat
Friedrich Merz sowie den Ministerpräsidenten Michael Kretschmer
(Sachsen) und Reiner Haselhoff (Sachsen-Anhalt).
35 Jahre nach
der deutschen Einheit "haben wir enorme Fortschritte gemacht, aber wir
stehen vor neuen Herausforderungen", sagte Sachsens Regierungschef
Kretschmer der "Welt". "Wir brauchen gezielte Investitionen, eine
innovationsfreundliche Wirtschaftspolitik und eine gerechte Anerkennung
ostdeutscher Lebensleistungen." Ziel sei ein "wirtschaftlich starkes und
international wettbewerbsfähiges Ostdeutschland mit gleichwertigen
Lebensverhältnissen".
In ihrer Agenda sprechen sich die
Ministerpräsidenten und Landesvorsitzenden dafür aus, Wirtschaftszweige,
die im Osten besondere Bedeutung haben, wie die Chemie-, Halbleiter-
und Luftfahrtindustrie, die optische Industrie sowie die Biotechnologie
durch "Verzahnung etablierter Netzwerke mit der Regionalförderung zu
stärken".
Energieintensive Branchen wie die Stahl- oder
Chemieindustrie sollen "bei den Transformationsprozessen zur
CO2-Reduzierung" unterstützt werden. Das gelte auch für den
"infrastrukturellen Umbau der Raffinerien in Schwedt und Leuna sowie
deren Versorgungswege". Zudem fordern die Ministerpräsidenten einen
umfassenden Ausbau der Verkehrswege.
"Dafür wollen wir in den
ersten Monaten nach Amtsantritt der neuen Bundesregierung eine
Vereinbarung mit Polen und Tschechien auf den Weg bringen, um das
Straßen- und Schienennetz zu den ost- und mitteleuropäischen Nachbarn
zügig auszubauen", heißt es in dem Papier. "Den Ausbau des Straßen- und
Schienennetzes, die Anbindung der ostdeutschen Landeshauptstädte an das
deutsche Hochgeschwindigkeitsschienennetz und die
Hafenhinterland-Anbindungen der ostdeutschen Ostseehäfen wird der Bund
außerhalb des Bundesverkehrswegeplans eigenständig realisieren."
"Eine
wirtschaftliche Eintrübung bedeutet für die meisten Menschen in
Westdeutschland, dass sie weniger sparen können, für die im Osten, dass
sie Abstriche beim Lebensstandard machen müssen", so Brandenburgs
CDU-Vorsitzender Jan Redmann.
"Politik hat in gewissem Maß ein
Glaubwürdigkeitsproblem im Osten, die Leute fragen sich, ob sie mit
ihrer Stimme etwas bewegen können, inwieweit sich die Parteien überhaupt
unterscheiden", sagte der Generalsekretär der CDU
Mecklenburg-Vorpommerns, Philipp Amthor, der "Welt". Mit der Ost-Agenda
zeige die CDU, "was wir vorhaben und auch umsetzen werden".
Quelle: dts Nachrichtenagentur