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Studie: Weniger Medienberichte über Flüchtlingskrise = weniger Stimmen für AfD?

Archivmeldung vom 05.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Plakat der Alternative für Deutschland AfD. Bild:  blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0
Plakat der Alternative für Deutschland AfD. Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0

Ob Zufall oder nicht: In Umfragen „sackt“ die AfD laut verschiedenen aktuellen Studien „zunehmend ab“, wobei trotz bestehender Probleme auch das Migrantenthema immer unpopulärer und in deutschen Medien seltener aufgegriffen wird. Dies schreibt das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es auf deren deutschen Webseite: "Vor einer Woche hatte eine Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach ergeben, dass die AfD immer weiter in der Wählergunst abrutscht. Sollten die Befragten am vergangenen Sonntag wählen gekonnt haben, hätten nur sieben Prozent ihre Stimmen der AfD gegeben, was der niedrigste Wert seit November 2015 ist. Damit hat die Partei seit Januar, als noch 11,5 Prozent der Befragten für sie stimmen wollten, mehr als ein Drittel verloren. Auch im aktuellen INSA-„Meinungstrend“ für die „Bild“-Zeitung „sackt“ die  Partei den Medien zufolge jetzt im Vergleich zum vergangenen Wochenende um zwei Punkte auf neun Prozent ab.

Die Partei rangiere mittlerweile in allen Umfragen „so tief wie zu Beginn der Flüchtlingskrise“, schreibt „Die Welt“.

„Danke für den (alarmierenden) Bericht. Dann wähle ich erst recht AfD“, kommentiert den Artikel der User mit dem Nickname "Ferdi B.".

„Märchenstunde! Kurz vor den Wahlen wird die AFD laut "Meinungsforschungsinstituten" unter 5% im Nirvana der Bedeutungslosigkeiten verschwinden. Und dann schlägt sie mit 15% auf“, schreibt "Gerd W.".

„Ich persönlich halte nichts von der Aussagekraft dieser kleinen Umfragen. Sollten die Werte jedoch auch nur ansatzweise zutreffen, würde ich dazu raten, den Großteil der Wähler auf eine neue Form des Stockholm-Syndroms untersuchen zu lassen. Im vorliegenden Fall könnte es sich um ein positives emotionales Scheinverhältnis zur allmächtigen B.Regierung bzw. Groko handeln“, so der User „Aculeus“.

Zumindest den Lesern (und zugleich potentiellen Wählern) kommen die Ergebnisse der Umfragen also nicht wirklich repräsentativ vor.

Einige Medien bringen dies damit in Verbindung, dass die Regierungsparteien mit einer Kritik der Migrationspolitik punkten und somit der AfD die Stimmen entziehen. Doch das Flüchtlingsthema und der Abwärtstrend der AfD scheinen auch anderswo viele Parallelen aufzuweisen.

Sputnik führte dazu nun eine Auswertung durch: So hatten Die Welt, Welt am Sonntag, Welt kompakt und die Online-Version des Blatts  2016 im Zeitraum zwischen Januar und dem 26. März 3211 Mal das Wort Flüchtling, Flüchtlingskrise und Flüchtlingslager verwendet und rund 1300 Artikel mit dem Tag „Flüchtlinge“ versehen. Zu dieser Zeit feierte die AfD laut Umfragen 10 bis 12 Prozent.

Ein Jahr später werden diese Worte in der gleichen Periode  aber nur 1911 Mal verwendet und nur 190 Artikel zu diesem Thema veröffentlicht – also ganze 85 Prozent weniger, als im Jahr davor.  Die AfD „sackt“ zeitgleich mit fast zur Hälfte eingebrochenen Umfragewerten „zunehmend ab“.

Ein kaum übersehbarer Abwärtstrend lässt sich auch zwischen den ersten drei Monaten 2017 feststellen: Im Januar verwendet "Die Welt" die „Flüchtlingswörter“ 811, im Februar 634 und im März nur 476 Mal.  Dieselbe Tendenz auch bei der AfD: 11, 8 und schließlich 7 Prozent laut die Allensbach-Umfrage.

Während also die „Welt“ den einstigen Aufwärtstrend der AfD mit der Flüchtlingskrise in Zusammenhang bringt, scheint man dem Thema der Migranten zugleich immer weniger Aufmerksamkeit zu schenken.

Dasselbe gilt für „Die Zeit“, die mit 233 Artikeln im Vergleichszeitraum 2017 ganze 500 Artikel weniger geschrieben hat, als im Jahr davor.

Der Spiegel Online stellt sogar eine Art Rekord mit 167 Artikeln im Vergleich zu den 945 aus dem Vorjahr auf  – ein fast hundertprozentiger Einsturz des Flüchtlingsthemas.

Auch „Focus Online“ schließt sich diesem Trend an – obwohl die Tag-Suche für das Jahr 2016 auf der Website des Magazins nicht funktioniert, sprechen 19 Artikel im Januar, 15 im Februar und nur 9 bis 26. März für sich.

Dabei sollte man bedenken, dass Google im deutschen Internet für die ersten drei Monate 2016 rund eine Viertelmillion Neuzugänge für das das Wort „Flüchtlinge“ zählt und ein Jahr später dieser Trend mit rund 220.000 kaum abnimmt."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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