Rehlinger will klarere Regeln für Infrastruktur-Schulden

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Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) hat dafür geworben, den Grünen in den Verhandlungen um das schwarz-rote Finanzpaket unter anderem durch eine Konkretisierung beim Sondervermögen für die Infrastruktur entgegenzukommen.
"Wir sollten klarstellen, dass es um zusätzliche Investitionen geht, die
aus dem Haushalt nicht gestemmt werden können", sagte Rehlinger dem
"Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben) mit Blick auf die
Grünen-Kritik, das Sondervermögen diene der Quersubventionierung von
Wahlversprechen von CDU, CSU und SPD. "Ein solcher Verschiebebahnhof
würde den Herausforderungen nicht gerecht. Daher haben die Grünen da
einen Punkt."
Der Bedarf an Infrastruktur-Investitionen sei
riesig. "Wir müssen in unsere Straßen, in unsere Brücken, Stromnetze,
Schulen und andere Infrastruktur investieren, weil das lange nicht getan
wurde", sagte Rehlinger.
Auch über alle anderen
Grünen-Vorschläge lasse sich diskutieren. Dies gelte etwa für den
Investitionsbedarf in Klimaschutz und die Definition des
Verteidigungsbegriffs. Hier müsse man sich "nicht zwingend an der
Definition des Verteidigungsetats orientieren", sagte Rehlinger. "Es
kann sinnvoll sein, da weitere Bereiche dazuzunehmen."
Die
SPD-Politikerin zeigte sich zuversichtlich, dass eine Einigung mit den
Grünen gelingen werde. "Dieses historische Investitionspaket würde es
ermöglichen, Deutschland sicherer zu machen und die notwendigen
Wirtschafts- und Wachstumsimpulse bei der Infrastruktur zu setzen. Daran
haben alle ein Interesse. Deshalb glaube ich an das Gelingen", sagte
sie.
Eine Aufspaltung des Finanzpakets in Verteidigungs- und
Infrastrukturpaket und deren getrennte Abstimmung im Bundestag lehnte
Rehlinger ab. Dies wäre "kein gutes Signal", sagte sie.
Der
Bundestag will am Donnerstag erstmals über das schwarz-rote Finanzpaket
beraten, das eine unbegrenzte Schuldenaufnahme für den
Verteidigungsbereich, ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für
Infrastruktur-Maßnahmen sowie erleichterte Schuldenregeln für die
Bundesländer beinhaltet. Die Abstimmung ist für kommenden Dienstag
geplant. In Bundestag wie Bundesrat ist dafür jeweils eine
Zwei-Drittel-Mehrheit nötig. Diese wäre im Bundestag, der bis zu seiner
Neukonstituierung am 25. März noch in alter Zusammensetzung tagt, mit
den Grünen möglich.
Quelle: dts Nachrichtenagentur