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Ringen um Pflicht für Kartenlesegeräte an Ladesäulen

Archivmeldung vom 12.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Kombiladestation in Medenbach West (E-Ladesäule)
Kombiladestation in Medenbach West (E-Ladesäule)

Foto: joergens.mi
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ist gegen eine Pflicht für Kartenlesegeräte in der neuen Ladesäulenverordnung. Mein sei besorgt, dass sich "die Kreditwirtschaft weiter für verpflichtende analoge Kartenlesegeräte einsetzt", schreibt der BDEW zusammen mit Ladestationsbetreibern in einem Brief, über den die "Welt am Sonntag" berichtet.

Bislang brauchen Fahrer von Elektroautos an Ladesäulen unterschiedliche Bezahlkarten oder -Apps, weil ein einheitliches System fehlt. Hier soll die neue Ladesäulenverordnung eigentlich Abhilfe schaffen. Bislang sieht der Referentenentwurf zwar vor, dass man an jeder öffentlichen Ladesäule auch mit einem "gängigen Kreditkartensystem" zahlen können muss. Allerdings werden dafür drei unterschiedliche Möglichkeiten eingeräumt: entweder per Kartenlesegerät, mit einem Gerät zum kontaktlosen Bezahlen oder "browserbasiert über eine kostenlose mobile Webseite, die keine dauerhafte Registrierung erfordert".

Der BDEW argumentiert, dass von den meisten Herstellern der Ladestationen gar keine Modelle mit Kartenlesegerät angeboten würden. "Eichrechtliche Genehmigungen für mit Kartenlesegeräten ausgestattete Ladesäulen würden frühestens 2024 vorliegen", schreibt der Verband an Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). "Daher werden die Ladesäulenbetreiber ihre Investitionen solange zurückstellen und im Ergebnis weniger Ladesäulen zubauen." Kartenlesegeräte seien auch gar nicht notwendig, weil die meisten Elektroautofahrer ohnehin beim eigenen Anbieter laden würden. Nur fünf bis zehn Prozent der Ladevorgänge entfielen auf sogenanntes spontanes Laden.

"Das heißt, die Kartenlesegeräte würden nur bei einem geringeren Teil der Ladevorgänge überhaupt zum Einsatz kommen", heißt es in dem Brief. "Zugleich sind sie unverhältnismäßig teuer im Vergleich zu den Kosten der Ladesäulen - bei Normalladesäulen über zehn Prozent der Anschaffungskosten." Außerdem halten die Stromanbieter Kartenlesegeräte für veraltet. "Im Falle einer zukunfts- und europäisch orientierten Mindestanforderung für ein Bezahlsystem kann dies nur eine webbasierte Lösung sein", heißt es in dem Schreiben. "Analoge Kartenlesegeräte werden dagegen in wenigen Jahren obsolet sein."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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