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Der Schulz-„Defekt“: Warum die SPD in Schleswig-Holstein verlor

Archivmeldung vom 08.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: komm.passion GmbH
Bild: komm.passion GmbH

Kaum hat die SPD ihren „Heiland“ Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten ausgerufen, verliert die Partei die Landtagswahlen im Saarland und jetzt in Schleswig-Holstein. Eine komm.passion-Analyse der Schulz-Anhänger auf Facebook zeigt, warum: Seine Fanbase ist zu klein. Schulz weiß seine Fans im liberal-intellektuellen Lager und im Arbeitermilieu hinter sich.

„Das Problem ist: Es handelt sich um Randgruppen der Bevölkerung, um das Brötchen beim Burger: Lediglich 9,4 Prozent sind liberal-intellektuell, nur 3,9 Prozent gehören zur klassischen Arbeiterschaft – Tendenz sinkend“, sagt Kommunikationsexperte Prof. Dr. Alexander Güttler, Initiator der Studie der Pragmatic Analytic Services (PAS), einer gemeinsamen Initiative der Unternehmensberatung und Kommunikationsberatung komm.passion und Data.Science.Consulting PAS hat die Fanbase von Martin Schulz auf Facebook untersucht. Schulz-Anhänger stehen auf die Bürgerbewegung „Campact“, das Satiremagazin „Der Postillon“, „Zeit Online“, „Ärzte ohne Grenzen“, „fairtrade“ und „Amnesty International“. Auch das traditionelle Arbeitermilieu mit Facebook-Vorlieben für Gewerkschaften, Grundeinkommen und Arbeiterwohlfahrt wählt eher Schulz als beispielsweise Kanzlerin Merkel.

„So beseelt der traditionelle Arbeiter von Schulz auch sein mag, große Wählermasse bringt das nicht. Wer die Wahl gewinnen will, muss die Mitte der Gesellschaft auf seine Seite bringen. Sonst gehen Wahlen verloren. Das hat Schleswig-Holstein gestern eindrucksvoll bewiesen“, sagt komm.passion-CEO Prof. Dr. Alexander Güttler.

Martin Schulz tritt als eine Art „Helmut Kohl reloaded“ auf, wie Sprachanalysen der ersten Reden beider zeigen. Kohl beschwor in seiner historischen Antrittsrede als CDU-Vorsitzender von 1973 „Wohlstand“ und die „Gemeinschaft der nach uns Kommenden“. „Rot-Kohl“ Schulz spricht von „Gerechtigkeit“ und „Perspektive für unsere Kinder“. Beide blieben unkonkret und in der eigenen Retterrolle verhaftet. Vielfach sind die Formulierungen austauschbar.

Weitere Informationen zur aktuellen PAS-Studie stehen hier: http://www.komm-passion.de/agentur/dossiers/artikel/warum-st-martin-seinen-heiligenschein-verlor/

Quelle:  komm.passion GmbH

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