Rehlinger fordert "harte Sanktionen" bei Schwarzarbeit im Bürgergeld
Archivmeldung vom 30.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn der Debatte um die Zukunft des Bürgergeldes verlangt die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) eine effizientere Wirkung der umstrittenen Sozialleistung und fordert Strafen sowie Sanktionen bei entsprechendem Missbrauch. Der Bezug von Bürgergeld und Schwarzarbeit scheine "unter Umständen lohnend - und die Menschen beobachten das in ihrem Umfeld", sagte Rehlinger dem "Tagesspiegel".
"Der
Staat muss effektiver gegen Schwarzarbeit vorgehen, und das auch mit
harten Sanktionen bei Sozialleistungen, denn das ist doppelter Betrug an
der Gesellschaft." Das Bürgergeld müsse "treffsicherer werden und
Missbrauch bestraft werden", sagte die SPD-Politikerin.
"Nicht
zuletzt müssen wir Menschen mit anerkanntem Asylgrund viel stärker in
Arbeit bringen." Rehlinger sagte, die Themen Migration und Sozialstaat
"wachsen zusehends zu einer vergifteten Debatte zusammen, unter anderem
weil der Anteil der Bürgergeldempfänger mit Migrationshintergrund
steigt." Eines sei dabei klar: "Arbeit wird sich immer mehr lohnen
gegenüber dem Bezug von Sozialleistungen - auch und gerade durch das
Bürgergeld."
Der CDU-Sozialpolitiker Dennis Radtke warnte derweil
seine eigene Partei, sich nicht zu sehr auf die Themen Bürgergeld und
Migration zu fokussieren. "Die Kritik am Bürgergeld wird mittlerweile
von weiten Teilen der Ampel geteilt und zeigt, dass wir grundsätzlich
richtig liegen. Wir müssen jedoch aufpassen, dass wir nicht nur noch
über Bürgergeld und Migration sprechen", sagte Radtke.
Der
CDU-Europaabgeordnete gilt als möglicher künftiger Vorsitzender des
CDU-Arbeitnehmerflügels CDA. Über die Position wird im September
entschieden. "Wir haben mittlerweile eine tiefgreifende soziale Krise.
In Frankreich und Holland waren bezahlbarer Wohnraum und die
Lebenshaltungskosten die Treiber für Le Pen und Wilders", sagte Radtke.
"Wir
sehen ja, wie Wagenknecht gerade mit diesen Themen punktet. Wir müssen
da als CDU mit eigenen Ideen und klaren Vorstellungen vor die Menschen
treten zu diesen Themen." Erweise sich die Union da als "glaubwürdig und
empathisch", traue er ihr bei der Bundestagswahl 2025 ein Ergebnis von
"38 Prozent und mehr" zu.
Quelle: dts Nachrichtenagentur