„Habe ja ganz ordentliches Einkommen“: Olaf Scholz sorgt mit Unkenntnis zu Benzinpreisen für Skandal
Archivmeldung vom 21.06.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittWie viel kostet ein Liter Benzin? Wegen seiner Antwort auf die Frage eines Bild-Journalisten steht der SPD-Kanzlerkandidat und Finanzminister Olaf Scholz nun unter Druck. Im Netz wird ihm etwa vorgeworfen, maximal fern von den SPD-Wählern und abgehoben zu sein. Dies berichtet das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes geschrieben: "Eigentlich hatte sich Scholz noch Anfang Juni schon gegen weiter steigende Benzinpreise ausgesprochen, nachdem die grüne Kanzlerkandidatin, Annalena Baerbock, den Benzinpreis um 16 Cent erhöhen wollte. Doch nun wurde Scholz in der Sendung „Bild live“ der offensichtlichen Unkenntnis überführt, wie viel ein Liter Benzin tatsächlich kostet.
Auf die Frage des Journalisten, ob Scholz wisse, wo etwa der aktuelle Benzinpreis liege und ob er selbst tanken fahre, antwortete der Minister: „Ich gehe nicht selbst tanken. Ich richte mich nach der Empfehlung, aus Sicherheitsgründen nicht selbst mein Auto zu fahren.“
Der Reporter hakte nach und fragte Scholz, ob er ungefähr wisse, wo der Benzinpreis in Berlin liege. Scholz darauf: „Ich weiß nicht ganz konkret immer, wo die Benzinpreise sind, weil ich ja nicht jeden Tag darauf gucke. Und ich habe ja ein ganz ordentliches Einkommen. Deshalb gehöre ich nicht zu den Leuten, die also ganz genau bei jedem Preis hingucken – da kann ich auch nicht viele Preise konkret sagen.“ Dabei war Scholz als Finanzminister mit dabei, als die Koalition ab 1. Januar 2021 mit einem Preis von 25 Euro pro Tonne CO2 gestartet hatte. Das entspricht einer Preiserhöhung von sieben Cent pro Liter Benzin. Diese Abgabe soll in den Folgejahren schrittweise erhöht werden: ab Januar 2022 auf 30 Euro, ab 2023 auf 35 Euro, ab 2024 auf 45 Euro und 2025 dann auf 55 Euro.
Für die Antworten erntete Scholz in den sozialen Netzwerken viel Kritik. „Olaf Scholz weiß nicht, wie viel Benzin kostet. <..> Bodenständige Sozialdemokratie“, räumte etwa der Nutzer Benedikt Brechtken ironisch ein.
„Wie maximal weit weg von normalen Menschen und dem Volk kann man als Kanzlerkandidat eigentlich sein, wenn man nicht einmal ansatzweise die aktuellen Preise für Benzin an der Tankstelle nennen kann?“, fragte ein weiterer Nutzer für „Olaf Scholz“ in die Runde.
„Ob sich da der #SPD-Wähler angesprochen fühlt?“, fragte seinerseits der FDP-Politiker Gerald Ullrich.
„Wie viele Wähler will die SPD vergraulen? Olaf Scholz: Ja“, merkte eine andere Nutzerin ironisch an.
Laschet und Söder zu derselben Frage
Am Montagmittag wurde auch CDU-Chef Armin Laschet bei der Vorstellung des Union-Wahlprogramms von der „Bild“-Zeitung nach dem Benzinpreis gefragt. Seine Antwort: „Ich fahre noch selbst und verfolge das immer. Ich kann ihnen jetzt nicht den Tagescent sagen, das schwankt ja auch an vielen Tankstellen. Ich denke, der Dieselpreis liegt derzeit bei 1,30 Euro bis 1,33 und der für Super-Benzin entsprechend höher“.
Seiner Antwort schloss sich auch CSU-Chef Markus Söder an, obwohl er gar nicht gefragt wurde. „Also, er liegt bei 1,55 Euro für Benzin und 1,25 für Diesel ungefähr.“ Dem entgegnete Laschet: „Das hast du aber vorher nachgeguckt“. Söder rechtfertigte sich und sagte, er wisse davon, weil er Scholz am Sonntag bei „Bild“ selbst gesehen habe. „Ich hätte es auch nicht gewusst, mir hat jemand eine SMS dazu geschrieben“, so Söder."
Quelle: SNA News (Deutschland)