SPD-Innenpolitiker gibt CDU Schuld am Migrationssituation
Archivmeldung vom 28.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Sebastian Hartmann sieht die Hauptschuld für die derzeitige Migrationssituation bei der CDU. Es seien "Ursula von der Leyen und die CDU-Politikerin Merkel verantwortlich für die Lage, die wir jetzt haben", sagte Hartmann dem TV-Sender "Welt" am Mittwoch. "Und Herr Merz versucht sich vom Acker zu machen."
Hartmann begrüßte eine mögliche
Zusammenarbeit in der Migrationspolitik. "Wir haben aber hier Erfolge
auf den Weg gebracht, die CDU-geführte Bundesregierungen nicht
hinbekommen haben", sagte er.
Unionsgeführte Länder seien kein
Vorbild bei Abschiebungen, findet Hartmann. "Herr Merz handelt als
Vertreter ohne Vertretungsmacht. Er vergisst, dass es in diesem Land
viele schwarz-grüne Landesregierungen gibt", sagte der SPD-Politiker.
"Die Landesregierungen sind verantwortlich für Abschiebungen und auch
den Vollzug des Aufenthaltsrechts." Die Grünen hätten "sofort den
Stecker gezogen, als es um die Frage Einschränkung des Asylrechts", so
Hartmann. "Ich bin mir sehr sicher, Herr Merz hat es nicht mit seinen
CDU-Ministerpräsidenten abgestimmt, zumindest nicht mit den
schwarz-grünen."
Auch in Solingen müsse man sich ansehen, wo
geltendes Recht nicht angewandt worden sei und wo die dortige
CDU-geführte Landesregierung nicht gehandelt habe. Da gebe es ein
"Vollzugsdefizit" bei uniongeführten Ländern, so Hartmann. "Die CDU/CSU
ist gut beraten, den Populismus an die Seite zu legen und tatsächlich
zusammenzuarbeiten." Bislang sei es üblich gewesen, dass das
Aufenthaltsrecht durch die Länder vollzogen werde. "Ja, dann rate ich
doch dazu, dass die CDU geführten Länder es auch tun", sagte er. "Wenn
die Möglichkeiten bestehen, Personen zu überstellen ins europäische
Ausland, dann sollen es die CDU-Ministerpräsidenten tun. Dafür brauchen
wir keinen Herrn Merz, der eine Pressekonferenz nach der anderen gibt."
Außerdem
ließe sich das Migrationsproblem nur im europäischen Kontext lösen, so
Hartmann - aber auf EU-Ebene habe die Union so viel Vertrauen zerstört,
dass das schwierig sei. "Europa funktioniert eben nicht nach dem
Prinzip, dass alle nach dem folgen, was Deutschland vorgibt. Wir haben
erlebt, dass CDU-geführte Bundesregierungen sich nicht darum gekümmert
haben, als es um europäische Solidarität ging", sagte der SPD-Politiker.
"Griechenland und Italien haben sich das gemerkt. Wir mussten einen
großen Weg gehen, um überhaupt wieder zu einer Zusammenarbeit mit Europa
zu kommen", so Hartmann. "Das hat die CDU geführte Bundesregierung vor
die Wand gefahren, als es um Solidarität in Europa ging."
Quelle: dts Nachrichtenagentur