ADAC sieht Verkehrspläne der FDP kritisch
Archivmeldung vom 12.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer ADAC sieht Pläne der FDP, eine deutschlandweite Park-Flatrate einzuführen, kritisch. "Pull-Effekte für Pkw sollten vermieden werden, um bestehende Verkehrsprobleme nicht zu verschärfen", sagte eine Sprecherin des Automobilclubs am Montag der "taz".
Die Liberalen wollen sich für kostenlose Parkplätze in Innenstädten
einsetzen. In einem FDP-Präsidiumsbeschluss von Montag heißt es dazu, wo
kostenloses Parken nicht möglich sei, fordere die FDP ein
"deutschlandweites Flatrate-Parken, ähnlich dem digitalen
49-Euro-Ticket".
Grundsätzlich müssten Maßnahmen dazu beitragen,
"Mobilität zu ermöglichen, Klimaschutz zu stärken und die
Verkehrssicherheit zu erhöhen", erklärte der ADAC zu den Plänen der FDP.
Dabei bewertet der Automobilclub auch das Thema Fahrradstraßen anders
als die liberale Partei. "Fahrradstraßen leisten einen guten Beitrag,
die Verkehre stärker zu trennen und so die Sicherheit aller
Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen", so der ADAC zur "taz".
In dem
FDP-Beschluss heißt es, "die vollständige Sperrung von Straßen aus
ideologischen Gründen" sorge für die Verlagerung von Verkehr und werde
"konsequent abgelehnt". Die Liberalen fordern hohe Hürden für die
Einrichtung von Fahrradstraßen oder Fußgängerzonen: Diese sollten "nur
mit einem schlüssigen Gesamtkonzept und unter Einbezug der Anwohner und
unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Interessen der anliegenden
Gewerbe" geschaffen werden.
Positiv äußerte sich der ADAC zu dem
Vorstoß der FDP, begleitetes Fahren schon ab 16 Jahren zu ermöglichen.
Dies könnte die Verkehrssicherheit erhöhen, weil die besonders
gefährdete Gruppe der Fahranfänger unter Aufsicht mehr Praxiserfahrung
sammeln könne.
Wie die FDP ihre Ziele weiterverfolgen wollte, war
zunächst unklar. Fragen rund um die Parkraumbewirtschaftung fallen in
Deutschland in der Regel unter die Zuständigkeit der Kommunen. In
Zukunft werde eine Arbeitsgruppe an einer Umsetzung der Vorschläge
arbeiten, sagte Zyon Braun, Spitzenkandidat der FDP für die
Landtagswahlen in Brandenburg. Auch bei der Einführung des
49-Euro-Tickets hätten Behörden über die föderalen Strukturen hinweg
zusammengearbeitet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur