Initiatoren erhalten Lob für Pläne zum Verfassungsgerichtsschutz
Archivmeldung vom 23.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie am Dienstag vorgestellten Pläne der Ampelkoalition sowie der Union zum Schutz des Verfassungsgerichts durch eine Grundgesetzänderung stoßen in den Ländern und in der Fachwelt auf Zustimmung.
"Dass sich eine breite überparteiliche Allianz zur Stärkung des
Bundesverfassungsgerichts formiert hat, ist ein klares Zeichen an alle
Feinde unserer Demokratie", sagte die Vorsitzende der
Justizministerkonferenz, Niedersachsens Ressortchefin Kathrin Wahlmann
(SPD), dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Unser Ziel muss es sein,
gemeinsam einen starken Schutzwall um diesen Garanten unseres
freiheitlich-demokratischen Rechtsstaats zu errichten. Es ist und bleibt
dabei der richtige Weg, Regelungen zum Schutz des
Bundesverfassungsgerichts im Grundgesetz zu verankern."
Die
SPD-Politikerin fügte hinzu: "Ich gehe davon aus, dass die Länder nun
zeitnah in den Einigungsprozess einbezogen werden, und hoffe sehr, dass
wir schon bald zu einem von allen demokratischen Kräften in Bund und
Ländern getragenen Konsens finden werden." Ein starkes und unabhängiges
Verfassungsgericht sei eine tragende Säule des demokratischen
Rechtsstaats, so Wahlmann. Der verbesserte Schutz des
Bundesverfassungsgerichts müsse deshalb allen Demokraten im Land ein
zentrales Anliegen sein.
Der Vizepräsident des Deutschen
Anwaltvereins (DAV), Ulrich Karpenstein, hatte zuvor bereits dem
"Redaktionsnetzwerk Deutschland" gesagt, dass er die Einigung für
"unbedingt notwendig" halte. "Es ist doch längst ein Gemeinplatz, dass
Gewaltenteilung und Verfassungsgerichtsbarkeit unter dem Grundgesetz
keineswegs besser abgesichert sind als etwa in Polen, Ungarn und vielen
weiteren Staaten, in denen sich nationalpopulistische
Regierungsmehrheiten handstreichartig die Justiz unterwerfen konnten."
Karpenstein
fügte hinzu: "Wir brauchen aber gerade in politisch ungemütlicheren
Zeiten eine funktionsfähige und unabhängige Verfassungsgerichtsbarkeit.
Nur sie kann garantieren, dass die 75-jährige Erfolgsgeschichte des
Grundgesetzes auch in 75 Jahren noch fortgeschrieben werden kann."
Quelle: dts Nachrichtenagentur