Ex-Unionsfraktionschef bekräftigt Interesse an Regierungsamt
Archivmeldung vom 14.03.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) hat sein Interesse bekräftigt, in die Bundesregierung einzutreten. "Wenn ich gefragt werde, bin ich bereit, ein Amt in der Regierung zu übernehmen. Warum sollte sich daran etwas geändert haben?", sagte Merz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Er habe allerdings keine "Bewerbung für das gegenwärtige Kabinett" abgegeben. "Das war es ausdrücklich nicht", so der ehemalige Unionsfraktionschef weiter. Er sagte der neuen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer seine Unterstützung zu. Es mache ihm "große Freude zu sehen, wie die neue Parteivorsitzende die Arbeit anpackt. Ich unterstütze sie dabei und möchte, dass sie Erfolg hat", so Merz. Er habe den sicheren Eindruck, dass Kramp-Karrenbauer "gezielt daran geht, das Spektrum der Partei wieder zu vergrößern". Dazu brauche sie Personen, deren Vertrauen sie genießt. "Ich kann aus der wirtschaftspolitischen und der außenpolitischen Sicht einiges beitragen. Das tue ich gern und aus Überzeugung", so der CDU-Politiker weiter.
Forderungen aus der Union, Angela Merkel (CDU) solle vorzeitig das Kanzleramt für Kramp-Karrenbauer räumen, erteilte er eine Absage: "Die Union braucht derzeit keine Personaldebatte zu führen. Wir haben ein gewähltes Parlament und eine gewählte Regierung. Die B
ürger erwarten zu Recht, dass die Regierung ihre Arbeit macht", so der ehemalige Unionsfraktionschef. Seine Kandidatur als Vizepräsident des CDU-Wirtschaftsrats habe er sich "überlegt", sagte Merz. Er denke, dass er mit einer neuen Präsidentin Astrid Hamker gut zusammenarbeiten könne. "Das gibt mir auch einen größeren politischen Spielraum", so der CDU-Politiker weiter.
Er wolle sein Amt "konstruktiv ausüben und habe dabei keine personalpolitischen Hintergedanken".
Zurückhaltend äußerte er sich über mögliche Wahlkampf-Einsätze. "Ich habe kein Amt in der Politik und bewerbe mich auch gegenwärtig nicht darum. Aber ich empfinde mein Wahlergebnis vom CDU-Parteitag als Verpflichtung, meine Person und meine Sicht der Dinge zu den Sachthemen einzubringen", sagte Merz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Genau das tue er bei verschiedenen Gelegenheiten. Die Frage, wie realistisch ein Kanzlerkandidat Merz sei, beantwortete er ausweichend: "Es geht jetzt um die richtigen Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit und nicht um Personalspekulationen", so der CDU-Politiker.
Quelle: dts Nachrichtenagentur